Woche 22


Tag 148 - Montag                              04.07.2016

Heute fühlte ich mich dann erst richtig krank und war zu gar nichts mehr zu gebrauchen. Der Tag verging relativ schnell und ich unternahm wenig. Den Plan Myanmar und Thailand zu durchqueren gab ich heute auf und sagte mir bevor ich noch weiter im ungewissen herumtrieb entschied ich mich lieber noch einmal für Air Cargo. Selbst wenn die Kosten für die Genehmigung Thailand zu durchqueren drastisch sinken würden, wäre es mir immer noch viel zu ungewiss ob es dann dort an der Grenze zu Thailand klappen würde. Notfalls würde ich dort für ungewisse Zeit festecken, mein Visum auslaufen, ich würde auch nicht mehr durch Myanmar zurückkommen. Das wollte ich einfach nicht riskieren.

Mit Shelby, einer Amerikanerin die ich im Hostel kennen gelernt hatte traf ich mich mit Michi&Micha zum Essen im "Black Olives".

Shelby hatte noch eine Kletterwand gefunden, so ging es später dort hin, doch ich kletterte nicht. Einfach noch zu schwach, ich wollte meinen Körper nicht überstrapazieren.

Tag 149 - Der saure Apfel              05.07.2016

Um 12 Uhr traf ich den Agent von Superstar Cargo und denjenigen, der erneut eine Box für die Queen bauen sollte. Er wirkte professionell und wir schafften es die Box so zu kalkulieren, dass sie maximal 360 Kilogramm Volumengewicht aufweisen konnte. Dies drückte den Preis knapp unter 1000€. Gut soweit.

Später suchte ich noch verschiedene Büros der asiatischen Airlines auf um sicherzustellen, dass es keinen billigeren Air Cargo Flug gab, mein Agent schien mich nicht übers Ohr hauen zu wollen.

Um meine Website endlich mal wieder bearbeiten zu können suchte ich das Restaurant "Places" mit schnellem Internet auf. Ich kam recht gut voran, hinkte am Ende des Tages jedoch immer noch ein wenig hinterher. Kein Newsletter, aber immerhin wieder ein paar Berichte und Bilder im Reisetagebuch.

Den Abend ließen Shelby und ich bei einem Bierchen nett ausklingen. Die angesagte lokale Biermarke hieß hier natürlich Everest, wie so vieles ;)

Tag 150 - Schön wärs...                   06.07.2016

Am Morgen bekam ich eine E-Mail von Burma Senses, der Agency, die meine Tour durch Myanmar geplant hatte. Sie wollten mir meine Anzahlung nur teilweise wieder geben und 100 Dollar für angeblich bereits erbrachte Leistungen einbehalten. Eine Frechheit wie ich finde, auch aus dem Grund, da ich bisher keinerlei Leistungen in Anspruch genommen hatte.

Dabei berief man sich auf eine Rechtslage, welche mir nicht mitgeteilt worden war. Es gab ja nicht einmal einen Vertrag und die Tour konnte ja auch nicht wie versprochen reibungslos durchgeführt werden. Mich nervte das schon gewaltig, da ich keinen Ansprechpartner vor Ort hatte konnte ich auch rein gar nichts unternehmen.

Später traf ich den Agenten von Supertar-Cargo wieder und wir forcierten Dienstag als Abflugdatum, Montag wollten wir alles mit dem Zoll klären. Ca. 2 Tage bräuchte die Queen bis Kuala Lumpur. Sie musste in Bangkok umgeladen werden.

Tag 151 - Festzurren                         07.07.2016

Morgens ging es wieder zu Superstar-Cargo. Meine Entscheidung war gefallen, nun mussten alle Details geregelt werden. Der Plan: Ich würde das Motorrad am Montag zum Zoll bringen, alle Dokumente fertig stellen, die Queen in die Kiste packen und sie würde am darauffolgen Tag fliegen. Ich dann am Donnerstag. Soweit so gut. Zur feier des Tages kaufte ich mir eine gefälschte "The North Face"-Tasche und hoffte damit meine etwas zu be- und entpackende Gepäckrolle ablösen zu können.

Zurück im Hostel wollte ich dann meinen Flug buchen, musste allerdings einen gravierenden Preisunterschied zum Morgens gecheckten Preis feststellen.

Nach einem Anruf bei Superstar-Cargo stand der neue Plan. Mittwoch würde die gesamte Abfertigung stattfinden, dann einen Tag Puffer. Am Freitag würden dann ich sowie Queen nach Kuala Lumpur abheben. Mindestens 2 Tage wäre die Queen unterwegs also könnte ich sie entspannt am Montag abholen.

Abend schauten wir wieder Fußball, ein gutes Spiel doch leider verloren die Deutschen.

