Woche 61


Tag 419 - Snowy Mountains         03.04.2017

Es war ziemlich kalt an jenem Morgen und ich musste mich erst einmal mit einem Kaffee aufwärmen, bevor ich mich ans zusammenpacken machte.

Zum ersten Mal seit dem Himalaya machte ich auch meine Gore-Tex Inlets wieder in Jacke und Hose. Dies würde mir meine Fahrt vermutlich enorm erleichtern.

Gerade losgefahren und schon fing es zu regnen an. Ich hätte die Gore-Tex Inlets über die Jacke ziehen sollen. Natürlich entschied ich mich in dieser Hinsicht immer falsch.

Mit nassen Klamotten ging es also immer weiter hinauf bis ich beim 5° C kalten Thredbo an die höchste Stelle kam, 1.250 m. Die Griffheizung ließ meine Hände glühen, ansonsten blieb es allerdings noch einige Zeit lang kalt, bis ich in das wunderschöne Tal nach den Snowy Mountains kam. 

Eine hügelige Abendlandschaft voller Kühe und Schafe erwartete mich dort, einfach unglaublich schön!

Talitha und ihre Schwester freuten sich dann sehr über mein etwas verfrühtes Eintreffen bei ihnen nahe Talangatta bei Albury.

Tag 420 - Ausflug                            04.04.2017

Talitha und Lou arbeiteten auf eine "Dairy" und hatten über ihre Aufenthaltsdauer dort ein eigenes Haus bekommen. 

Ich kam in einem der vielen Zimmer unter. Nachdem wir ausgeschlafen hatten (Talitha und Lou würden erst morgen wieder arbeiten müssen) packten wir einige Picknicksachen zusammen und machten uns in ihrem Auto auf, die Landschaft zu erkunden.

Perfekte Motorradstrecken dominierten die Umgebung. Im Auto wurde daraus leider eher eine unangenehme Schaukelfahrt.

Nach ca. 2 Stunden kamen wir an einen sensationellen Campingplatz mit angrenzendem Fluss. Dort picknickten wir dann auch. Könnte gut sein, dass wir dort auch meinen Geburtstag verbringen könnten.

Wir erkundeten noch eine 4-Wheel-Drive-Strecke in der Umgebung bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten.

Ein einfach toller, landschaftlich genialer Tag! Mehr davon!

Tag 421 - Dairy Farm                       05.04.2017

Heute ging ich mit Tali und Lou zusammen auf ihre Farm und half ihnen ein wenig bei der Arbeit.

Die Zwei hatten schon einen tollen Job. Draußen in der Natur, mit den putzigen Kälbern, genauer gesagt an die 300 von ihnen. Dazu tolle Vorgesetzte, ein eigenes Haus und Fahrzeuge.

Doch gab es auch "Schattenseiten", bzw. Dinge, die eben erledigt werden mussten. So wurden die Kälber, die nicht so recht trinken wollten, "getubed", sprich , ein dünner Schlauch kam in die Speiseröhre und der Magen wurde so gefüllt. Oder es starb ein Kalb, was auch hin und wieder vorkam. Ihre letzte Ruhestätte fanden die Kälber dann in der so genannten "Todesgrube" mit all den anderen gestorbenen Tieren des letzten halben Jahres.

Am Nachmittag, während die Beiden zur zweiten Schicht des Tages anrücken mussten, fuhr ich dann in die Stadt. Der nächste Aldi war ca. 1 Stunde entfernt.

Tag 422 - Dairy Life                         06.04.2017

Wieder half ich morgens mit die Kälber zu füttern. Einer der Vorgesetzten, Richard, bot mir dann ein wenig Cash, wenn ich Freitag Abend Lou ein wenig während ihrer Schicht unterstützen würde. Sehr gut!

Am Nachmittag wusch ich all meine Motorradklamotten. Dies war dringend nötig, wie mir all die Salzränder und nicht mehr funktionierenden Reißverschlüsse zeigten.

Den Sonnenuntergang schaute ich mir von einem Hügel nahe des Hauses an.

Tag 423 - Cash for calves              07.04.2017

Am Morgen passierte wenig besonderes. Da war der Nachmittag mit Lou schon weitaus besser. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß beim Arbeiten gehabt wie heute.

Auch wenn mich die vielen blökenden Kälber aus Hunger beinahe aufsaugten. Schon sehr knuffig die Kleinen!

Tag 424 - Samstag                          08.04.2017

Heute passierte nichts wirklich nennenswertes. 

Ich tippte einige Tagebucheinträge ab, wobei ich diese aus Mangel an Breitbandgeschwindigkeit nicht hochladen konnte.

Tag 425 - 21                                        09.04.2017

Heute war also nun bereits mein zweiter Geburtstag auf dieser Reise.

21, früher hatte man dies noch Volljährigkeit genannt, heute ermöglichte dieses Alter vor allem Zugang zum Glücksspiel, das Fahren mit bis zu 0,5 Promille und das Ende der Probezeit. Na supi!

Änderte allerdings auch herzlich wenig an meinem Alltag auf Reisen. Drink and drive war sowieso ein no-go für mich. War schon so gefährlich genug.

Ich wünschte mir, heute ein wenig mit den Kälbern zu arbeiten und bekam von den beiden Engeln Gin geschenkt.

Ansonsten machten wir uns einen gemütlichen Abend vor dem Ofen, viel mehr wollte ich auch nicht.

Morgen würde Seliem kommen, zuletzt hatte ich ihn auf Lombok in Indonesien gesehen.

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