Woche 9


Gefahrene Km in Woche 9 : 1268 Km

Zeitverschiebung zu Deutschland +2h30min

Tag 57 - Vom "Glück" verfolgt...   04.04.2016

Am frühen Morgen ging es samt Queen in die Nähe des Sunset-Points um den frühen Sonnenaufgang mitzuerleben. Jeden Morgen um dieselbe Zeit starten auch die vielen Ballons. Diese geben auch vom Boden ein einzigartiges Bild ab. Etwas vergleichbares habe ich noch nie gesehen. Mit dieser Ruhe genoss ich den Sonnenaufgang. Gegen 6:30 Uhr war ich zurück im Hostel und legte mich noch einmal hin.

Später beschloss ich mit der Thunder-Queen zusammen, das umliegende Valley zu erkunden. Mit dem Quad konnte man viele Touren dorthin machen und so dachte ich mir, dass das auch ein schöner Ausflug mit dem Motorrad sein könnte.

Auf schmalen Sandwegen ging es eine Weile sehr schon durch das fast Menschenleere Valley mit seinen schönen Felsformationen. Als ich gerade über eine Kuppe fuhr war auf einmal der Boden weg. Ein großes Loch klaffte mitten im Weg und verschluckte mich geradezu. Samt Thunder-Queen stürzte ich also dort hinein...

Als ich mich wieder aufrappelte wurde mir gleich klar, Luis da hast du ganz große Schei***e gebaut! Zuerst dachte ich auch mein Arm wäre gebrochen oder die Schulter ausgekugelt. Denn mein Arm stand irgendwie in einer Position von meinem Körper ab, wie ich sie in meinen Gedanken nicht vermutete. Wie ein fremdes Teil an meinem Körper, super komisches und beängstigendes Gefühl. Zum Glück legte sich dass nach ca. 2 Minuten wieder und alles fühlte sich wieder normal an.

Alleine würde ich das Motorrad aus diesem Loch oder besser gesagt dieser Erdspalte allerdings nicht wieder herausbekommen, so viel stand fest. Zum Glück lief in der ansonsten so leeren Wüstenlandschaft gerade ein Pärchen am Ort des Geschehens vorbei. ER half mir und zu meiner Verwunderung schafften wir es mein armes Mädchen wieder aufzurichten und sie aus ihrer misslichen Lage zu befreien.

Wieder allein schaute ich mir den Schaden genauer an. Es sah überhaupt nicht gut aus. Die Scheibe abgerissen, die Plastikmaske total demoliert, alle Instrumente verschoben, der Lenker verzogen,so mein erster Eindruck. Die ganze Missere meine alleinige Schuld, meine Dummheit ins Valley zu fahren, viel zu leichtsinnig, hätte echt nicht sein müssen. Verdammt!
Ich raffte mich und die Queen sprang nach einigem "Herumgeorgel" auch wieder an. Zum Glück! Das Lenkgefühl war sehr komisch und doch irgendwie schaffte ich es zurück zum Hostel. Irgendwie musste ich wissen was alles kaputt war und wie oder ob man es reparieren konnte. Eine Werkstatt musste her, doch in Göreme diesem kleinen Luxuort würde ich keine finden. Die nächste größere Stadt Kayseri war 60 Km entfernt. Es halft nichts, ich musste dort hin.

Trotz verzogener Lenkung fing der Reifen auch bei höherer Geschwindigkeit nicht an zu zittern, was ich als ein gutes Zeichen auffasste.

Als ich die breite Straße nach Kayseri hinein fuhr wurde ich erst einmal von der Polizei kontrolliert, doch alles in Ordnung. Für meinen Schaden interessierte man sich reichlich wenig.

Gerade wieder losgefahren wurde ich von einem Auto angehupt. Vorerst dachte ich mir nicht all zu viel dabei, denn gehupt wurde hier viel und oft wurde ich so auch gegrüßt. Als mich das Auto dann allerdings überholte sah ich ein deutsches Kennzeichen. Da ich keine Ahnung hatte wo genau ich hier eine Werkstatt finden könnte ergriff ich die Chance gab dem Fahrer ein Signal per Lichthupe und tatsächlich hielt das Auto.

