Noch 7 Tage ...


Die wirklich heiße Phase ist nun angebrochen. Noch 7 Tage bis zum Abfahrtstermin, ich hoffe das Wetter lässt mich gehen. Mal abgesehen von meiner Familie...

Wie man es nicht anders kennt beginnt die wirklich hektische und schlaflose Zeit immer erst kurz bevor eine große Sache anrollt.

In meinem Fall vermutlich das größte Abenteuer meines Lebens, wenn mir nicht gerade schon in Österreich meine Maschine um die Ohren fliegt oder mich jemand überfährt. Aber davon soll man ja nie ausgehen ;-)

Dennoch muss ich sagen, das selbst wenn meine Reise unerwartet früh zu ende gehen sollte ich das positiv nehmen werde. Der Weg ist in meinem Fall das Ziel.

Nun gut, genug davon, packen wir die Sache an... ;-P

Der erste Februar

Nun sind es hoffentlich nur noch 7 Tage bis zum Abfahrtstermin. Soweit das Wetter mitspielt soll es am 8. Februar losgehen. In den letzten Tagen gab es noch massig zu tun und auch heute war ich schon wieder den ganzen Tag unterwegs.

Die letzten Tage bastelten mein Vater und ich noch an einer Scheibenerweiterung und an Befestigungsmöglichkeiten an den Koffern für Trinkflaschen, Kanister und Sontiges.

Da wir die Teile (Bodenblech, Befestigungshaken, Scheibe, Halterungen) alle selbst aus Aluminium und Acrylglas hergestellt haben dauert das natürlich dementsprechend. Zwischendrin war ich dann immer noch andere Besorgungen machen wie bei DM verschiedene Hygieneartikel zu kaufen. Beim Arzt war ich letzte Woche auch noch zum letzten Mal und habe mich noch gegen Meningokokken (A,C,W,Y) impfen lassen.

Was mich sehr entlastet hat war, dass ich mir nicht auch noch Gedanken über die Befestigung des GPS machen musste. Das hat freundlicherweise der Honda Händler meines Vertrauens übernommen. Ich finde die Halterung ist echt gut geworden, auch wenn ich einen Teil der schönen Lenkerverkleidung opfern musste...

Als letzten Punkt für heute war ich noch auf der Zulassungsstelle, was Montags durchaus nicht zu empfehlen ist. Man kommt sich vor als gäbe es was umsonst ;-)

Doch wieder erwarten musste ich doch noch 10,50€ für meine internationalen Fahrzeugpapiere bezahlen.

Mit einer letzten Runde Volleyball lass ich wohl den heutigen Tag ausklingen.

Der zweite Februar

Nachdem ich heute morgen nicht wirklich mit den Halterungen für Flaschen usw. weiterkam (leider teilweise falsch dimensioniert, was bei selbst hergestellten Teilen schon mal passieren kann) versuchte ich mich mal an einer Probefahrt mit fast vollem Equipment.

Dies klappte besser als zunächst gedacht.

Meine Scheibenerweiterung bewährte sich voll, was mich sehr glücklich machte. Zuvor war durch Luftverwirbelungen ein heftiges Ruckeln am Helm zu spüren, was über längere Strecken erstens sehr nervig gewesen wäre und vermutlich auch enorme Kopfschmerzen ausgelöst hätte.

Ich hatte mir lange den Kopf zerbrochen wie ich dieses Problem angehen sollte. Eine Scheibenerweiterung aus dem Netz kostet rund 80€ und die wollte ich irgendwie sparen. Der Bauaufwand hielt sich in Relation wirklich in Grenzen.

Die Batterie war vom vielen Basteln an Zusatzscheinwerfern, Heizgriffen und Bordsteckdose leider erschöpft, sonst gab es jedoch keine Probleme.

Beim alleine fahren resignierte ich zum ersten mal: "Das wirst du in Zukunft jetzt nahezu jeden Tag machen, du wolltest es ja so". Dies ist allerdings durchaus nicht negativ auszulegen.

Morgen geht es weiter...

Der dritte Februar

Der heutige Tag war eigentlich vergleichsweise entspannt.

Erst gegen Mittag baute ich an den Flaschen/Kanisterhalterungen weiter und wurde damit dann auch bald fertig. Die viele Arbeit bei den Kleinen Befestigungsösen hätte man sich vielleicht sparen können, aber im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer ;-)

Ich finde allerdings sie geben für "selbst gebastelt" einen recht guten Eindruck ab...

