Woche 1


gefahrene km in woche 1 : 1.189

Tag 1 - Abfahrt                                08.02.2016

Heute ging es also los. Fast pünktlich gegen 12.15 Uhr machte ich mich auf.

Mit einem langen Hupen verabschiedete ich mich von Mutter und Bruder in Richtung große weite Welt.

Mein erstes Ziel war Schwarzenberg, genauer der Ortsteil Ratzen in Österreich. Dort befindet sich unser kleines Feriendomizil und mein Vater erwartete mich dort.

Natürlich begannen die ersten Stopps schon kurz nach der Abfahrt, weil hier und da irgendwas einfach noch nicht so ganz passte. Ein herum wedelnder Gurt, ein unbequemer Knick im Schaffell, das Handy-Navi nicht richtig eingestellt und so weiter. Doch nach einigen Kilometern hatte ich den dreh dann so langsam heraus und begann dann auch mal die Landschaft um mich genauer wahrzunehmen.

Der Tag hatte mit Sturm und Regen angefangen und ging auch genau so weiter. Doch davon wollte ich mich jetzt erst einmal nicht unterkriegen lassen. Der Regen war weniger das Problem, meine Ausrüstung war gut und dementsprechend war mir bei um die 6-9 Grad auch nicht kalt und nass wurde ich auch nicht. Aber der Wind war eine Nummer für sich, bis zu 120 Km/h Böhen waren vorhergesagt, auf dem Motorrad kein Spaß.

Ich fuhr zwar sowieso nicht schneller als 100, doch auch auf der Landstraße war das eine ziemliche Tortur. Teilweise hatte ich enorme Schräglage, um gegen den Wind anzukämpfen.  Doch auch hier ließ ich mich nicht unterkriegen und machte öfter mal einen Stopp um mich ein wenig zu erholen.

Alsbald erreichte ich den Bodensee und auf einer kleinen Nebenstraße durch Ortschaften mit grünen Ortsschildern tat sich dann auf einmal in der Ferne der Himmel auf und ließ die Alpen in einem hellen Licht erscheinen. Die Wolken schienen an ihnen abzuprallen und das Panorama der Alpen war wunderschön anzusehen. Die schneebedeckten Gipfel zusammen mit diesem Licht, einzigartig.

Da ich es ja nicht eilig hatte hielt ich erst einmal an und ließ das alles auf mich wirken. 

Ich hoffe ihr könnt anhand der Bilder erahnen was ich empfand...

 

Am Bodensee selbst angekommen genoss ich am Ufer einen kurzen Moment den See, doch die Wolken begannen von hinten heranzurücken und da ich nicht ihre volle Kraft abbekommen wollte stieg ich wieder auf meine "Thunder-Queen". Ich hoffe der Name gefällt euch. Auf ihn kam ich, da immer wenn man sich im Schub, also eben nicht im Lastmodus befindet, man meint hinter einem gehe ein Gewitter los. Bisher noch ein Sound, der mir ziemlich gut gefällt, mal sehen ob das so bleibt.

Da ich meinen Rucksack auf dem Rücken trug wurden meine Rückenschmerzen zunehmend schlimmer, da musste ich mir für morgen unbedingt eine andere Lösung überlegen. Ich war dann doch heilfroh als ich erst einmal am alten Schulhaus im kleinen Ortsteil Ratzen nahe Dornbirn ankam.

Ein leckeres Abendessen rundete diesen Tag, meinen ersten Tag ab.

Tag 2 - Auf nach Innsbruck         09.02.2016

Nach einem guten Frühstück begannen wir gleich die leichten Mängel am Motorrad zu beheben, so entspannten wir die Kette ein wenig, fetteten diese anschließen, befestigten den Heizgriff mit noch mehr Sekundenkleber aus Mangel an Alternativen (dieser hatte sich am Vortag ab  Wärmestufe 70% vom Lenker zu lösen begonnen) und schnallten den Rucksack auf das Topcase, sodass ich diesen nicht länger tragen musste.