Ich erklärte schnell mein Problem und die 3 Insassen aus Deutschland mit türkischen Wurzeln halfen mir sofort. Toll wenn man in solch einer Situation nette hilfsbereite Menschen trifft. So wurde an Tankstellen und Werkstätten gefragt und ich schließlich bis zu einer Motorradwerkstatt gebracht. Unglaublich dankbar verabschiedete ich mich von den Dreien.

Vor der Werkstatt baute ich erst einmal die Plastikverkleidung der Front ab um das Problem genauer in Augenschein zu nehmen. Alles war irgendwie am falschen Ort und so versuchte ich erst einmal Licht und Instrumente wieder in die richtige Position zu biegen. Natürlich waren viele Plastikteile gebrochen doch im groben und ganzen schaffte ich es nach einiger Zeit alles wieder an seinen rechten Platz zu bekommen. Blieb die kaputte Scheibe und der verzogene Lenker. Zu meiner Verwunderung schaffte es der Mechaniker ohne großen Aufwand diesen wieder einigermaßen gerade zu bekommen. Bei einer kurzen Probefahrt merkte ich einen deutlichen Unterschied, zwar nicht perfekt, dennoch gut genug um weiter zu können. Er gab mir jedoch auch zu verstehen, dass er mir mit Scheibe und Plastikteilen nicht weiter helfen konnte. An Teile für mein Modell würde er nicht kommen, da würde ich mir also noch etwas einfallen lassen müssen.

Via "AirBnB" einer App um eine günstige Privatunterkunft zu finden, fand ich jemanden in Kayseri, bei dem ich die Nacht verbringen konnte. Super, das dass so spontan funktionierte. Als ich dann bei Ertugrul im Wohnzimmer saß und seine Freunde ein und aus gingen kam man schnell ins Gespräch. Total hilfsbereit wurde herumtelefoniert, Ideen besprochen und viels mehr.

Heute würde man allerdings nichts mehr machen können und so langsam überkam mich auch die Müdigkeit. Auch begann alles so langsam zu schmerzen, ich wusste schon, am nächsten Tag würde das nicht besser werden.

Hätte doch alles nicht sein müssen. Verdammt Luis, du Idiot!

Irgendwie geht es immer weiter, muss ja...

 

Tag 58 - Der Tag danach                05.04.2016

Ich schlief sehr lange und erholte mich recht gut. Natürlich machten sich heute all die überstrapazierten Muskeln bemerkbar, auch die Schulter und der Nacken waren deutlich zu spüren.

Gegen Mittag machte ich mich auf, einen Baumarkt zu finden. Ich hatte mir etwas zwecks der Scheibe überlegt, mir die Wörter für das benötigte Material auf die Hand geschrieben und war voll motiviert.

Nach einiger Herumsucherei im TEKZEN-Baumarkt wurde ich tatsächlich fündig. Etwas über 7 Lira bezahlte ich für Schrauben, Muttern und Gummi-Unterlegscheiben.

Einen Akkuschrauber konnte ich ausleihen und so machte ich mich ans Werk. Einer der Mitarbeiter des Baumarkts half mir sogar. Nach ca. einer halben Stunde war das Werk vollbracht und konnte sich, wie ich fand, wirklich sehen lassen. Gut...wenn man fuhr fiel einem auf, dass die Scheibe nicht 100%ig gerade war, doch alle mal gut genug. Ich hoffte, dass diese Konstruktion eine Weile halten würde.

Zurück bei Ertugrul schauten wir ein wenig türkisches Fernsehen, meist lief Fußball, auch hierzulande der Volkssport.

Später zeigte er mir noch sein Lieblingscafé und ich trank meinen ersten türkischen Café. Echt gut, dafür, dass ich normalerweise keinen Café mag.

Relativ früh ging es ins Bett, denn am nächsten Tag sollte es ja weitergehen.

Morgen begann in Deutschland einmal wieder das schriftliche Abitur, Mensch schon wieder ein Jahr vergangen. Dem Max wünschte ich dafür viel Erfolg !;) 

Die freie Zeit des Tages hatte ich genutzt um Bilder hochzuladen und alle Rubriken meiner Website wieder auf den aktuellsten Stand zu bringen.

