Woche 31


Gefahrene Km in WOche 31 : 1.057Km

Tag 212 - Yogyakarta                       05.09.2016

Gegen 8:30 Uhr brach ich auf und kam erst einmal, wer hätte es gedacht, kaum voran.

Gefühlte 100 Kilometer Stau erwarteten mich schon voller Vorfreude um mich einmal wieder verzweifelt feststecken zu lassen.

Unglaubliche Hitze von oben, der Motor heizte von unten und dazu noch die ganzen Abgase meiner Staufreunde. Diesel war natürlich am Schlimmsten. Der Partikelfilter schien noch Jahrzehnte entfernt zu sein.

Irgendwann löste sich die Blechlawine allerdings dann doch irgendwie auf, zumindest halbwegs und nach ca. 7 Stunden Fahrt erreichte ich Yogyakarta am frühen Nachmittag.

Das Hostel war zwar klein, dennoch sehr schön. Außer einem kurzen Restaurantbesuch unternahm ich allerdings auch nichts mehr.

Tag 213 - Barbershop                      06.09.2016

Dringend notwendig war einmal wieder der Besuch beim Frisör, wo ich auch gleich meinen mittlerweile wikingerartigen Bart zurechtstutzen ließ. Ansonsten kaufte ich mir noch ein Paar dringend benötigte Flip-Flops und traf mich Abends noch mit einer Bekanntschaft aus Jakarta auf ein kühles Schaumgetränk.

Für Morgen war ich von einem Biker eingeladen worden den ortsansässigen Honda-Händler zu besuchen.

Einige der ersten "großen" Motorräder auf Java sollte es dort geben, klang vielverprechend.

Tag 214 - Eingeladen                       07.09.2016

Um 8 Uhr wurde ich vom Hostel abgeholt und zum größten Honda-Händler der Stadt gebracht.

Nachdem erst einmal allerlei Hände geschüttelt wurden zeigte man mir das moderne Gebäude. Neben zahlreichen Rollern gab es tatsächlich auch 4 "große" Motorräder im Verkaufsraum. Seit 2015 wären in Indonesien nun wohl auch größere Motorräder erlaubt, importieren müsse man sie aber weiterhin aus Thailand.

Würde man Besitzer einer großen Maschine wäre man zugleich auch VIP-Member im Hause, könnte sich aus der Lodge über CCTV das Motorrad auf dem Prüfstand oder bei der Reparatur anschauen.

Snacks und Getränke natürlich inklusive.

Auf dem Prüfstand durfte ich dann tatsächlich auch die Queen testen. Es gab einen extra ausgebildeten Mechaniker für die großen Maschinen.

Von den von Honda angegebenen 60 PS waren nach 23 Jahren nun noch an die 50 übrig und die Höchstgeschwindigkeit betrug 188 Km/h, sehr interessant.

Ich bekam noch einige T-Shirts und wurde freundlich verabschiedet.

Nach all dem Erzählen, Hände schütteln und Bilder machen war ich so fertig, dass ich erst einmal wieder zurück ins Hostel fuhr, eigentlich hätte ich heute zum Borodbudur-Tempel wollen.

Tag 215 - Borodbudur                     08.09.2016

Nachdem noch einiges Organisatorisches zu klären war kam ich erst gegen 12 Uhr los. Es ging zum Borodbudur-Tempel. Mein Gepäck konnte ich im Hostel zurücklassen und würde es später wieder abholen.

In ca. 45 Minuten hatte ich die Tempelanlage erreicht und war schockiert. Diesen Tempel zu sehen sollte 260.000 Rupiah kosten, ca. 18€. Teurer als das Taj-Mahal!

Studentenpreis 130.000, wenn ich das Ticket zu diesem Preis bekommen könnte würde ich mir den Tempel anschauen, ansonsten definitiv zu teuer.

Natürlich glaubte man mir zunächst nicht, dass ich Student sei, was ja auch richtig war. Könnte ich die Website meiner Uni aufrufen und dort mein Profil einsehen würde man mir glauben.

Ich rief einfach irgendeine Seite auf, auf welcher mein Name stand (z.B. www.hochschulstart.de) und tatsächlich, ich konnte überzeugen.

Die Tempelanlage war sehr schön anzusehen, doch all zu lange konnte ich mich in der Mittagshitze dort dann doch nicht aufhalten.

Zurück am Hostel belud ich die Queen und fuhr weiter. Ca. 1 Stunde entfernt war ich mit Amber, einer indonesischen Frau verabredet. Sie hatte mich eingeladen bei ihr und ihrer Familie eine Nacht unterzukommen und ein authentisches indonesisches Leben zu erfahren.

Unglaublich nett wurde ich empfangen. Nicht nur von ihr und ihrer Familie, sondern nach und nach vom gesamten Dorf. Es gab ein tolles Abendessen mit Gemüse, Reis, Fisch und diversen anderen Dingen bevor ich mich in interessante Gespräche mit den Locals stürzte.