Die Verabschiedung von meinem Vater war kurz aber doch sehr herzlich.

Es ging dann gleich los und.... nein ca. 1 Km nachdem ich gestartet war ging die Thunder Queen, ihrem Namen ganz und gar nicht entsprechend mit einem leisen Säuseln aus. Sprit alle. Ich also schnell umgeschalten auf Reserve und siegessicher den Anlasser betätigt, doch... da war nichts als georgel. Noch dazu stand ich mitten auf der Straße.

Doch schon bald hielt ein hilfsbereiter Österreicher an und meinte, dass keine 2 Min entfernt eine Werkstatt sei. Und er behielt recht, gleich ums Eck war sie.

Kurzum wieder Sprit rein und es konnte weitergehen. Trotzdem ein wenig beunruhigend, dass die Reserve nicht da war. Ich werde das beobachten und notfalls muss doch schon in Europa ein kleiner Kanister mit.

Das "Pickerl" noch schnell gekauft und ab ging es auf die Autobahn in Richtung Innsbruck.

Ich kam gut voran und umfuhr den Arlbergtunnel über den Arlbergpass. Mein höchster Gipfel bisher (1800m) und einfach Atemberaubend. Ich liebe die Alpen, diese massiven, mächtigen Gebilde aus Stein, allem trotzend.

Wieder auf der Autobahn ging es schnell und ich war in Innsbruck. Eine langjährige Freundin erwartete mich bereits, zeigte mir kurz die Wohnung und ließ mich dann allein. Für sie ging es in die Schweiz, ich durfte derweil ihr Zimmer übernehmen.

Jetzt auch wieder am Internet begann ich alsbald meine Tagebucheinträge zu verfassen und euch ein wenig auf dem Laufenden zu halten.

Im Gespräch mit den anderen interessierten Mitbewohnern ließen wir den Abend ausklingen.

PS: Außer dem leicht "geknickten" Blinker heute keine Probleme und auch dem Rücken ging es deutlich besser.

Tag 3 - Innsbruck City                    10.02.1016

Da schon einige Tage davor klar war, dass das Wetter heute schlecht sein würde blieb ich noch einen Tag in der WG. Da ich ja eigentlich wenig zu tun hatte beschloss ich die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.

So lief ich ziellos durch die Stadt und kam irgendwann auch ans "goldene Dachl" (einem Vordach, gedeckt mit goldenen Schindeln), die Hofburg, den Dom, der Triumphpforte und vielem mehr vorbei. Obwohl ich mit Religion eigentlich nicht viel anfangen kann beidruckte mich die Malerei in den Gewölben des Doms sehr und auch die in gold gefasste Orgel lies mich staunen.

Wieder daheim traf ich einen der Mitbewohner, Caspar der mich gleich auf einen kleinen Spaziergang mitnahm. Wir redeten viel, lachten und kamen an der Innsbrucker Skisprungschanze vorbei. Für mich der sowas nur aus dem Fernsehn kennt sehr gigantisch anzusehen. Allein die Vorstellung da hinunter zu fahren erfüllte mich mit großem Respekt für die dies machen.

So sah ich auch noch die Schlucht hinter der Schanze und die Europabrücke, warum Europa weiß ich nicht.

Eine Skulptur aus Messing auf dem kleinen Weg um die Schanze fand ich besonder raffiniert. Sie sah aus als wäre sie aus Holz und zwar so gut, dass man erst wenige Meter vor der Skulptur skeptisch an deren Beschaffenheit wurde.

Den Abend ließen wir im netten Gespräch ausklingen und ich hatte noch genug Zeit ein wenig zu schreiben.

Tag 4 - Evi und David                       11.02.2016

Ich stand wieder spät auf und machte mir ebenso spät mein Frühstück. Der Tag begann erst einmal mit nichts tun was ich ja eigentlich nicht leiden kann, schlimmer wird es dann noch einmal wenn das Wetter wie an diesem Tag einfach genial war.

