Woche 6


Gefahrene Km in Woche 6 : 0 KM

Tag 36 - Grand Bazar                       14.03.2016

Nach einem gemütlichen Frühstück machten Carolina, Kim und ich uns auf zum Grand Bazar. Da es regnete und der Bazar überdacht war der perfekte Plan für diesen Tag. Der Bazar war riesig und eindrucksvoll, bot jedoch überwiegend dieselben Souvenirs wie Teppiche, Lampen, Fake-Klamotten und Gewürze. Die vielen einladenden Sprüche an diesem Tag werden mir wohl besonders im Gedächtnis bleiben. Hier eine kleine Auswahl : "Do you want to buy something you don´t need?", "Wanna buy useless stuff" oder auch "Come in my shop, we have everything...except of customers".

Später ging es dann weiter auf den Gewürzmarkt, der zwar kleiner war, wegen seiner vielen türkischen Spezialitäten jedoch mein favorisierter Markt wurde. Wir probierten uns durch die vielen türkischen Honige und Baklava, eine tolle Geschmackserfahrung.

Weiter ging es mit dem Boot in den asiatischen Teil der Stadt. Kaum Touristen, kaum jemand sprach Englisch, wunderbar!

Wir streiften durch den Gemüse-, Obst-, und Fischmarkt und aßen in einem guten Restaurant für kleines Geld. Auch hier sprach der Kellner noch besser Deutsch als Englisch, doch auch dieses strebte gegen 0. Trotzdem sehr gutes Essen und eine spaßige Bestellung. Wir intensivierten unseren Rundgang im asiatischen Teil der Stadt noch ein wenig bevor es mit dem Boot wieder auf europäischen Grund und Boden ging.

Dort besichtigten wir die größte und meiner Meinung nach auch schönste Moschee Istanbuls, die Suleymaniye Moschee. Auch wegen dem eher schlechten Wetter waren kaum Besucher dort, was die schön herausgeputzten Moschee umso attraktiver machte.

Nach diesem dann doch sehr anstrengenden Tag ging es mit einem Fischbrötchen, gekauft für 8 Lira nahe der Galata-Brücke, in der Hand, zurück zum Hostel. Nach eingen Runden "Jenga" und "Backgammon" viel ich müde ins Stockbett.

Tag 37 - Kanyon                                  15.03.2016

Da das Wetter heute eher regnerisch war machten Kim und ich einen Ausflug in die "Kanyon"-Mall. Für mich weniger interessant, doch für Australier wohl der Himmel auf Erden! So kaufte sie munter gefühlt den ganzen H&M leer, während ich mir etwas zu essen gönnte und eine ruhige Kugel schob.

Später ging es über den Taksim-Platz, zum Galata-Turm und über die Galata-Brücke zurück zum Hostel.

Den Abend verbrachten wir als große Hostel-Gruppe in einer nahe gelegenen Bar, bevor es ins Bettchen ging. Entspannter Tag, wenig passiert. 

Tag 38 - Türkischer Friseur            16.03.2016

Nach einem entspannten Morgen machten wir uns auf zum Topkapi-Palast. Wir, das war eine Gruppe aus Amerikanern, Australiern und mir. Als es dann allerdings hieß 45 Lira Eintritt, was umgerechnet knapp 14€ waren, musste ich passen. Das war einfach zu viel und ich wollte meinem Motto, das kostenlose mitzunehmen und was kostet auszulassen auch treu bleiben.

Ich ging also erst einmal zurück und beschloss alles Nötige für den Termin morgen im indischen Konsulat zu beschaffen.

So suchte ich den günstigsten Friseur der Stadt bevor ich Passbilder machen ließ.

20 Lira, ca. 6€ für einen Haarschnitt, etwas günstigeres konnte ich beim besten Willen nicht finden. Ich fand das jedoch echt günstig, doch beinhaltete der Preis auch die Herausforderung, dass der Friseur, vermutlich selbst ernannt, kein Wort Englisch sprach. So ließ ich ihn einfach mal munter vor sich hinschnippeln. Am Ende brannte er mir die Ohren noch mit einer Art brennendem Q-Tipp aus und vollendet war sein Werk. Ziemlich kurz, aber egal.

