Woche 38


Tag 261 - Sponsoring                       24.10.2016

Vom Hostel konnte ich in wenigen Minuten zu Ford laufen. Dort angekommen ging das Putzen weiter.

Heute legten wir die Queen auf die Seite um noch besser putzen zu können. Es galt unendlich viele Ecken und Winkel von Jahrzehnte eingebranntem Dreck, Öl, Bremsenstaub und vielem mehr zu befreien.

Nach der Mittagspause hatte Antonio eine Überraschung für mich. Gemeinsam fuhren wir in ein recht gutes Hotel und Antonio zeigte mir ein Zimmer und meinte ich könne so lange bleiben wie ich wollte. WOW! Mein erstes Sponsoring in größerem Ausmaß und von einer richtigen Firma.

Im Gegenzug wollte er nur einige Bilder mit dem "Entreposto"-Zeichen und mir.

Der glatte Wahnsinn! Ein richtiges Bett, eine Dusche ohne Kakerlaken, eine Klimaanlage und sie funktionierte sogar, Steckdosen, ja sogar einen kleinen Balkon. Seit mehr als 4 Monaten war ich nicht mehr so komfortabel untergekommen.

Einzig der E-Mail-Verkehr mit den Logistikunternehmen für den Transport der Queen bereitete mir Bauchschmerzen. das würde noch einmal ganz schön teuer werden.

Tag 262 - Hose                                    25.10.2016

Wieder begann der Tag um 7 Uhr. Frühstück war inklusive, da freute ich mich schon seit dem Vorabend. Es gab sogar Cornflakes mit Milch, der Wahnsinn!

Zur Ford-Werkstatt gab es leider keine gute Verbindung mit dem Microlet also lief ich die gut 15 Minuten. Laufen tat auch mal wieder ganz gut und morgens war es auch noch nicht sooo unglaublich heiß.

Den Morgen über putze ich noch weiter, stattete SDV und ANL jeweils noch einen Besuch ab da ich immer noch keine Angebote für die Verschiffung erhalten hatte und putze dann weiter.

Am nächsten Tag würde ich wieder mit dem Zusammenbau beginnen können, ich hatte alles gegeben.

Bereits um 17 Uhr ging es zurück zum Hotel, denn es gab ja auch dort noch jede Menge zu waschen.

Ich startete mit der Hose. Dies dauerte knapp 2 Stunden, so kam ich auch zu nichts Anderem mehr. Unglaublich wie viel Schmutz in dieser einen Hose steckte.

Tag 263 - Jacke                                   26.10.2016

Alles wie gehabt, um 8 Uhr war ich wieder in der Werkstatt. So langsam war ich am Punkt des "Wiederzusammenbaus" angekommen.

Meine Hände taten unglaublich weh, Antonio hatte mir sogar extra noch eine Salbe gekauft gegen die ganzen kleinen Wunden.

Ich hoffte alle Schräubchen und Teile wieder an ihre angedachte Stelle zurückbauen zu können. Ob die Queen nach dieser extremen Wasser-, Benzin-, Diesel-Putzbehandlung überhaupt noch einmal ansprang würde sich erst in Australien zeigen. Zum Mittagessen lud mich Antonio ins Hotel Timor ein. Eine Art Treffpunkt wo jeder mit Geld in Dili hin ging. Es gab eine portugiesische Nationalspeise bestehend aus den verschiedensten Fleischsorten. Nicht mein Favorit, trotzdem lecker.

Abends im Hotel wusch ich dann auch meine Jacke. Ähnlich der Hose benötigte auch dies knappe 2 Stunden bis die zutage geförderte Dreckbrühe ein wenig aufhellte und ich mich zufrieden gab.

Tag 264 - Verzweifelt                       27.10.2016

Heute hatte ich einen Termin bei SDV um die finalen Frachtraten einzuholen.

Es hieß man sei schon extrem im Preis nach unten gegangen und das wäre nun das finale Angebot. Dazu sei gesagt, es gibt 2 Verschiffungsarten: FCL (Full Container Load) man mietet einen kompletten Container und LCL (Less Conatiner Load) man mietet sich einen bestimmten Platz in einem Sammelcontainer.