So hielt ich es auch nicht all zu lange in der WG aus und tigerte wieder los, auf eigene Faust durch die Stadt.

Als ich wieder in der WG ankam war es auch langsam Zeit zu packen. Es hatte mir sehr gut gefallen in der WG doch es war Zeit weiter zu ziehen und ich war ja gegen 17 Uhr mit Evi und David verabredet.

Um ein paar Abschiedsfotos zu machen zeigten mir Cash (Caspar) und Henry noch ihre Dachterrasse. Wir stiegen dann noch weiter auf und erklammen den höchsten Punkt des Hauses. Ein tolles Gefühl so ganz oben auf dem Dach, die Sicht war genial und wir machten in der warmen Sonne Fotos.

Ein wirklich befreiendes Gefühl da ganz oben.

Henry schaute sich anschließend noch die "Thunder Queen" an und wir verabschiedeten uns.

10 Km weiter wurde ich schon von Evi und David erwartet. Schon vom ersten Moment an fühlte ich mich bei den Beiden wohl und wir kamen sofort ins Gespräch. Dieses zog sich, nicht abreisend wollend, bis tief in die Nacht. Wir tranken Bier, aßen Nudeln und lachten unglaublich viel. Ein wirklich toller Abend! Obwohl die Wohnung wegen ihrer geplantes Reise, vielleicht ohne wiederkehr, schon völlig ausgeräumt war machten wir es uns am kleinen Tisch mit 2 Stühlen und einem Campinghocker bequem.

Im laufe des Gesprächs empfahlen sie mir noch viele Orte, die ich auf keinen Fall verpassen durfte. So plante ich meine Tour für den nächsten Tag auch leicht um und wollte nun bis Malcesine kommen. Ein Campingplatz dort legten sie mir sehr ans Herz.

Die beiden mussten am nächsten Tag arbeiten und so  verabschiedeten wir uns am Morgen herzlich. So konnte ich auch früh auf meine nächste ziemlich lange Etappe aufbrechen.

Tag 5 - Was für ein Tag...               12.02.2016

Der Tag fing so gut an, wie der letzte aufgehört hatte. Nach einem lustigen Frühstück mussten die 2 jedoch zur Arbeit und für mich ging es dann auch weiter. Ein paar letzte Bilder und ich machte mich auf zu McDonalds, da die Sonne noch nicht wirklich herausgekommen war und es somit noch um die -6 Grad hatte. Dort schrieb ich ein wenig Reisetagebuch bevor ich zur Louis fuhr. Beim Motorradspezialisten kaufte ich mir noch ein Gepäcknetz um mir das Anbringen des Rucksacks zu erleichtern, echt nützlich das Teil. Beim ersten Anbringen viel mir dann der Helm vom Lenker und als Dank erntete ich ein paar unschöne Macken im Sichtfeld.

Nun gut, wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, damit werde ich wohl leben müssen. Es ging also auf der alten Brennerstraße nach Italien. Ich fand sie jetzt nicht unglaublich spektakulär aber es war jetzt auch nicht so viel Verkehr, dass es nervig wurde, ich glaube im Sommer wird das anders sein.

In Italien angekommen wechselte ich auf die SS44. Der Jaufenpass war gigantisch. Zum Ende der Auffahrt hin lag leider immer mehr Schnee auf der Straße, sodass ich langsam machen musste. Ich war noch nie so schwer bepackt auf Schnee unterwegs gewesen. Oben angekommen tat sich ein unglaublich schönes Panorama auf. Doch da gefühlt -15 Grad herrschten und es in Wirklichkeit auch nicht viel wärmer war, schoss ein paar Fotos und machte mich an die Abfahrt. Diese war ebenfalls sehr schön, die Straßenführung gefiel mir sehr gut und es war nahezu nichts los. In anderer Richtung hätte ich den Pass allerdings nicht passieren wollen. Die Gegenspur bei meiner Auffahrt war durchgehend schneebedeckt und vereist.