Tag 59 - Elazig                                   06.04.2016

Schon gegen 9 Uhr fuhr ich los Richtung Elazig, meinem nächsten Stopp auf dem Weg gen Iran.

Ebenfalls per Airbnb hatte ich dort Kontakt mit einem Studenten. Dieser bot mir an kostenlos bei ihm übernachten zu können.

Doch erst einmal warteten ca. 6 Stunden Fahrt von Kayseri nach Elazig auf mich. Meist ging es auf gut ausgebauten Straßen einfach nur geradeaus, doch zwischendurch gab es auch einen sehr schönen Pass auf 1800 Metern, eine tolle Aprikosenbaum-Landschaft um Malatya und nach Malatya einen schönen See.

Elazig ist eine relativ "neue" Stadt. Wie überall in der Türkei wird auch hier massiv gebaut.

Da ich die genaue Adrese des Studenten noch nicht hatte suchte ich in Elazig angekommen erst einmal nach Internet. Ich sah einen McDonalds und hielt an. Leider kein Internet. Da ich noch nichts gegessen hatte beschloss ich trotzdem eine kurze Pause einzulegen. Als ich gerade wieder gehen wollte rief mich ein Mann zu sich. Der Besitzer des Fastfoodrestaurants, wie sich herausstellen sollte, welcher für 18 Jahre in der Nähe von Kiel gewohnt hatte und darum perfekt Deutsch sprach. Der ehemalige Bürgermeister von Elazig saß auch am Tisch und so entwickelte sich schnell ein intressantes Gespräch. So kam ich sogar an Internet und verabredete mich mit Hasan, dem Studenten vor dem McDonalds.

Hasan und ein Freund, Osman holten mich kurze Zeit später ab und zeigten mir ihre Studenten-Bude. Spartanisch eingerichtet, dafür waren sie umso gastfreundlicher. Dort trafen wir auch auf Hasans Bruder. Kaum meine Sachen in die Wohnung gebracht machten wir uns auch schon auf, die Burg Elazigs zu besuchen und deren Umgebung zu erkunden. Ein tolles Baumwerk mit Blick auf die hügelige und karge Landschaft. Der Regen hielt uns nicht auf die Umgebung zu erkunden. Später aßen wir dort auch und trotz meiner wehementen Versuche, zahlen durfte ich nicht.

Zurück in der Wohnung trafen wir auf den Englischlehrer der Jungs, einem unglaublich netten und jung gebliebenen Amerikaner, welcher ebenfalls Motorrad fuhr.

Ich erzählte ihm, dass ich am nächsten Tag Bremsbeläge und Reifen wechseln wollte und er bot mir sofort seine Hilfe an, einen Kontakt zu jemandem, der einen Motorrad-Reifen wechseln konnte hatte er ebenfalls. Besser konnte es ja kaum laufen.

Müde und glücklich fiel ich ins Bett und schlief sofort ein.

Tag 60 - Queen-Verwöhn-Tag     07.04.2016

Früh standen wir auf und ab ging es zu Harrys Haus. Der war gerade nicht dort, so zeigten mir Jungs ihre Uni. Eigentlich ganz schön, doch sie mochten sie nicht. Die Stadt ebenso wenig. "No social life" meinten sie nur und da die erste Bar der 300.000 Bewohner Stadt gerade erst im Bau war verstand ich sie nur all zu gut. Harry meinte, der Vater der "türkischen Familie" entschied, was aus den Kindern werden sollte. Pech für die wenn es hieß Ingenieur und sie waren schlecht in Mathe. Das Schul- und Universitätssystem sei unglaublich Examen-Basiert, jedoch kostenlos. Es galt so viele Examen wie möglich anzuhäufen, dann Job, Karriere und ein schwarzes deutsches Auto vor der Tür. Statussymbol, so Harry und die 3 jungen Studenten nickten nur.

