Woche 63


Tag 433 - Philip Island                     17.04.2017

Am Morgen ließ ich mir ein wenig Zeit und wartete erst einmal bis das Zelt komplett abgetrocknet war bevor ich mich wieder aufmachte.

Heute wollte ich mir  Philip Island anschauen. Es sollte eine Menge Tiere geben dort. Neben  Wallabie, Wobat und Kangaroo auch Zwergpinguine und Robben.

Auf der kleinen Insel angekommen, wurde mir allerdings erneut klar, dass Osterferien waren. Hunderte Autos bahnten sich ihren Weg auf die Insel. Alle wollten natürlich die Pinguine, Koalas und Robben sehen.

Ich schaute mir erst einmal die Grand-Prix-Strecke an. Auch ohne zu bezahlen einen Besuch wert. Danach fuhr ich dann auch zum Gebäude der Pinguin Parade. 27 Dollar, um zusammen mit ca. 2000 Leuten und Flutlicht die kleinen Watscheltiere zu beäugen, nein! Bei den Robben war es ähnlich und so fuhr ich einmal um die Insel und dann zu meinem nächsten Campingplatz. Diesmal leider keine großen Grünflächen oder ein Fluss, sondern ein dünner Grasstreifen zwischen Caltex und Maccas, naja...

Tag 434 - Basti                                   18.04.2017

Als ich aufwachte sah ich kaum noch die Caltex-Tankstelle, so dicht war der Nebel. Erst gegen 9 Uhr schaffte es die Sonne, durchzudringen. Zeit und Queen benötigten allerdings noch einige Zeit, um zu trocknen.

Erst dann ging es für mich weiter nach Melbourne. Als ich die Ausläufer der Stadt erreichte, erinnerte mich erst einmal alles an Sydney. Doch das Zentrum war ganz anders. Sehr relaxed und grün, immer die Tram in der Mitte der Straße. Alles wirkte sehr offen und überhaupt nicht so gequetscht, wie es mir in Sydney vorgekommen war.

Den ganzen Nachmittag über klapperte ich Motorradläden ab auf der Suche nach Reifen, Bremsbelägen, Öl und Ölfilter.

Morgen würde ich bei "Pablos" wohl einen neuen Heidenau Vorderreifen bekommen. Den Rest würde ich mir vermutlich nach Adelaide bestellen und abholen, wenn ich dann dort wäre.

Basti kannte ich über Umwege und meine Familie. Er lebte und arbeitete in Melbourne und ich würde erst einmal auf seiner Couch schlafen können, toller Typ!

Tag 435 - Alles für die Queen IV   19.04.2017

Nach einem späten Frühstück fuhr ich los ca. eine halbe Stunde stadtauswärts.

Es ging zu "Pablos Motorcycle Tyres". Er war nach meiner Recherche der Einzige, welcher den 90/90/21 Heidenau gerade auf Lager hatte. Noch dazu gab es ein kostenloses "Tyre fitting". Sehr gut!

Der Reifen kostete hier 139 Dollar, dazu brauchte ich natürlich noch einen neuen Schlauch.

Am Nachmittag war ich wieder zurück an Bastis Wohnung und machte mich auf, die Stadt ein wenig zu erkunden. Knapp 1 Stunde lief ich bis ins Zentrum und an die schöne Flinders Station.

Melbourne gefiel mir sehr gut. Es gab wenige touristische Attraktivitäten, dafür überall viel Grün, tausende kleine, mit unbekannte Geschäfte, viele nette Leute, eine Menge Graffiti, manchmal sogar gut, viel Straßenmusik und einen sehr relaxten Flair.

Seliem traf ich in seinem Hostel noch kurz, bevor es wieder heim ging.

Schöner Tag, nur mein Rücken schmerzte in letzter Zeit sehr unangenehm.

Tag 436 - Seliem                               20.04.2017

Am Vormittag hatte ich mich wieder mit Seliem verabredet. Er wollte mir ein wenig die Stadt zeigen. Diesmal nahm ich die sündhaft teure, schnuckelige Tram ins Zentrum anstatt zu laufen.

Zusammen sahen wir uns den botanischen Garten, Streetart, den Fed Square, die Flinders Station, die Uferpromenade samt Bar unter der Brücke, Downtown, den Victoria Market und schlussendlich noch ein wenig Straßenmusiker an.

Er musste dann arbeiten und ich traf eher zufällig auf Jannik, den ich zuletzt in Noosa gesehen hatte.