Im Tal angekommen ging es flott weiter nach Meran (Merano), Bozen (Bolzano) und schließlich nach Trient (Trento).

Ohne große Pausen oder Probleme fuhr ich weiter an den Gardasee. Der Lago di Garda war für mich schon einmal, in meinen jungen Jahren als wunderschön in Erinnerung geblieben und wird es wohl auch diesmal bleiben. Die Uferstraße mit dem Motorrad zu fahren war genial und bot fast immer einen tollen ausblick auf den See. So fuhr ich die Vorschriftsmäßigen 50 Km/h die Uferstraße entlang und gelangte schon bald nach Malcesine, jedem Ort von dem Evi und david geschwärmt hatten. Dieser war auch super, das "Castello", welches in den See ragte und die vielen kleinen Gassen und verwinkelten Häuser. Nachdem ich also ein wenig so durch den Ort geschlendert war wurde es langsam spät und ich suchte nach dem Campingplatz, den die beiden erwähnt hatten. Ziemlich verwinkelt aber ich fand ihn...nur leider war er zu. Wie nahezu alles in diesem kleinen Ort. Es gab zwar gefühlt 50 Hotels aber keinen hatte geöffnet. Kein Campingplatz, nichts. Aber halb so schlimm, ich kaufte ein paar Dinge um die über meinem Benzinkocher zuzubereiten und machte mich auf einer kleinen Straße in die Berge auf. Irgendwo wird sich schon ein Plätzchen finden, um das Zelt aufschlagen zu können. Die Straße wurde schmaler, mündete in einen Feldweg und führte zu einem Klettersteig...

Irgendwann verlor ich Grip und hatte schon Glück, dass mir die Maschine nicht irgendwo am Steilhang umfiel. Ich sah mich schon Stunden damit zu verbringen sie wieder aufzurichten. Es fing an zu regnen....

Irgendwie schaffte ich es die Maschine umzudrehen. Ich fuhr den Weg wieder hinab und bekam langsam wieder Häuser zu Gesicht. Ein älterer Bauer stand in seiner Garage und ich fragte ihn erst einmal, ob es in dem Ort eine Möglichkeit zu übernachten gäbe, was er verneinte. Daraufhin fragte ob ich nicht mein Zelt in seinem Garten aufschlagen könnte, wieder Kopfschütteln, hm..

So fuhr ich die schmale Gasse weiter hinunter zum Ortskern. Wieder sah ich jemanden in seiner Garage, ein jüngerer, netter Italiener. Nach derselben Frage rief er einen Freund an, welcher bestätigte, dass genau ein Hotel geöffnet hatte. Der Regen wurde immer stärker...

Ich ahnte schon, dass der Tag für mich nicht in jenem Hotel enden würde.

Trotzdem fuhr ich dorthin und fragte nach einem Zimmer. Unfreundlich kam die Antwort 35€, nicht verhandelbar!

Ich versprach später wiederzukommen und verschwand. 17 Uhr, kein Ende des Regens in Sicht. Ich fällte eine Entscheidung. Die Innenjacke über die Außenjacke     (Regenschutz) und alles wasserdicht verstaut ging es weiter. Nacht im vollen Regenguss, kratzer im Visier, auf dem Motorrad, Spaß kam leider zu kurz.