Tag 152 - Slums                                 08.07.2016

Am Morgen schrieb ich einige Zeit mit Burma Senses, wobei ich feststellen musste, dass ich wohl nur einen Teil meiner Anzahlung wieder bekommen würde. Ärgerte mich natürlich sehr, doch ich konnte leider rein gar nichts dagegen tun. Es gab keinen Vertrag, ich wurde nicht auf "Terms&Conditions" hingewiesen, nichts! Und trotzdem war mein Geld auf deren Konto und sie hatten somit die "Macht".

Später wollte ich mir noch den Durbar-Square anschauen, doch war dann im Endeffekt nicht bereit die 1000 Rupees Eintritt zu bezahlen.

Genau so dachten auch 2 Niederländer und wir taten uns kurzer Hand zusammen, die Schattenseite Kathmandus zu erkunden.

Ein Fluss voll Müll, Kleidung trocknete dem Wind trotzend am Stacheldraht, Müll wurde sortiert, zwischendrin Wasserbüffel gezüchtet und geschlachtet, Leichen verbrannt und Eis verkauft. Ein skurriles Bild, doch auch sehr interessant. Sogar Mülltonnen fand ich, doch die waren auf dem Müll, da wurde mir auch klar warum es in der Stadt keine gab...

Tag 153 - Abwechslung                   09.07.2016

Nachdem ich am Morgen mit dreien aus dem Hostel in Thamel ein wenig Zeit totgeschlagen hatte traf ich, zurück in "Elbrus Home" zwei Deutsche, Elisabeth und Lucia. Gerade frisch aus Deutschland dachten sie sich, wie ich mir auch, dass es doch schön wäre ein paar tage wandern zu gehen. Gesagt getan. Gemeinsam arbeiteten wir eine Route im Kathmandu-Valley aus, kauften Kleidung und Schuhe, stockten unseren Proviant auf und verabredeten uns für den nächsten Morgen auf 8 Uhr.

Es würde ein wenig knapp werden mit der Zeit, denn ich musste ja bereits Mittwoch morgen um 10 Uhr mit gepackten Sachen bei Superstar-Cargo vor der Tür stehen. Doch irgendwie wird das schon. Ich freute mich jedenfalls über den dann doch sehr spontanen Tapetenwechsel.

Nachdem wir noch Chowmein essen waren ging es ab in die Falle.

Tag 154 - Trekking                              10.07.2016

Eiegntlich wollten wir bereits um 9 Uhr im Lokalbus Richtung Sundarijal sitzen, doch die Mädels brauchten noch einen Rucksack und Geld. So wurde aus 9 10 und aus 10 wurde 11 Uhr.

Endlich im Bus ging es noch ca. 1 Stunde in das kleine Dörfchen. Von dort startete der fröhliche Wanderausflug, bis wir wenige 100 Meter später jäh von einem Parkwächter gestoppt wurden.

565 Rupees sollte der eintritt in den Nationalpark kosten. Keine Ermäßigungen für Schüler, Studenten, Rentner, Kinder, Behinderte...

Für Nepalis kostete der Spaß natürlich nur 50 Rupees. Ich fand des Preis maßlos übertrieben und tat meine Empörung auch etwas genervt Kund. Am Ende half alles nichts, wir mussten bezahlen.

So durfte ich mich auch weiterhin wie ein wandelnder Geldautomat fühlen. Offensichtlich vertrat man in Nepal die Meinung ALLE Touristen seien reich. Die meisten Eintrittsgelder waren unglaublich übertrieben, dazu dann später z.B. noch die nicht vorhandene Beschilderung des Nationalparks. Wofür zahlte ich hier?

Wenn ich mich nach dem Grund für den rießen Unterschied zwischen dem Eintrittsgeld für Nepalesen und Touristen erkundigte wurde mir dann sogar dreist erwidert: "because Nepali no money, you are rich!". Da fiel es einem schon schwer die Fassung zu bewahren.

Nichts desto trotz war der park sehr schön, eine tolle Natur und angenehme Stille. Die Mädels waren zwar nicht ganz so flott, doch das gab mir wiederum mehr Zeit die Umgebung zu genießen.

Nach ca. 5 Stunden Wanderung setzte starker Regen ein und wir wurden nass bis auf die Haut.

Endlich ein Unterstand, 20 Minuten später war der Regen vorbei. Bei schönem Wetter aber klatschnass erreichten wir Chisapani unser Ziel des heutigen Tages. In einem doch sehr versifften "Tea-House" kamen wir unter.

Hier konnte man die verheerenden Ausmaße des großen Erdbebens von vor einem Jahr noch sehen. Trümmer, kaputte Häuser usw. Ich hatte so etwas noch nie gesehen und konnte mir nicht im Geringsten vorstellen, welche Gealt dies verursacht hatte.

 

Nach einem schlechten und überteuerten Abendessen ging es unter die "Bucket-Shower" und dann in unsere versifften Betten.

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