Über Facebook wurde ich dann für morgen nach Geelong eingeladen, perfekt!

Am Abend ging es mit Basti noch auf eine kleine Houseparty und ich lernte einige seiner Freunde kennen. Allesamt sehr freundlich und bunt aus aller Herrenländer zusammengewürfelt.

Gegen 12 lag ich dann hundemüde im Bett. Langer, interessanter Tag. Morgen würde es dann wohl schon wieder weitergehen.

Tag 437 - Benjamin                           21.04.2017

Ich schlief aus und verabschiedete mich dann von Basti und seiner Frau.

Er hatte noch ein iPhone 5 übrig, bei welchem der Lautsprecher nicht tat, vielleicht könnte ich aus beiden ein funktionierendes bauen. Bei meinem wollte das Display nicht mehr so richtig.

Dankend verließ ich die Beiden und somit auch Melbourne. Es sollte nach Geelong gehen. Dort würde ich bei Benjamin und seiner Freundin, ebenfalls zwei Weltreisende, deren Motorrad in der Mongolei kaputt gegangen war, unterkommen. Die Beiden passten gerade auf ein leerstehendes Haus auf.

Auf dem Weg schaute ich mir im Hafen von Melbourne noch die "Steve Irwin" an. "Sea Shepard" nutzte unter anderem dieses Schiff, um den japanischen Walfängern das Leben schwer zu machen. Toll, das Schiff jetzt auch mal real zu sehen und nicht immer nur in "Whale Wars" auf dem Fernseher.

Abends gab es ein tolles BBQ und wir hatten uns viel zu erzählen. Die Beiden hatten Glück, so viele Sachen gesponsert bekommen zu haben, allerdings war ich auch ein wenig stolz darauf es so ganz ohne großes Sponsoring schon so weit geschafft zu haben ;)

Tag 438 - Great Ocean Road         22.04.2017

Die Beiden waren zu zweit auf einem Motorrad unterwegs gewesen und hatten weniger Gepäck als ich gehabt. Irgendetwas schien ich wohl falsch zu machen. Doch sie hatten auch sehr tolle Sachen wie ultra leichtes Zelt, Schlafsäcke und Klamotten gesponsert bekommen. Aus dieser Sicht fand ich meine Ausrüstung für den Preis, den ich bezahlt hatte, wiederum sehr gut. War auch ein gutes Gefühl, alles selbst erworben zu haben. Gleiche Unterfangen, aber doch so verschieden.

Gegen 10 Uhr verabschiedete ich mich herzlich, kaufte noch schnell Müsli und los ging es. Das Tagesprogramm: Great Ocean Road!

Tatsächlich gefiel mir die Landschaft sehr, auch wenn das Wetter mit Regen und Nebel nicht wirklich mitspielte. Trotzdem muss ich sagen, dass die Straße überbewertet wird und die 12, oh sorry 10 überlebenden Apostel auch nicht so unglaublich spektakulär waren. 

Die "London Bridge" war dann mein eigentlicher Favorit. Überall sind unzählige Touristen, vor allem Chinesen und Japaner, anzutreffen. Die Straße mit dem Motorrad wirklich auszuleben war keinesfalls möglich. Unter der Woche vielleicht. Trotzdem ein toller Tag!

Tag 439 - Grampians                       23.04.2017

Das Wetter war seit gestern nicht unbedingt besser geworden, so dauerte es noch einige Zeit bis das Zelt etwas abgetrocknet war. Egal, heute warteten nicht mehr als 200 km auf mich.

Ich hatte meinen ursprünglichen Plan, an der Küste weiter zu fahren und beschlossen, den Grampians National Park etwas mehr im Landesinneren zu besuchen.

Eine ausgezeichnete Wahl. Das Wetter wurde besser und die Sonne kam zum Vorschein. Die Grampians selbst, wunderschön. Lange fährt man über das endlose Flachland bis vor einem Mount Abrupt auftaucht. Dieser ist tatsächlich sehr abrupt steil ansteigend und mit der umliegenden Landschaft eine Homage ans Auge.

Da ich meine Queen nicht risikofrei (Diebstahl) abstellen konnte, würde aus der Wanderung nichts werden, doch auf Mount William führte eine Straße bis knapp unter den Gipfel. Wunderschöne Aussicht! Eine Schande, diesen Nationalpark zu verpassen.

Der Platinum Campground im Park war einer der Schönsten, die ich in Australien gesehen hatten.

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