So fuhr ich den Gardasee hinunter immer weiter und weiter bis nach Verona, 1,5 Std im Regen. Zum Ende hin, in der Stadt mit vielen Autos, ich sah die Führungslinien der Straße kaum noch, wurde es immer gefährlicher. Ein McDonalds, Wlan, Rettung. Klingt doof war aber so. Ich fand ein Hostel in meiner Nähe zum angemessenen Preis. Rezeption sollte um 20 Uhr schließen, 20 Minuten bis dahin. Straßennahme wurde vom Navi nicht erkannt. So fuhr ich erst einmal irgendwo hin, keine Ahnung wo das Hostel war, laut App in der Altstadt, nur wo war die, meine italienisch Sprachkenntnisse streben leider 0.. An einer Bushaltestelle fragte ich ein paar junge Italiener. Komischerweise sagte der sofort "Ah I know where...", würde mich schon in meiner kleinen Heimatstadt jemand nach einer Adresse fragen wäre ich vermutlich schon überfordert. So wunderte ich mich erst einmal, bis herauskam, dass ich mich bereits auf jeder Straße befand...

Hinter einer unscheinbaren Haustüre verbarg sich dann das Hostel, ich rannte zur Rezeption noch 3 Minuten bis 20 Uhr. "Ratsch" mit dem Helm an der Decke hängengeblieben, 2 tiefe Kratzer, verdammt!

Zumindest erreichte ich den Mann an der Rezeption noch rechtzeitig. Noch schnell das Motorrad abgeladen und das Zimmer bezogen war ich einfach nur noch fertig. Was für ein Tag...

Gegessen hatte ich den ganzen Tag noch nichts, weshalb ich mir gegenüber noch einen Kebab holte. Der Verkäufer war nett, 3,50€ für einen Kebab waren ein guter Preis. Zu meiner Überraschung bestand der Kebab zusätzlich zu den üblichen Zutaten noch aus Pommes, Ketchup und Mayo. Hatte ich so noch nie gesehen, war aber lecker.

Ich fiel ins Bett und schlief sofort ein, morgen gehts weiter 10 Uhr Checkout...

Tag 6 - Venedig bei Nacht             13.02.2016

Pünktlich um 10 verließ ich das Zimmer und bepackte mein Motorrad. Ich war irgendwie heilfroh, dass es weder weg noch beschädigt war. Am letzten Abend hatte ich es mit einem unguten Gefühl in einer solchen Großstadt mitten an der Straße zurückgelassen.

Bei verlassen der Stadt hatte ich das Gefühl, diese bestehe nur aus Straßen. Allgemein stehen die Italiener wohl sehr auf Kreisverkehre, das Navi kam manchmal gar nicht mehr mit den ganzen Ausfahrten hinterher.  Auch das Blinken, so habe ich das Gefühl, muss hier sehr uncool sein und prinzipiell machen das nur Ausländer wie ich...

Auf der Schnellstraße ging es dann gemütlich weiter bis auf einmal eine riesiger Burgwall neben mir auftauchte. Kurzerhand beschloss ich mir dieses Bauwerk genauer anzusehen. Wieder mal einfach gigantisch. In der Mitte der Stadt fand ich die große Kirche vor. Hier herrschte eine Stimmung und ein Leben wie man es wohl aus Reisereportagen kennt. Die Sonne schien warm zwischen den kleinen Wölkchen hervor und unterstrich diese Stimmung sehr gut. Alle Leute hier hatten irgendwie einen sehr freundlichen und gutmütigen Gesichtsausdruck, so wurde ich auch bald auf meine Reise angesprochen und in Gespräche verwickelt.

So verbrachte ich dort vielleicht eine Stunde bevor sich doch wieder Wolken vor die Sonne schoben und ich mich wieder auf meinen Weg nach Venedig machte.

Als ich das Meer erreichte wusste ich, dass es nicht mehr all zuweit bis Venedig sein konnte. Das Meer ist eines der Dinge die ich sehr liebe und ich freue mich jedesmal aufs Neue wenn ich es von der Straße aus entdecken kann. Nicht mehr lange und ich war in Mestre, einem Vorort von Venedig wo ich alsbald meinen Campingplatz fand. Dieser war erfrischend anders als so mancher Campingplatz, den ich bisher in meinem Leben gesehen hatte und hatte eine große Anzahl an Plastikhütten mit jeweils 3 Schlafplätzen. Spartanisch aber doch ausreichend. 