Bei Harry wechselten wir die Bremsklötze vorne, was kein großer Aufwand war. Er war sehr fachkundig und ich hatte zusätzlich noch eine detaillierte Anleitung bekommen. Später ging es zu einer Werkstatt, Reifen wechseln. Da ich das noch nie gemacht hatte wollte ich erst einmal versuchen wie weit ich allein kommen würde. Der Fall eines Plattfußes war auf meiner noch kommenden Strecke quasi unvermeidbar und ich würde den Reifen selbst von der Felge bekommen müssen. Hasan übersetzte für mich und was die Mechaniker verstanden stieß erst einmal auf Unverständnis. Doch als sie es dann akzeptierten bekam ich eine Lektion Reifenwechsel auf Türkisch. Gewöhnungsbedürftig doch kurzum, am Ende war der Reifen wieder am Motorrad und sogar ein Kugellager gewechselt worden. 40 Lira, etwas mehr als 10€ kostete der Spaß.

Später ging es mit dem Minibus an einen schönen See, wieder zurück in der Stadt auf den heimischen Markt, Baklava essen, heimische Aprikosen und andere Leckereien kaufen und anschließend total ausgelaugt zurück zur Wohnung.

Die letzten tage hatten schwer an meinen Kräften gezehrt. Heure aksi mal früh ins Bett, denn morgen war das nächste Ziel Van und dieses ca. 7 Stunden Fahrt entfernt. Genug Zeit um Bremsen und Reifen einzufahren.

Tag 61 - Van                                        08.04.2016

Nach einem guten Frühstück kam ich leider erst sehr spät in Elazig los. Immer hin warteten ca. 7 Stunden Fahrt nach Van auf mich und ich wollte auf keinen Fall erst bei Dunkelheit dort ankommen.

Ich fuhr bei schönstem Wetter los, was sich im Verlauf der Route auch nicht ändern sollte. Einzig die zunehmende Höhe ließ es dann zeitweise doch etwas frisch werden.

Über Facebook hatte ich eine Adresse für einen guten Campingplatz in Van gefunden. Leider zeigte mir das Navi bei Eingabe der GPS-Koordinaten die Mitte des nahegelegenen Sees an, weshalb ich einfach Van als Ziel eingab.

Bis Tatvan war die Strecke eher langweilig, doch am See entlang wurde es interessant. Laut Karte ging es erst hoch hinaus auf über 2200m bevor ich Van auf ca. 1700m erreichte.

An einer Tankstelle fand ich Internet und googlete die GPS-Koordinaten noch einmal. Natürlich war ich bereits daran vorbei gefahren. 1 Stunde würde ich zurück fahren müssen bis zum Campingplatz. Das war mir zu weit, zumal die Sonne gerade hinter dem Horizont im See abtauchte.

Kein AirBnB, kein Hostel. Da ich morgen Geburtstag hatte entschied ich mich für das günstigste B&B, das "Otel Side".

60 Lira sollte es kosten, naja man gönnt sich ja sonst nichts. Im leerstehenden Showroom neben dem B&B durfte die Queen sicher und elegant auf Marmorboden parken. Hatte ich so jetzt auch noch nicht erlebt.

Das B&B an sich war okey und so schlief ich sehr gut in meinen Geburtstag hinein.

Es gab viele verschiedene Meinungen über das Thema: Grenzübertritt Kapiköy-Razi, möglich oder nicht? Der tatsächliche Versuch dort die Grenze zu überqueren würde Aufschluss darüber geben.

 

Tag 62 - 1 Tag - 2 Grenzen             09.04.2016

Das Frühstück des B&B war "naja" und ich machte mich früh wieder daran die Queen zu bepacken. erstes Zeil eine TEB-Bank. 600€ wollte ich mit in den Iran nehmen, das musste ausreichen, auch da ich im Iran keine Kreditkarte benutzen würde können.

Die erste Grenze des Tages von den 10nern in dir 20er meiner Lebensjahre hatte ich ohne Größere Probleme überschritten, doch ob es mit der Grenze von der Türkei in den Iran ebenso einfach werden würde war noch fraglich.

Von einigen hörte ich, die Grenze sei gar nicht erst geöffnet. SO fuhr ich mit einem recht mulmigen Gefühl und auf einer komplett leeren 4 Spurigen Straße darauf zu. Über 100 Km müsste ich, falls die Grenze dicht sei zurück fahren, mal Abgesehen von den 300 Km sonstigen Umweg.