In der Nähe der islamischen Botschaft konnte ich nach einiger Suche auch einen "Fotografen" finden, welcher mir 6 Passfotos für 10 Lira machte. Eigentlich verkaufte dieser "Fotograf" Kebab und tauschte sein Dönermesser nur für mich gegen die Digicam. Sein Studio war die weiße Rückwand eines Polizeihäuschens, aber für 3€ wollte ich jetzt mal nicht meckern. Die Bilder aus dem Canon-Minidrucker sahen im Endeffekt auch echt relativ authentisch aus.

Bis auf einen richtigen Flug aus Indien, der wohl Pflicht war um das Visum zu bekommen war ich meines Erachtens somit für den kommenden Tag gerüstet.

Am Abend gab es zum Friseurpreis Dinner im Hostel, typisch Türkisch gut!

Auch buchte buchte ich das Hostel weiter bis nächsten Dienstag morgen. Der Preis war von 11€ auf 14€ angestiegen...verdammt! Auch die Sache mit den Visa im Allgemeinen schien nahezu ewig zu dauern. Nachdem ich knapp 100€ für das Expressverfahren der iranischen Referenznummer bezahlt hatte hoffte ich diese eigentlich bald zu bekommen...

Tag 39 - Indische Botschaft           17.03.2016

Um 10:30 Uhr hatte ich einen Termin im indischen Konsulat und fühlte mich eigentlich relativ gut vorbereitet. Ich wollte nicht noch mehr Zeit verlieren...

Als ich dann den Antrag im Konsulat war die einzige Reaktion jedoch ein Kopfschütteln. Das Foto fehlte. Ich sollte alles noch einmal ausfüllen und online ein Foto von mir einfügen. Nach nahezu endloser Suche fand ich eine Art Internetcafé und im Anschluss auch jemanden, der mir den Antrag noch einmal ausdruckte, gesamt 7 Lira.

Also wieder zurück ins Konsulat. Ich kam gerade noch rechtzeitig, kurz vor 12 Uhr Arbeitsende, dort an. Reaktion : Kopfschütteln, Foto falsch platziert, maaaahhhn. 10 Minuten später schloss das Konsulat für Visaanträge und damit war die Sache für heute auch erst einmal gegessen.

Zumindest wusste ich nun ganz genau, was zu machen war und musste auch nicht auf einen erneuten Termin warten sondern konnte morgen gleich wieder kommen. Zur Not würde ich jeden Tag erneut kommen bis dann alles zur allgemeinen Zufriedenheit war.

Zurück im Hostel füllte ich den Visaantrag also ein drittes Mal aus und richtet alles für einen erneuten Besuch im Konsulat.

Am Abend lud mich Nadine, eine Österreicherin aus dem Hostel zu einem tollen Abendessen ein. Die Stimmung war toll und das Essen unglaublich lecker. Zubereitet in einer Art Keramikvase die extra für uns "geköpft" wurde, bekamen wir einen Eintopf aus Rind und Hühnchen. Dazu wurden Kartoffeln, Salat, Reis und diverse andere Beilagen gereicht. Nadine meinte sie wolle mich in meinem Vorhaben und auf meiner Reise unterstützen und so nahm ich diese Form der Unterstützung nur all zu gern an, ich liebe Essen!

Den Abend ließen wir in der Hostelbar auf der Dachterrasse ausklingen. Da hatte sich der Tag von extrem nervig in wunderbar verwandelt, klasse!