Absatteln, verstauen, essen machen, Mails checken und dann wollte ich auch los nach Venedig. Vom Campingplatz ging es ca 15 Minuten zu Fuß zur nächsten Bushaltestelle. Dort traf ich den wohl schleimigsten Italiener bisher. Goldene Uhr, diverse protzige Ringe, goldene Halskette, Sonnenbrille trotz zunehmender Dunkelheit und kubanische Zigarre im Mund. Nichts desto trotz ein netter Mensch, der mir gerne Auskunft über Bus und Preis gab.

Ich stellte mich ein wenig blöd un sparte mir so die 1,50€ für Bus No.6 bis nach Venedig. Über die Lange Brücke der Via della Libertá gelangten wir nach Venedig. Ein riesiges Parkhaus begrüßte die Touristen in Venedig, aber man soll sich ja nicht vom erstsen Eindruck täuschen lassen. Um einen richtigen Eindruck zu gewinnen wollte ich auch gleich los und verlief mich erst einmal. Dank meiner App "Tripwolf" kam ich dann doch langsam mit der Stadt klar. Der Witz, auf gut Glück loszugehen ist sehr schwierig. Da es verständlicherweise nicht unendlich Brücken über die unzähligen Kanäle der Stadt gibt kann man nicht einfach in eine Himmelsrichtung marschieren sondern muss schon ungefähr wissen wie und wo man die Kanäle queren kann. dazu kommt, dass es für die großen Kanäle wie den Canal Grande nur ein paar wenige Brücken und sonst nur Wassertaxis gibt.

Doch die Stadt gefiel mir dann doch bald sehr gut, nur Fußgänger , da es ja keine Straßen gab waren da auch keine Autos. Die vielen Gässchen, Brückchen ließen dann doch ihren Charme spielen.

So war ich dann doch etwa 4 Stunden unterwegs, die Stadt ist ja nicht klein und man muss alles laufen. Gegen 22 Uhr traf ich mich dann mit einer Bekanntschaft die ich über Couchsurfing geschlossen hatte und sie machte mich ein wenig mit dem Studentenleben der Stadt vertraut. Leider war wegen der kälte mein Kameraakku leer, so konnte ich keine Bilder mehr machen.

Gegen 3 Uhr Nachts kam ich, nach längerem Fußweg von der Haltestelle des Nachtbusses (N2) wieder auf dem Gelände des Campingplatzes an.

Beim betreten meiner beschiedenen Unterkunft fiel mir noch auf, dass ich wohl noch 2 Mitbewohner bekommen hatte.

 

PS: Entschuldig meine Bilder in der Dunkelheit, war mein erstes Mal und ich hab noch einiges rumprobiert...:-P

Tag 7 - Regen...                                 14.02.2016 

Da es regnete verlängerte ich meinen Campingplatzaufenthalt um einen weiteren Tag. Eine gute Entscheidung, da der Regen erst gegen 18 Uhr endete und ich somit wohl durchnässt bis auf die Knochen in Florenz, meinem nächsten Stopp angekommen wäre.

So hält sich der Tagebucheintrag soweit auch in Grenzen und ich habe keine Bilder.

Meine zwei neuen Mitbewohner waren im Übrigen aus Australien und waren sehr nett. Da sie allerdings den ganzen Tag in Venedig waren redeten wir nicht viel.


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Kommentare: 22
  • #1

    Erhan (Dienstag, 09 Februar 2016 17:42)

    Freut mich endlich deinen Start und deine gesammelten Eindrücke zu lesen.
    Weiterhin viel Spaß und evtl findest Du noch die Ursache für dein Spritproblem heraus.