Umso erfreuter war ich dann, als die Grenze eine gute Stunde nach der Ankunft dort hinter mir lag. Freundliche Beamte und nette Menschen, die am Ende Geld wollten jedoch von mir keines bekamen, erleichterten mir den Grenzübertritt ungemein. Einfacher Tipp un den Geld gegen Pass tausch am Ende zu überspringen. Einfach ein bisschen auf hysterisch machen und den Pass nur an Beamte aushändigen und sonst nicht aus der Hand geben auch wenn es heißt "gib mir den Pass ich bringe ihn zum nächsten Beamten".

Das Carnet de Passage und der Pass inklusive Visum für Iran wurden verlangt, sonst nichts. Dafür musste man Gefühlt 20 Mal zwischen den immer gleichen Beamten hin und her rennen. Die gaben einem dann gelangweilt immer den nächsten Stempel & Unterschrift und zeigten auf den nächsten Kollegen. Am Ende wurde das Tor zum Iran aber geöffnet und ich rauschte davon.

Eine Versicherung konnte ich an der Grenze nicht abschließen und ist, wie ich später herausfand auch keine Pflicht für Touristen.

Durch eine tolle Landschaft, tatsächlich verrückter Weise ganz anders als noch auf der türkischen Seite ging es erst nach Khoy, später nach Urmia, meinem Ziel für heute. Mein Kontakt dort: Hosseins Guest House. Extra für Motorräder ausgelegt.

Mit Hossein zusammen verbrachte ich auch den Abend und stieß nach einiger Recherche auf das Problem, wie weiter vom Iran? Schiif, Flugzeug, pakistanisches Visum? Zeit, Gedluld und Geld spielten hier eine große Rolle.

Ich wollte in den nächsten Tagen Teheran erreichen und hoffte dort eine Lösung des Problems zu finden.

Ein toller Tag und trotzdem schlief ich mit einem kleinen Knoten im Magen ein.

Tag 63 - Hossein                                10.04.2016

Das Frühstück war traditionell iranisch und umfasste Brotfladen mit einer Art Weichkäse, warmer Kirschmarmelade, Ei und dazu natürlich Tee.

Später fuhr ich mit Hossein zusammen zu seiner Universität. Er hatte mich eingeladen eine seiner "English-Lessions" mit ihm zu verbringen und da hatte ich natürlich nicht nein gesagt. Für mich etwas ungewohnt war ich natürlich die Sensation der Unterrichtsstunde . Es galt unendlich viele Fragen zu beantworten und ich erlebte einen Unterricht wie ich ihn noch zu Schulzeiten geliebt hätte. Die Stunde verging wie im Flug.

Einige Unterschiede zum Unterricht in Deutschland wurden natürlich gleich offensichtlich. Die Handys lagen auf dem Tisch und bimmelten abwechselnd vor sich hin, wenns wichtig erschien wurde eben der Raum verlassen. iPads wurden geladen und die Zuhör-Moral war eher bescheiden. Doch die Lehrerin kannte es wohl nicht anders, auch ihr Handy klingelte ab und an. Ich lachte viel und hatte Spaß während der leider sehr kurzen Zeit an der Uni.

Später ging es mit Hosseins kleinerem Motorrad (220cc) durch die Stadt. Eine wahre Erlebnisfahrt, die ich mir niemals zugetraut hätte. Es ging zwischen den Autos hindurch, neben den Bussen entlang, es wurde überholt und gehupt. Ich dachte jeden Moment mein Knie würde irgendwo hängen bleiben. Doch ich hatte Spaß, auch dann noch als wir mitten durch den Basar fuhren. Einfach toll! Anderswo zahlte man viel Geld für solch einen Adrenalin-Kick :P

Ungefähr 3,8 Mio. Rial bekam ich für meine 100€. Ein riesiger Batzen Geld, den es nun umherzuschleppen galt. Später fand ich heraus, dass der kleinste Geldschein 500 Rial betrug, was einem €urocent entsprach und dabei gab es noch Münzen...verrückte Inflation.

Zurück in Hosseins Haus machte ich Bekanntschaft mit Peter, einem Irländer (lebt in England), der mit seiner KTM Adventure unterwegs war. Sofort kamen wir ins Gespräch und tauschten viele Informationen aus. Er war bereits 75 und immer noch allein mit seiner großen Maschine unterwegs, Respekt!