Tag 40 - Kleine Erfolge                   18.03.2016

Ein toller Morgen, ich wurde von der Sonne geweckt, wie ich es am Liebsten habe. Anstatt jedoch das Wetter weiter zu genießen machte ich mich nach dem Frühstück wieder zum indischen Konsulat auf. Zuvor druckte ich noch schnell eine Kopie meines Reisepasses aus, wie es die Forderungen der Botschaft verlangten. Traurig aber wahr, ich kannte den Weg zur Botschaft bereits auswendig und konnte auf das Navi verzichten.

Endlich gab es erst einmal kein Kopfschütteln, an meinem Antrag auch nichts zu beanstanden und so durfte ich eine Nummer ziehen und warten. Nach ca. 1 Stunde wurde meine Nummer aufgerufen. Ordnungsgemäß wurden all meine Papiere gecheckt und noch etwas wegen meiner genauen Route nachgehakt, wobei ich den Plan über Pakistan gegen eine Bootsfahrt vom Iran direkt nach Indien eintauschte.

Eine Gebühr von 42$ wurde verlangt, was mir im Übrigen zuvor niemand gesagt hatte und anschließend durfte ich dann noch meine Fingerabdrücke einscannen, ein Bild wurde gemacht und ich mit der Aufforderung am 24.3. wieder zu kommen um meinen Pass abzuholen entlassen. Toll, 6 Tage warten...naja besser als gar nicht voranzukommen!

So fuhr ich relativ fröhlich vom Konsulat wieder zurück zum Hostel.

Den restlichen Tag lag ich auf der Dachterrasse und machte relativ wenig. Das Hostel war leider auch relativ leer, was den Tag ein wenig langweilig machte.

Obwohl ich beim iranischen Visum für eine erhöhte Priorität gezahlt hatte, und das nicht wenig, war von der verlangten Referenznummer bei mir noch nichts angekommen.

Auch wenn das Hostel-Internet mehr als träge war und sich auch öfter einmal für eine Weile verabschiedete versuchte ich am Abend meine Website wieder mal ein wenig auf einen aktuelleren Stand zu bringen.

Kleine tapsige Schritte, doch es geht langsam wieder voran mit meiner Reise.

Tag 41 - Anschlag nahe Taksim    19.03.2016

Beim Frühstück auf der Dachterrasse erfuhren wir von dem Selbstmordattentat in der beliebten Fußgängerzone nahe des Taksim-Platzes. Verrückt, auch da ich selbst schon einige Male diese Stelle passiert haben musste.

Man sagte uns, wir sollten das Gebiet rund um den Taksim-Platz weiträumig meiden und so verbrachten wir den Großteil des Tages auch tatsächlich im Hostel.

Später ging es auf einen kurzen Ausflug zur Galta-Brücke um dort eines der beliebten Fischbrötchen zu kosten. Ein doch sehr erschreckender Tag, zumal auch ein Video kursierte, auf welchem man den Tathergang ziemlich genau verfolgen konnte.

Den Abend verbrachten wir ebenfalls im Hostel, es passierte also auch weiter nichts interessantes. Immer noch war ich auf der Suche nach einer Bleibe nachdem ich beschloss am Dienstag morgen aus dem "Bahaus"-Hostel auszuchecken.

Da die türkische Regierung eine Nachrichtensperre verhängte und so auch Facebook nicht weiter funktionierte war die Suche nach einer anderen Bleibe umso komplizierter.

Tag 42 - Es geschah...                     20.03.2016

Nichts, richtig! Ich verbrachte den Tag, bis auf ein paar wenige ernährungstechnische Ausnahmen im Hostel. Die Referenznummer für das iranische Visum erhielt ich auch heute nicht. Immer hin funktionierte Facebook wieder.

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Kommentare: 1
  • #1

    PA (Freitag, 01 April 2016 08:25)

    Lieber Luis, das ist eine gute Nachricht, dass du jetzt weiterfahren kannst. Und dass du Pakistan meidest, ist sicherlich kein Fehler ! Pass weiter gut auf dich und deine Sachen auf, lass dir Zeit !
    Wir reisen durch deine Berichte mit dir mit ! Danke dafür !
    Halt die Ohren steif !!!