Woche 60

Gegen 12 Uhr hatte ich all meine Sachen zurück auf die brav wartende Queen geladen und war fast bereit für neue Abenteuer.

Ein herzliches Dankeschön an Liz und David durfte natürlich nicht versäumt werden. Sie waren sehr gastfreundschaftlich gewesen und hatten mir zu guter letzt sogar noch die Kontaktdaten ihrer beiden Söhne aus Melbourne.

Der Stadtverkehr war das übliche Chaos und selbst die dümmsten Fahrer ließen mich heute gelassen bleiben. Da war ein Tunnel kurz außerhalb Sydneys schon weitaus schlimmer.

Stau im Tunnel und keine Möglichkeit für mich irgendwie durchzukommen.

Als ich schon dachte an Abgasen zu sterben kam das Ende in Sicht.

Die Landschaft wurde bald karger, der Verkehr weniger und die Temperatur sank.

Fast 100 Höhenmeter machten hier den Unterschied zwischen Schwitzen und zittern. 

Die Nacht auf einem kostenlosen Campingplatz nahe Canberra wurde noch kälter. Unter 10° C ! Australischer Rekord!

Doch der Carinthia Schlafsack hielt sein Versprechen, nämlich mich warm.

Früh gab es Instand Coffee (ABL Mocca, immer noch aus Indonesien) und Müsli. Dann packte ich zusammen und fuhr in die Hauptstadt. Schnell war ich im ACT (Australian Capital Territory) und gegen 10 Uhr dann am War Memorial Museum. Es machte gerade auf, perfekt!

Es sollte mein einziger Stopp in Canberra, der Hauptstadt Australiens, sein. Es lohnte sich nicht wirklich, länger dort zu bleiben. Die Hauptstadt war als genau solche erbaut worden und erfüllte nur den Zweck, die größeren Regierungseinrichtungen unterzubringen.

Alles war in Rasterform angelegt und so war der Verkehr kein Problem, da sehr durchdacht. Das Museum war von außen sehr imposant und von innen mit unglaublich viel Liebe eingerichtet. Besonderes Augenmerk lag auf dem 1. Weltkrieg (WW1) und auf den Pazifischen Kriegen, vor allem was die Luft- und Seewaffe anging. Erstaunlicherweise gab es auch sehr viele Deutsche Relikte wie Flugzeuge, Kanonen und sogar den ersten Panzer der Welt, genannt Mephisto (der Teufel).

3 Stunden später verließ ich das Museum, kaufte ein und fuhr noch 1 Stunde zu meinem heutigen Campingplatz nahe Cooma.