Woche 64


Tag 440 - South Australia             24.04.2017

Wieder schlief ich ein wenig in den Tag hinein. Das Wetter am Morgen war sehr gut, so fiel das nicht weiter schwer.

Auf dem Weg aus den Grampians hinaus nach Horsham wollte ich mir natürlich noch die gepriesenen Mc Kenzie-Falls anschauen. Auf dem Weg dorthin sollte es noch einen guten Lookout geben, doch die 10 km Umweg lohnten sich nicht wirklich, der Lookout lag in dichten Nebenschwaden.

Die Mc Kenzie-Falls hingegen waren tatsächlich ein Traum. Der Parkplatz lag gerade einmal 600 Meter von den Wasserfällen entfernt, da traute ich es mich auch einmal, sie kurz alleine zu lassen.

Als ich die Stufen zum Parkplatz wieder erklomm, setzte natürlich Regen ein. Dieser ließ nicht wirklich nach bis ich am Nachmittag die Grenze nach South Australia überfuhr. Meine gerade gekauften Zwiebeln landeten brav im Müll. Nach South Australia durften weder Gemüse, Obst, Pflanzen noch Wein eingeführt werden. Ob das tatsächlich kontrolliert wurde, keine Ahnung.

Wieder hatte ich einen recht schönen Campingplatz für die Nacht.

Tag 441 - ANZAC                                25.04.2017

Es regnete Nachts immer einmal wieder, doch am Morgen war das Wetter überraschend gut und das Zelt trocknete schnell.

Heute war ANZAC-Day, dabei steht ANZAC für Australian New Zealand Army Choir. Die Armeen der beiden bevölkerungsschwachen Länder waren vereint worden. Außer dass alle Läden außer Pubs geschlossen waren bekam ich davon allerdings wenig mit.

Bei einem Toilettenstopp in der Stadt wurde ich von Daniel und seiner Frau angesprochen. Ich erzählte von meiner Reise und auch, dass ich gerne hier in Adelaide das Öl meiner Queen wechseln wollte. Sofort bot er mit seine Garage an.

Da ich an diesem Tag allerdings nirgendwo an Öl kam, verabredeten wir uns für morgen.

Nach einer Nacht im sehr netten Sunnys Backpackers und einem Besuch auf dem Central Market sollte ich am nächsten Tag wohl mein Öl bekommen.

Mir gefiel das sehr ruhige und "kleine" Adelaide.

Tag 442 - David                                 26.04.2017

Bei "Peter Stevens" bekam ich 4 Liter Motul 10W40 für 65 Dollar und kaufte noch eine Abdeckung für die Queen Die letzte hatte ich ja in Sydney verloren. So gingen 100 Dollar flöten, naja.

Am Nachmittag fur ich die ca. 10 Minuten hinaus zu Davids Haus. 

Schönes Haus in einer ruhigen Wohngegend. In seinem "shed" hinterm Haus hatte er eine beträchtliche Sammlung Motorräder. Nur Hondas, meist 740 ccm. Für die Rente wie er mir verriet.

Er hatte eine Wanne und einen Ölfilterschlüssel, so war der Ölwechsel ohne größere Sauerei möglich.

Auch hatten wir einen Blick auf mein kleines Ölleck am hinteren Zylinder geworfen, beschlossen dabei aber, dass ih das Problem auch in Deutschland noch beheben konnte.

Abends gab es ein fantastisches BBQ mit Lamm, gefüllten Pilzen, Gemüse und Bier. Das beste Essen seit Ewigkeiten, lecker!

Noch ein paar Bier, dann ging es für mich ins Bett. Ich würde noch eine Nacht bleiben.

Tag 443 - Botanical Garden          27.04.2017

Ich schlief lange aus in dem gemütlichen Bett. Heute wollte ich den botanischen Garten sehen, für welchen Adelaide gerühmt wurde. Ein wenig arbeitete ich trotzdem an meiner Webseite und schrieb einen kurzen facebook Post.

So wurde es schon Nachmittag, bevor ich die Queen aus dem "shed" schob.

Mit dem neuen Öl fühlte sie sich wieder weitaus besser an. Das Ansprechverhalten war besser und einfach alles wieder ein wenig mehr auf zack.

