In Australien

Über diese, letzte Verschiffung hörte ich die unterschiedlichsten Geschichte, manche besser, viele schlecht. Vor Allem hohe Kosten im Zielhafen (Hamburg) wurden immer wieder erwähnt.

Vorerst stand für mich jedoch noch gar nicht fest, dass es unbedingt eine Verschiffung sein sollte. Air Cargo stand so lange im Raum, bis ich die Preise für Perth erfuhr. Ca. 9 Dollar pro Kg seien zu berappen, dazu Verwaltungskosten, Kosten für den Agenten, der Tank sollte professionell verschlossen werden usw usw.

Kurzum seien ca. 4000 AUD für das Air Cargo einer Honda Africa Twin mit rund 380 Kg und den Maßen wie schon beim Nepal-Malaysia Flug zu bezahlen.

Damit war diese Option raus.

 

Wie fand ich meinen finalen Agenten? Erst einmal heißt das schreiben, sehr viel schreiben. DHL (die haben eine besondere Abteilung für den Motorradversand), DB Schenker, verschiedenste australische Logistikunternehmen und Privatleute. Da gibt es bei den Overlandern wiederum den Verweis auf einen Mann in Perth, der diese Sachen organisiert.  Murray West von ttmotorcycletours. 1243 Dollar, sein finales Angebot.

Über einen Freund, den Besitzer von Planet Honda Motorcycles in Perth kam ich dann an meine endgültige Agentin Nicole. Sie war super freundlich und ihr Preis unschlagbar. Wer Ihre Mail-Adresse will soll sich direkt bei mir melden.

 

665 Dollar für die Hafengebühren in Freemantle plus die gesamte Verschiffung mit 'Ecu Line'. Keiner konnte das unterbieten.

 

Von Planet Honda Motorcycles wurde ich in dieser Zeit phänomenal unterstützt. Sie halfen mir die Queen unterzustellen, sie zu reinigen, gaben mir eine Palette und verpackten sie mit mir und halfen mir dann sogar noch sie zum Hafen zu fahren und im Warenahaus abzugeben. Klasse Truppe dort!

 

Die Queen verpackte ich auf einer Metallpalette. Diese stammte von einer neuen Africa Twin und passte nahezu perfekt. Da bei dieser Verschiffung auch (oder vor Allem) das Volumen eine Rolle spielte flexte ich die Palette kleiner und anstatt die Queen komplett einzubauen wurde sie nur in Folie gewickelt.

Die Maße waren dann ca. (HxBxT) : 115x200x106,5, wobei die Rederei wohl noch einmal nachgemessen hat und dann auf ein Volumen von 2,397cm³ kam, was nicht ganz exakt auf die Maße passt, sondern noch kleinere Maße indiziert.

Das verladene Gewicht belief sich laut Bill of Lading dann auf 281 Kg.

Eigentlich wäre der Transport dadurch sogar noch 15 Dollar billiger gewesen.

In Deutschland

Die Verschiffung dauerte in etwa 2 Monate, was bei dieser Strecke durchaus auch zu erwarte ist. Das Schiff fuhr über Singapur, durch den Suez Kanal und nach England legte es in Hamburg, Deutschland an.

Von 'Ecu', meiner Rederei bekam ich dann Nachricht, dass das Motorrad bei "Prahl&Barsoe" in Hamburg abholbereit stand.

Die Hafengebühren, vor welchen ich eigentlich schon echt Angst gehabt hatte beliefen sich auf humane 212€. Das war weitaus weniger als ich erwartet hatte.

 

Wie genau man das Motorrad dann aus dem Zoll befreit war eine weitere Hürde, welche sich im Endeffekt allerdings als pipifax heraus stellte.

Als Unternehmen benötigt man einen Broker um seine Ware versichert dem Zoll vorzuführen. Um die Ware vom Warenhaus zum Zoll zu bekommen ist ein sog. Verwahrerwechsel notwendig. Diesen übernimmt der Broker. Allerdings nur wenn ein Unternehmen eine größere Summe Kapital als Versciherung vorweisen kann.

Das Problem in Hamburg besteht darin, dass zwischen Warenhaus und Zoll quasi jeder ein und ausgehen kann. So könnte man quasi mit der Ware verschwinden ohne beim Zoll vorbeizuschauen.

 

Aber eigentlich ganz einfach.

Nachdem ich die ausstehende Summe an 'Ecu' bezahlt hatte bekam ich einerseits einen Lieferschein, andererseits die sogenannte Atlasregistriernummer kurz ATB.

 

Den Lieferschein benötigt man um das Motorrad vom Warenhaus ausgehändigt zu bekommen. Dieses bekommt man allerdings erst, wenn die ATB Nummer vorher "gelöscht" wurde. Dazu wiederum muss man zum Zoll (ca. 250m von Prahl&Barsoe). Dort wird man selbst zum "Verwahrer" bzw. Broker. Dafür heißt es Carnet, Personalausweis und Fahrzeugpapiere (Zulassungsbescheinigung Teil I und II) hinterlegen.

Hat man das Motorrad dann muss man natürlich ohne Umwege wieder zum Zoll. Dort werden (theoretisch) alle Nummern geprüft, das Carnet final auf der letzten Seite gestempelt und man bekommt seine restlichen Dokumente wieder, fertig!

 

Das alles kostet keinen Cent und ehrlich gesagt kaum Nerven, da fast nichts los ist.

 

Der Zoll hat 24/7 geöffnet, das Warenhaus allerdings nur Mo-Fr 6-14:30 Uhr,also morgens dort sein!

 

Beim Zoll (Indiastraße 3) muss man in den 2. Stock, Zimmer 205.

 

Wer noch fragen hat, einfach schreiben! :) Ist eigentlich alles ziemlich easy, hat man die nötigen Infos erstmal.

 

Von Perth flog ich mit Scoot bzw. Tigerair über Singapur nach Bangkok. Preis 200 Dollar (super kurzfristig), natürlich habe ich direkt auf deren Website gebucht.

 

Von Bangkok flog ich dann mit Eurowings direkt nach Köln/Bonn. Sagenhafte 300€ für über 12 Std. Flug. War ehrlich gesagt gar nicht so übel, wenngleich ich mir kein Menü dazugebucht hatte.

 

Wie finde ich die Preise?

Ich schaue eigentlich immer erste auf 'google flights' nach Preisen. Dort kann man die Preise für verschiedene Tage immer im Überblick sehen und wird anschließend kostenlos auf die Homepage der Fluggesellschaft verlinkt. Alle meine Flüge auf dieser Reise habe ich immer direkt über die Websites der Airlines gebucht.