  • #2

    Gerd Paulweber (Dienstag, 09 Februar 2016 20:20)

    Hallo Luis!
    Ich bin der Tiroler den du heute auf der Autobahn bei Innsbruck getroffen hast. Ich wünsche Dir alles Gute. Ich bin auf Deine Berichte gespannt.

  • #3

    DerZombie (Mittwoch, 10 Februar 2016 19:55)

    Sollte der Heizgriff weiter Probleme machen, zieh ein Stück runter, eine oder ne Halbe Umdrehung Isoband direkt um den Lenker und dann Heizgriff draufschieben. Klemmt gut ist aber etwas fummelig.

    Ansonsten noch viel Glück und Erfolg.

  • #4

    Stefan (Donnerstag, 11 Februar 2016 14:11)

    Hallo Luis. Bin natürlich ständig live dabei, auch neben unserer whatsApp- Kommunikation. Danke für die Bilder.
    Was den Tank betrifft, bin ich etwas überrascht. Aber ich habe auch eine RD04 und keine 07. Dennoch: Bist Du sicher, dass Du auf "Reserve" geschaltet hast ? Rote Leuchte "fuel" angegangen ?
    RD 04 hat zwei Benzinhahnen und die kennen nur die Stellung ON und OFF. Eine RES - Position gibt es da nicht. Ich habe gerade extra nachgeschaut. Wie gesagt - das kann bei der RD07 anders sein.
    Wenn bei meiner 04 der Sprit zur Neige geht, leuchtet eine rote Lampe links in der Anzeigetafel. Nachdem die zu flackern anfing, bin ich noch bis zur nächsten Tankstelle etwa 15 km gefahren. Dann habe ich 22,7 Liter getankt.
    Viel war also nicht mehr drin. Deine Twin ist schwer und bietet kräftigen Windwiderstand.
    Funktioniert der Trippi ? Nach 300 km solltest Du spätestens tanken.
    Altermativ nur den linken Benzinhahn öffnen. Wenn Dir dann der Sprit ausgeht, hast Du den Inhalt der rechten unteren Tankbacke als Reserve.

  • #5

    Stefan (Donnerstag, 11 Februar 2016 14:27)

    Ich hab mich ein wenig schlau gemacht Die Hahnen von RD04 und RD07 sind unterschiedlich. RD04 hat nur die Leuchte, RD07 hat eine Reserveschaltung.
    Du musst bei Deiner Auslastung mit Gepäck etc. mit eine Spritverbrauch von gut 7 Litern / 100 km rechnen.
    Also besser den Tripmaster im Auge behalten, anstatt der Reserve vertrauen.

  • #6

    Alexander - Tour mit Tiger (Donnerstag, 11 Februar 2016 22:29)

    Allzeit gute Fahrt! Freue mich auf weitere Berichte, werde bestimmt ein sehr treuer Besucher Deiner Seite.

  • #7

    Smarty (Freitag, 12 Februar 2016 18:42)

    Hi Luis,
    toll, dass du unterwegs bist. Hoffe du bekommst die Sache mit dem Sprit in den Griff, aber Stefan gab dir eineige gute Tipps. Ich selbst hab auch nur die RD 04 und 2 Tankleuchten, eine gelbe und eine Rote. Bisher tankte ich meist, wenn die gelbe anging.... Aber das trifft bei dir ja nicht zu!

    Allzeit gute Fahrt und ich bleib hier auch mit dran!
    Gute Reise!

  • #8

    Opi franz am 13.2.2016 (Samstag, 13 Februar 2016 12:35)

    lieber luis, wir vermissen Dich jetzt schon sehr, danke für die tollen Bilder und Berichte und denken dabei immer an Dich.....weiterhin gute und sichere Fahrt and may God bless you all the time, opi und omi

  • #9

    Karl (Samstag, 13 Februar 2016 13:32)

    Hi Luis...
    Schöne Zeit..und pass auf dich auf...