Da der kleinste Container 20 Fuß lang war, somit 6 Motorräder hineinpassen würden kam eigentlich nur LCL in Frage.

Die Angebote von SDV waren allerdings so vertrackt, dass am Ende herauskam es wäre günstiger einen eigenen Container zu nehmen. Der LCL-Preis wäre sage und schreibe über 2000 USD. Man bedenke : natürlich ohne die Kosten (Quarantäne etc.) auf australischer Seite.

Ich war am Ende, wie sollte ich das bezahlen?! Auch Antonio hatte alle Kontakte angestrengt, doch alles lief auf SDV und deren inakzeptablen Preis hinaus.

Ich war mit meinem Latein am Ende, putze noch ein wenig an der Queen und ging dann zurück ins Hotel. Dort konnte ich noch bis Sonntag früh bleiben.

Tag 265 - Lösung                               28.10.2016

Gleich am Morgen ging es zu ANL. Dort bekam ich ebenfalls ein finales Angebot. Circa 985 USD galt es hier zu berappen, da knapp 1000 USD günstiger als SDV nahm ich an.

Am Montag würde ich die Queen bringen, verzurren und hoffen sie eines Tages in Darwin wieder zu sehen.

Von ANL ging es im Eiltempo noch an den Hafen um dort mein Carnet auszustempeln. Sehr fragwürdig. Mein Motorrad war nicht einmal da, noch würde es zu diesem Zeitpunkt das Land verlassen, der Stempel kam trotzdem.

Zurück am Motorrad veredelte ich es noch ein wenig mit Silikon und anschließend wurden noch Bilder von der ganzen Truppe gemacht.

Ein tolles Team und sie hatten mich großartig bei meiner Aktion unterstützt.

Zurück im Hotel buchte ich meinen Flug nach Darwin für nächste Woche Mittwoch. Direkt auf der Air-North-Seite für ca. 190€.

Tag 266 - Danke Antonio!               29.10.2016

Antonio würde heute nach Bali fliegen also verabschiedete ich mich am Morgen herzlich von ihm. Er hatte mir unglaublich geholfen und mir sogar ein Hotelzimmer gesponsert. Ein letztes Bild, ein letzter freundschaftlicher Händedruck und ab dafür.

Später holte ich noch einige Sachen wie Tankrucksack, Schutzkleidung, Helm, Stiefel usw. aus dem Hotel ab um sie auf die Queen zu packen. Auf dem Flug hatte ich sogar 20 Kg Freigepäck also würde ich meine Gepäckrolle diesmal mitnehmen.

Ich rechnete mit mindestens einem Monat bis ich die Queen wieder sah...

Den restlichen Tag verbrachte ich im Hotel und regelte meine Ankunft in Darwin, schaute nach Hostels, versendete Anfragen auf Couchsurfing, postete in verschiedene Gruppen auf Facebook und schaute nach Jobs in und um Darwin.

Ich freute mich schon sehr endlich nach Australien zu kommen, es gab aber auch in Dili noch ein paar Dinge zu tun!

Tag 267 - Zurück ins Hostel II       30.10.2016

Leider wurde mir das Hotel nur bis heute gesponsert, so hieß es jede Minute im Hotel auskosten, ein letztes mal Frühstücken und 5 vor 12 auschecken.

Ausnahmsweise gönnte ich mir mal ein Taxi für 3 USD um nicht mit dem Gepäck durch die halbe Stadt laufen zu müssen.

Wieder im Casa Minha Backpacker Hostel angekommen legte ich nur schnell meine Sachen ab und tigerte wieder los. Ich wollte unbedingt noch Schuhe und Hosen kaufen. Kurze Stoffhosen fand ich leider nirgendwo und auch Schuhe waren ein Problem. Zwar gab es diese überall und auch recht ansprechend sowie günstig, doch leider nicht in meiner Größe. Ich fand maximal 44 und dachte schon darüber nach meinen Fuß dort einzupressen. Aber nein...

Zurück im Hostel fing ich an über einen Monat Tagebucheinträge zu digitalisieren.

Zwar konnte ich sie hier nicht hochladen aber abschreiben, dass ging natürlich und würde mir den Berg an Arbeit in Darwin ein wenig verkleinern.

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