Der botanische Garten war trotz des bedrohlichen Wetters fantastisch. Einfach riesig, dazu kostenlos.

Von Regenwald über Nadelwälder und Seerosen bis hin zu Kakteen war alles geboten.

Ich stellte es mir sehr schön vor, in solch einer Stadt zu leben und die Möglichkeiten zu haben, in einem solchen Park wann immer man wollte zu entspannen.

Abends ging es mit David noch in den Pub, sehr witziger Abend.

Beim Abendessen verabschiedete ich mich, da beide bei meiner Abfahrt morgen arbeiten würden.

Tag 444 - Weiter gehts!                 28.04.2017

David und seine Frau waren bereits arbeiten als ich aufstand. Eine nette Notiz auf dem Küchentisch wünschte mir noch viel Spaß und "safe travels".

Ich machte mich daran, die Queen wieder zu bepacken. Kurz vor 10 Uhr konnte es losgehen. Die Fahrt war eher unspektakulär und zum Ende hin nass. Der Highway führte mich immer weiter nordwärts und ich spürte förmlich, wie es langsam wärmer wurde. Nahe Port Pirie, genauer in Nelshaby, machte ich meinen Stopp.

Mein Plan für morgen waren die Flinders Ranges und der dazugehörige Nationalpark, bevor es weiter gen Westen gehen sollte.

Der Flinders Ranges Nationalpark war ein ca. 400 km Umweg, der es wohl wert sein sollte.

Am Abend traf ich noch 2 andere junge Deutsche, ebenfalls auf einem Motorrad unterwegs. Eine Kawasaki KLR 650. Es gab viel zu erzählen. Doch schon morgen würden sich unsere Wege wieder scheiden. Sie wollten nach Port Lincoln.

Tag 445 - Flinders Ranges            29.04.2017

Ich hatte heute viel vor und kam trotzdem erst relativ spät los. Von den deutschen Motorradfahrern verabschiedet fuhr ich erst weiter in Richtung Port Augusta und bog dann rechts nach Hawker ab. Nach 100 km erreichte ich den kleinen Ort, welcher Ausgangspunkt zum Flinders Ranges Nationalpark war. 50 km später erreichte ich den Park. Große Granitberge taten sich aus der kargen Steppe vor mir auf.

Am Eingang wollte ich mich noch nach den Highlights des Parks erkundigen, bekam allerdings nur eine Karte in die Hand gedrückt. Ziemlich nutzlos die Touristen-Information.

10 Dollar sollte es kosten, anzuhalten, auch wenn man nur ein Foto schoss. Ich zahlte nicht und verließ den Laden.

Es gab eine Vielzahl an Kangaroos, Wallabies und Emus zu bestaunen auf der schönen Straße durch den Park.

Eie Queen wollte nach einem kurzen Stopp allerdings auf einmal nicht mehr anspringen. Ich drehte den Schlüssel herum, doch es geschah nichts. Sie schien wohl einen Wackelkontakt irgendwo im Zündschloss zu haben. Ein wenig rütteln und schütteln und sie sprang wieder an als sei nichts gewesen.

Durch Port Augusta kam ich wieder in meine angepeilte Richtung gen Westen. Da die Nacht allerdings schon sehr zügig hereinbrach, erreichte ich meinen herausgesuchten Campspot nicht mehr und hielt in Iron Knob.

Am Abend lernte ich noch ein sehr nettes australisches Pärchen kennen. Ich wurde auf ein Bier am Lagerfeuer eingeladen und sollte mich doch melden, wenn ich in Albany vorbeikam, perfekt!

Tag 446 - Farm Campspot            30.04.2017

Bis das Zelt trocken war verging wieder viel Zeit und so war schnell klar, zum angepeilten Campspot für die Nacht würde ich es nicht mehr schaffen.

So fuhr ich heute nur etwas über 100 km und fand dann einen legendären Campspot. Ein verlassenes Farmhaus und einzigartige Umgebung. Im Haus war eine Art Museum, im Hinterhof konnte man Autowracks aus dem vergangenen Jahrhundert bestaunen.

Die Familie (Matthews), welcher die Farm gehörte, durfte ich später auch noch kennen lernen!

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