Gegen 22 Uhr sank ich mit vielen tollen neuen Eindrücken und nach einem langen Tag ins Bett.

Gleich morgen sollte es weitergehen.

Tag 216 - Zwischenstopp              09.09.2016

Nach tollem lokalen Frühstück (Reis mit Geflügelwurst) verabschiedete ich mich von Amber und ihrer Familie und fuhr 6 Stunden auf einer teilweise echt tollen hügeligen Strecke nach Surabaya.

Eigentlich wollte ich zum bekannten Vulkan Bromo, sprich Surabaya war für mich eher ein uninteressanter Zwischenstopp auf diesem Weg.

Trotzdem konnte man gut, günstig und authentisch in der Millionenstadt essen gehen. Gefiel mir natürlich gut. Bromo wir sehen uns!

Tag 217 - Carneval                             10.09.2016

Etwas über 2 Stunden Fahrt klang zunächst einmal nach einem enspannten Tag. Erfreulicherweise ging es durch Surabaya auch relativ flott hindurch und wurde wieder ländlicher.

Die Hauptstraße bog nach links ab und ich folgte ihr. 2 Minuten später war ich mitten drin. Mitten in einem Umzug an einem muslimischen Feiertag.

Erst einmal war das natürlich schon sehr interessant, doch nach ca 2 Stunden überwog dann doch der Frust keinen Meter vor oder zurück zu kommen, unglaublich zu schwitzen und keine Ahnung zu haben wann das Spektakel nun endlich vorbei sei.

So wurde aus einer 2 Stunden eine 5 Stunden Fahrt bis ich das Bromo Sunrise Guesthouse erreichte.

Dort traf ich wieder auf Talitha, die ich ja schon aus Jakarta kannte und wir beschlossen gemeinsam gegen 2 Uhr morgens aufzustehen und die Herausforderung "Bromo" anzugehen.

Tag 218 - Bromo                                 11.09.2016

2 Uhr morgens. Ich startete die Queen. gar nicht mal so schlimm zu zweit auf ihr zu sitzen, obwohl ich die Seitenkoffer nicht abgenommen hatte.

Erst ging es ca. 15 Kilometer geradeaus an den Fuß des Tengger-Massivs und dann in Serpentinen hinauf.

Am ersten Checkpoint sollte man je 10.000 Rupiah bezahlen, über diesen Trick hatte ich schon gelesen, bezahlte nicht und fuhr trotzdem weiter.

Der zweite Checkpoint schlug dann mit gewaltigen 320.000 Rupiah zu buche, 100.000 mehr als sonst, da Wochenende war und diesmal musste gezahlt werden. Dies war die offizielle Eintrittskarte zum Bromo.

Im Dunkeln ging es mit all den Touri-Jeeps erst einmal in die Asche-Landschaft in der ich mir wie auf dem Mond vorkam.

Sehr schwierig im sehr sandähnlichen Terrain mit der schweren Queen plus Sozius voranzukommen, doch irgendwie schafften wir es doch ohne und auch nur ein Mal auf die Schnauze zu legen.

Zum Sunrise-Point ging es dann wieder steil hinauf. Leider erreichte ich diesen nie, da einfach viel zu viele Jeeps und Menschen unterwegs waren. Ungefähr einen Kilometer vor dem Aussichtspunkt blieb ich im Stau stehen. Den legendären Sonnenaufgang bekam ich so leider nicht mit.

Nach mehreren Stunden erst löste sich der Stau zäh wieder auf und wir fuhren zurück zur Mondlandschaft.

Dann den tatsächlichen Krater des Bromos zu besteigen war allerdings wieder ein Highlight. Dieser brummelte und grummelte unablässig, einfach toll!

Einige Zeit verbrachten wir dort, verfuhren und anschließend noch in der Mondlandschaft um später dann wieder den Abstieg in Angriff zu nehmen.

Zurück im Homestay gab es erst Frühstück und dann machte ich mich wieder alleine auf gen Banyuwangi. Am nächsten Tag wollte ich von dort nach Bali übersetzen.

Auf dem Weg hatte ich dann noch einen kleinen Unfall. Diesmal war der Verursacher ich, doch der Fahrer des von mir verschrammten PKW beging trotzdem Fahrerflucht. Indonesien manchmal bist du mir echt ein Rätsel.

Viel passiert war nicht. Einer meiner Alukoffer hatte den Blinker des PKW mitgenommen, niemand war verletzt.

Ich fragte noch einige Zeit herum, ob jemand den Fahrer kenne und ich ihm geld für einen neuen Blinker hinterlassen konnte, doch niemand meldete sich. So bog ich meine mal wieder verbogene Alubox wieder einigermaßen hin und fuhr etwas irritiert weiter.

Nachmittags erreichte ich das tolle Guesthouse von dessen Pool aus man Bali schon sehen konnte.

Ich freute mich auf morgen!

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