In einem Restaurant ging es später für 150.000 Rial gut essen, bevor ich noch ein wenig an meiner weiteren Iran-Route plante und anschließend schlafen gin.

Ein eindrucksvoller Tag!

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Kommentare: 13
  • #1

    PA (Freitag, 08 April 2016 06:35)

    Lieber Luis ! Da ich morgen den ganzen Tag in Schönau Prüfungen abnehmen werde, schon jetzt die allerherzlichsten Geburtstagsgrüße zum 20. !!!
    Drücke dich ganz doll !!! Feier, wo du auch bist, ein bisschen, als wären wir
    dabei !!! Dein PA

  • #2

    www.asiabike.de (Freitag, 08 April 2016 13:07)

    Übernachtungstip Van See:
    Direkt dort, wo das kleine Boot zur Insel Akdamar ablegt, kannst du gut campen (hinter dem Garten vom Gasthaus)

  • #3

    Ma (Samstag, 09 April 2016 00:20)

    Alles alles Liebe zum Geburtstag mein Großer! Lass es dir heute besonders gut gehen, wir denken fest an dich, umarmen dich und wünschen dir viel Glück auf der weiteren Reise!

  • #4

    k2 (Samstag, 09 April 2016 09:18)

    Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Ich wünsche Dir alles, was man sich mit Geld nicht kaufen kann. Weiterhin viel Spaß.

  • #5

    Lewellyn (Samstag, 09 April 2016 09:32)

    Herzlichen Glückwunsch auch von mir. Dieses Lebensjahr wird Dein intensivstes. Was auch immer das Leben Dir noch bringt, nichts wird diese Zeit toppen können. Alles Gute dafür!

  • #6

    Jörg (Samstag, 09 April 2016 10:08)

    Auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
    Gönne Dir noch ein Bier darauf, das nächste wird es erst in Indien wieder geben ;-)

  • #7

    rs (Samstag, 09 April 2016 11:03)

    Alles Gute zum Geburtstag!

  • #8

    Stefan (MBTT) (Samstag, 09 April 2016 16:25)

    Hi Luis.

    Wie schon per whatsapp, so auch hier meine besten Wünsche zum 20. Geburtstag. Halte die Ohren steif.

  • #9

    adi1204 (Samstag, 09 April 2016 20:04)

    Natürlich auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.

  • #10

    Luis (Sonntag, 10 April 2016 08:34)

    Vielen Dank für all die lieben Glückwünsche :) Bin jetzt in Urmai im Iran und hatte gestern noch einen echt tollen Tag :)
    Werde euch auch weiterhin auf dem Laufenden halten, oder es zumindest versuchen ;)
    Hier im Iran ist die Facebook-Situation etwas erschwert, gebe trotzdem mein Bestes ;) Das Land an Sich ist bisher super, so viele nette Menschen hat man noch selten an einem Tag getroffen. Also wer ein Ziel für seine nächste Reise sucht^^ ;) Von hier weiter zu kommen wird da schon eher ein Problem :P

  • #11

    Matthias (Dienstag, 12 April 2016 12:15)

    Kugellager gewechselt?

    Wo hast du denn an dem Motorrad ein Kugellager?

    Meinst du das Radlager oder was habt ihr das gewechselt?

  • #12

    Stefan (MBTT) (Mittwoch, 13 April 2016 07:56)

    Die Hinterradlagerung RD04 und RD07 erfolgt durch insgesamt 3 Kugel(rillen)lager. 2 Kugelrillenlager 6203, eins auf der Bremsen- und eines auf der Kettenradseite.
    Der Kettenradträger hat ein KRL 6204.
    Alle Staub- und spritzwassergeschützt.

    Wenn eines dieser Lager bereits schwergängig ist, macht es Sinn, es zu wechseln, bevor es festgeht oder zerbröselt.

  • #13

    Ma (Mittwoch, 13 April 2016 17:20)

    Vorbildlich, dass du unterwegs noch die Uni besuchst! Tolle Erlebnisse, weiter so! Grüße von zu Hause.