Indien


Ein- und Ausreise / Visum

Ich flog von Teheran nach Delhi ein. Ein Visum hatte ich ja bereits seit Istanbul, blöd denn wie ich herausfand lief dieses ab dem Tag der Ausstellung und nicht ab dem Tag der Einreise.

Es gilt dann noch ein kleines Formular auszufüllen - Willkommen in Indien!

 

Die Ausreise an der nepalesischen Grenze verlief einfach. Das Immigration-Office ist zwar schwer als solches zu entlarven, doch einmal gefunden ging es bei mir sehr schnell und unkompliziert, lag wohl auch am Mangel an Technik vor Ort. Noch ein Stempel in den Pass und Bye Bye!

Motorrad Ein- und Ausreise

Die Einreise war ein Dilemma wie schon unter dem Thema Transport beschrieben. Ein Carnet ist notwendig.

 

Die Ausreise verlief recht professionell an der nepalesischen Grenze. Das Carnet wurde wie vorgesehen bearbeitet und sogar Chassis- und Motornummer überprüft.

 

KFZ-Versicherung

In Indien hatte ich sogar eine KFZ-Versicherung, wobei diese eigentlich nur gut ist falls man angehalten wird. Ein Bestechungsgeld kann so vermieden werden. Personenschäden sind angeblich auch versichert, Blechschäden werden auf der Straße beglichen. Diese sind aber oft sehr günstig zu begleichen. Aus erster Hand weiß ich zum Beispiel, dass eine eingedellte Tür so gerademal 1500 Rupees gekostet hat, rund 20€. Verhandlungsgeschick ist natürlich auch hier gefragt.

 

Meine Versicherung hatte ich über das indische Pandon zum ADAC, genannt WIAA (Western India Automobile Association) und hat gekostet ca. 1.200 Rupees, 15€.

 

Ob das wirklich notwendig war? Ich denke ehrlich gesagt eher nicht.

Verkehr

Nennenswerte Regel: Es wird überwiegend links gefahren. Sollte es allerdings zu einem Stau kommen oder jemand ist genervt, dann gibt es auch diese Regel nicht mehr.

Sonstige Regeln: KEINE!

Ja um ganz ehrlich zu sein es gibt absolut keine Regeln an die man sich halten müsste. Anfangs habe ich noch versucht nur rechts zu überholen, dank penetranter LKW- und Busfahrer aber unmöglich. Nach ca. einer Woche hatte ich mich allerdings an den Verkehr gewöhnt und fand gefallen daran einfach alles machen zu können. Allerdings unglaublich gefährlich!

Mein Tipp: Da man immer 100% Konzentriert sein MUSS, niemals fahren wenn auch nur das geringste Anzeichen für Müdigkeit besteht. Du stirbst ansonsten und das ist jetzt mal kein Witz!

 

Ja es gibt weiter eigentlich nichts zu sagen, selber erleben wer mag ;)

 

Straßen sind überwiegen schlecht, doch man ist dabei neue Highways und Straßen zu bauen. Kommt man mal auf eine neue Straße ist diese oft in gutem bis sehr gutem Zustand. 

Der Highway Pune-Mumbay ist sehr gut, für "2-Wheeler" allerdings geschlossen.

Der North-South-Corridor ist in überwiegend gutem Zustand.

Um Delhi sind eigentlich alle Highways gut, auch Delhi-Agra.

Auf diese "Speedbraker" aufpassen, das Problem: sie haben keine Einheitsgröße, manchmal bemerkt man sie nicht, manchmal denkt man sein letztes Sekündlein hat geschlagen. Oft nicht einmal markiert.

 

Maut existiert. Allerdings nicht für "2-Wheeler", da gibt es immer eine extra Spur ganz links außen. Kann manchmal eng werden für ein dickes Bike.

 

Ich bin IMMER mit Licht "an" gefahren. Wers nicht tut selber schuld. Ist wie im Iran, man bekommt unglaublich viel Aufmerksamkeit. Beinahe jeder macht einen darauf aufmerksam, nervig, aber immerhin haben sie dich dann gesehen.