  • #10

    Wolfgang (Motorrad -Ecke ) (Samstag, 13 Februar 2016 16:06)

    Hi Luis,
    wenn du grad in Italien unterwegs bist, sollte es kein Problem sein ein neues Visier für deinen Helm zu bekommen.
    Ist schließlich das Heimatland von X-Lite :-)

  • #11

    Yannick Nassal (Samstag, 13 Februar 2016 18:23)

    :D Klingt nach nem verdammt langen Tag :D
    (Tag 5 meine ich :D )

  • #12

    Stefan (Samstag, 13 Februar 2016 23:10)

    Das passt schon, Luis. Solche Erfahrungen wirst Du noch öfter machen, Momente in denen Du Dein Motorrad verfluchst und Dir ein Wohnmobil mit Allrad wünschst. Am nächsten sonnig-warmen Tag ist es vergessen. Und dass das kein Spaziergang wird, war klar.

    Den Hinweis von Motorrad-Ecke möchte ich unterstreichen. 1 Visier ist zuwenig.

  • #13

    Stefan/MBTT (Sonntag, 14 Februar 2016 08:27)

    Ach, vergessen - schickes Foto von der Vesperhütte am Monte Giovo. Ich war da auch schon ein paar Mal. Da sah das aber immer ganz anders aus.... ;-)

    PS: Ich hänge mal das Kürzel der Moppedsammler-Bikertreff-Truppe mit an meinen Namen. Gibt sicher im Laufe der comments noch mehrere Stefan's. Die MBTT'ler und WASTLer verfolgen Deinen Trip auch aufmerksam.

  • #14

    Johannes Schüttke (Sonntag, 14 Februar 2016 13:15)

    jetzt bin ich auch dabei, gruß pa

  • #15

    Frank (Sonntag, 14 Februar 2016 13:17)

    Hey Luis,
    ich verfolge deine Reise bereits vom ersten Tag. Respekt.
    Auf dem Foto von der Vesperhütte scheint es als wäre deine Kette immer noch zu straff. Wenn du drauf sitzt soll sie noch 2-3cm Spiel haben.

  • #16

    adi1204 (Sonntag, 14 Februar 2016 15:14)

    Hut ab vor dem was du da vor hast.
    Ich werde des öfteren hier mal reinschauen und deine Reise verfolgen.
    Freue mich auf viele Fotos.


    Und hole dir min. noch zwei Ersatzvisiere.

  • #17

    Ma (Montag, 15 Februar 2016 17:20)

    Tolle Bilder aus Venedig! Bella Italia

  • #18

    Stefan/MBTT (Dienstag, 16 Februar 2016)

    Hallo Luis.
    Tolle Idee mit dem Kilometerzähler. Ich behalte die versprochene monatliche Zuwendung bei und erhöhe um eine Pauschale von 5 Euro je gefahrene 1000 km.

    Da könnten noch mehr mitmachen... :-)

  • #19

    Silvie und Bent (Dienstag, 16 Februar 2016 22:31)

    Hei Luis, wir wünschen dir allzeit gute Fahrt!

  • #20

    Luis (Freitag, 19 Februar 2016 21:44)

    Vielen vielen Dank für die vielen netten Kommentare!!:) hat mich sehr gefreut diese zu lesen :)

  • #21

    Thomas (Samstag, 20 Februar 2016 17:20)

    Auch aus dem Saarland gute und unfallfreie Fahrt. Genieße Deine Tour, ich glaube so was macht man nur einmal im Leben
    Thomas

  • #22

    Florian (Montag, 07 März 2016)

    Ich wollte dir erst mal danken für deinen tollen Blog! Ich habe mir gerade alle deine Tagebucheinträge, die es bis jetzt gibt, durchgelesen und will gleich wieder auf mein Bike und durch Europa.. Du machst das richtig klasse und ich wünsche dir weiterhin eine gute Fahrt mit vielen Erlebnissen.. Halt uns weiter auf dem laufenden und vor allem, bleib gesund!