Am Nachmittag hatte ich einen Termin beim Versicherungsmakler, wegen meiner Auslandskrankenversicherung. Ich entschied mich wie in "Vorbereitungen" beschrieben für eine Versicherung von Hanse Merkur, die günstigste bei meinem Makler.

Da ich über Facebook, Website und Email einen gewaltigen Ansturm an Fragen und Tipps zu beantworten hatte verbrachte ich den restlichen Tag damit.

Kurzum, wenig gemacht heute, hat aber alles unglaublich viel Zeit gekostet.

Vierter Februar, Halbzeit

Heute habe ich den gesamten Tag über meine komplette Ausrüstung zum Motorrad gebracht und dort angebracht. Ich wollte wissen, welche Befestigungsgegenstände fehlen mir noch, wie bringe ich meine Ausrüstung optimal an. Die Gewichtverteilung spielt dabei eine große Rolle. Mein rechter Koffer steht weiter aus dem Motorrad heraus, hat aber die gleiche Größe wie der Linke. Der Rechte muss also weniger schwer beladen werden wie der Linke. Um das genau auszutaxieren sind wohl noch einige Probefahrten vonnöten.

Einkaufen war ich auch, da natürlich noch eine kleine Abschiedsfeier veranstaltet wird.

Meine grüne Versicherungskarte wollte ich auch beantragen, leider hatte mein örtlicher Versicherer alle Hände voll zu tun und so vertagten wir kurzerhand auf morgen. 

Noch 3 Tage und heute

Ein letztes Mal vor meiner Reise hatte ich heute Gesangsunterricht, eines der Dinge die ich wohl am Meisten vermissen werde. Dieser hat mich bisher aus jeder Stimmung, egal wie finster wieder erheitert und ich möchte keine der immer zu kurzen Stunden missen.

5 Minuten vor Ladenschluss meines Versicherers kam ich dort an und ließ mir noch die grüne Versicherungskarte, welche jetzt auch die Türkei beinhaltet ausstellen. Mehr dazu unter Vorbereitungen.

Den Nachmittag über war ich wieder mit dem Beladen des Motorrads beschäftigt und ich finde es sieht mittlerweile echt gut aus....

Ebenfalls ein letztes Mal Sport, genauer Volleyball liegt jetzt hinter mir, die Tage sind bald gezählt ;-)

Der 6. Februar, Abschiedsparty

Der Tag der Abschiedsparty.

Den Tag über war ich unterwegs um verschiedenste Besorgungen zu machen. Zum Einen mussten noch Partyutensilien gekauft werden, zum Anderen machte ich noch eine letzte größere Ausfahrt nach Mössingen, zu den Eltern meiner Freundin.

Gegen Abend kam ich dann gerade noch rechtzeitig zu meiner eigenen Party zurück, die genau so war wie ich sie mir vorgestellt hatte. Mit den Besten ein letztes mal zusammensitzen

Der 7. Februar, die Tage sind gezählt

Die Party forderte natürlich noch ihren Tribut bis in die Mittagszeit, doch das war nicht weiter schlimm.

Am Nachmittag traf ich mich noch mit Stefan, einem ambitionierten Schrauber, welcher mir letzte entscheidende Tipps rund ums Motorrad gab.

Als er einige Wochen zuvor von meinem Plan hörte war er sofort bereit mich voll zu unterstützen und so fühlte ich mich auch als ich bei ihm war. Ein sehr schönes Erlebnis jemanden eigentlich fremden kennen zu lernen, der an einen glaubt!

Abends verabschiedete ich mich noch von meinen Großeltern, die mir viel bedeuten und trotz vieler Bedenken immer voll hinter mir stehen.

Die Tage sind gezählt, ich voller Anspannung und Vorfreude, doch auch mit einer großen Ungewissheit ob und wie und wer und so weiter.

Morgen 12 Uhr - Abfahrt!

8. Februar - Abfahrt

Nach einer überraschend guten Nacht gab es morgens wie am Vortag noch einmal American Breakfast aus Speck, French Toast und Baked Beans.

Die letzten Vorbereitungen, wie Gepäckrolle mit allen Klamotten aufs Motorrad schnallen, die Kette noch einmal fetten und das Netbook einpacken wurden getroffen.

Außer dem orkanartigen Wind (120 Km/h) in manchen Teilen der Umgebung war dieser letzte Morgen überraschend ruhig.

Um 12 Uhr ging es los...