 

Busse weichen wegen einem Motorradfahrer nicht von einem Überholmanöver zurück - Vollbremsung und runter von der Straße, ansonsten - tot!

 

Fußgänger kennen große Motorräder nicht und queren mangels Alternativen immer wieder die Straße. Sie erwarten euch nicht mit hohem Tempo sind also geschockt wenn du schneller als eine Mofa herankommst. Reagieren verschieden - bleiben stehen - rennen schneller - rennen zurück - lassen Einkauf fallen...

GPS

Das iPhone hat anstandslos funktioniert, nur 1-2 mal wegen Hitze einige Minuten ausgefallen. Es sei angemerkt, dass ich viele Wochen in über 40 Grad Hitze unterwegs war, mein voller Respekt ans Handy. 

Die Karten waren sehr gut und ich fand immer mein Ziel, auch wenn auf den letzten Metern oft eine zwar kürzere doch sehr viel nervigere Route kalkuliert wurde. Einfach ein bisschen mit Köpfchen fahren.

 

Das Garmin hatte ich nur im Norden Indiens im Einsatz um dort Aufstieg, Höhe und gefahrene Zeit besser im Blick zu haben. Ansonsten unnötig.

SIM-Karte

In Indien hatte ich eine SIM-Karte des Anbieters Vodafone.

Ein ganz schöner Akt an eine solche zu kommen. Man benötigt den Reisepass, eine Kopie des Reisepasses und Passfotos.

Die Karte wird dann zwar noch im Laden aktiviert, jedoch muss man sich noch telefonisch verifizieren mit Adresse und allem pi pa po.

Einmal aktiviert hat sie bei mir jedoch gut funktioniert. Für knapp 2 € (150 Rupees) bekam ich immer 1 GB Internet. 4G wohlgemerkt.

Zu Anrufen und SMS kann ich nichts sagen, da heute alles über das Internet gereglt werden kann, jedoch auch etwas unnötig wie ich finde.

Ersatzteile/Werkstätten

Es gibt kaum große Motorräder in Indien. Honda-Händler sind zwar an jeder Ecke zu finden, doch deren Horizont endet mit 250ccm.

 

Triumph, Ducati und BMW soll es geben. Sehr Populär ist natürlich die Royal-Enfield, manchmal kann auch deren Showroom helfen, in jeder Stadt zu finden.

 

Ich hatte zum Glück keine Ersatzteile benötigt, nur etwas Öl. 10W40 aufzutreiben war allerdings ein kompliziertes unterfangen. 20W40 oder 20W50 ist sehr populär.

 

Wenn ihr irgendwo feststeckt gerne anschreiben, habe viele Kontakte zu Motorradklubs in Indien. Generell gilt, um Delhi hat man die besten Chancen etwas zu finden.

Tanken/Benzin

Eigentlich sind ausreichend Tankstellen vorhanden. Diesel und Benzin gibt es meist von einer Sorte.

Der Preis bewegt sich von 62 bis 75 Rupees (in Leh) pro Liter (Stand 6/2016).

Das entspricht etwa 85 Cent pro Liter.

 

Die Qualität variiert stark. Habe gehört, dass manche Tankstellen am Highway den Sprit mit Kerosin mischen, nicht so gut fürs Mopped. Dasselbe Gemisch wird einem manchmal um Leh/Ladakh in PET-Flaschen angeboten.

Im Süden ging meine Reichweite teilweise von 300 auf 230-250Km zurück.

 

An den Tankstellen gibt es einen Trick um Touristen zu verarschen. Man sagt man will "full" dann werden 200 Rupees getankt und so getan als würde die Pistole wieder eingehangen. Man sagt dann natürlich " no no, FULL!". Dann kommt "Ahh" es wird vermeintlich neu mit dem Füllvorgang begonnen und später werden dann die erst getankten 200 Rupees addiert.

Wenn man einfach nur geistig anwesend ist fällt das sofort auf, der Trick ist mehr als dumm. Nicht verarschen lassen!

Falls derjenige aber auf seine Verarsche beharrt einfach mal 20m weg fahren, er sollte dann einsehen, dass wenn du einfach weg fährst er am Ende des Tages die Rechnung zahlt, von seinem Gehalt.

 

Kreditkarten werden bei rund 80% der Tankstellen NICHT akzeptiert. Selbst wenn der Tankwart sagt "yes" oder das Kopfwackel-Ding abzieht.

Die besten Chancen hatte ich immer bei HP (Hindustan Petrolium). Meine Kreditkarte hat vorwiegen mit Geräten der ICIC-Bank und der YES-Bank kooperiert. Falls es beim ersten Versuch nicht klappt nicht weiter probieren, hat keinen Sinn. Wenn man unbedingt vorab wissen will ob es klappt einfach erst 100 Rupees zahlen, wenns dann klappt den Rest später.

 

Fährt man den Manali-Leh Abschnitt im Norden sollte man Kanister mitnehmen. Es gibt auf 365 Kilometern keine Tankstelle und das Terrain ist nicht gerade spritsparend.

Kosten

Indien ist generell sehr günstig. Vermutlich eines der günstigsten Länder überhaupt. Wasser und Supermarktessen aus Deutschland zu unterbieten ist dennoch auch hier schwierig.

Essen gehen ist meist günstiger als Essen kochen. Für 1-2€ kann man gut satt werden, sollte man sich für Street-Food entscheiden. Im Restaurant sind dann schon 2-3€ fällig.

Wasser kostet 20-25 Rupees pro Liter. Ich würde das angebotene kostenlose Wasser im Restaurant nicht unbedingt trinken. Alle Hostels in denen ich war hatten kostenloses Wasser oder Purifier (Wasserfilter).

Bier und Alkohol ist oft schwer mit Steuern belastet. Im "Liqueur-Store" gibt es Bier für 1-2€ (In Goa, dem Partystaat gibt es keine Steuern also günstiger!) und den guten "Old Monk" (Rum 0.7) für ca. 350 Rupees.

 

ACHTUNG! Wenn man in einem Restaurant (vor Allem in Delhi) essen geht oder auch nur ein Bier trinkt kommt es oft vor das bis zu 50% Steuern und Service Charge auf den ausgeschriebenen Preis erhoben werden. Eine Unverschämtheit wie ich finde!

Geld/Bargeld

Vorab der Wechselkurs (Stand 6/2016) 1€= 74,81 INR.

Maximale Auszahlungssumme ATM 10.000INR

Ich habe an einem ATM nie eine Benutzungsgebühr bezahlt, es stehen immer einige auf einem Haufen, also einfach ein wenig rumprobieren. Ungewohnt hier, oft wird die Karte nicht eingezogen sondern nur kurz ein- und wieder ausgeführt.

 

Bei allen Fast-Food-Ketten ist Kartenzahlung möglich, ansonsten kann man in Städten oft damit bezahlen, doch in "ländlicheren" Regionen eher weniger.

Nützliche Apps

Da Indien ein Land der großen Unterschiede und auch ein Land unglaublich vieler "Testapps" ist gibt es hier eine ganze Reihe an Empfehlungen.

Zu aller Erst sei hier die App "uber" erwähnt. Nichts war mir nützlicher als diese Taxi-App, welche nur wenig teurer als eine TukTuk-Fahrt war und einem dafür ewiges Gefeilsche ersparte. Auch A/C war immer an board, klingt doof ist aber unglaublich angenehm.

Die indische Version von "uber" ist "OlaCabs", selbes Prinzip, manchmal sogar noch günstiger.

"GoogleMaps" hat wohl die besten Karten für Indien, nur blöd, dass sie nicht so wirklich nützlich downloadbar sind. Um eine Adresse in einer der Großstädte zu finden gibt es in Indien aber keine bessere Hilfe.

Hier noch 3 Hostel/Hotel-Apps die in Indien sehr nützlich waren. "Agoda","AirBnB" und "OYO".

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