Woche 57

Nach einem reichhaltigen Müsli machten Ted und ich uns bereit für einen kleinen Motorrad-Ausflug. Michael konnte leider nicht mitkommen.

Ted hatte die neue Africa Twin und so fuhren wir also 2 Generationen Africa Twins auf Newcastles Motorradstrecken. Erst ging es zur günstigsten Tankstelle in weitem Umkreis, die man natürlich auch nur als Local fand und dann nahm die wilde Fahrt ihren Lauf.

Das Hinterland war echt toll, wenngleich die Straßen oft einem Flickenteppich glichen. Wir fuhren durch große Weinplantagen und Regenwälder. Der Himmel war zwar stets bedrohlich und der Wind blies einen fast vom Bike, doch nass wurden wir nicht.

Knapp 200 Kilometer spulten wir so relativ schnell ab, bevor wir uns bei Ted zuhause ein selbst Gebrautes gönnten. 

Ein toller Tag und die Queen fuhr phänomenal wie eh und je. Auch die kürzliche Schweiß-Reparatur hielt ausgezeichnet!

Am Morgen verabschiedete ich mich von den Richards, bedankte mich noch und schon ging es wieder weiter!

Sidney, mein heutiges Ziel! Gebucht hatte ich nichts und hoffte gleich einen Job als Housekeeper in einem der unzähligen Hostels zu bekommen.

Von einem Freund aus Darwin hatte ich ein bestimmtes Hostel am Kings Cross empfohlen bekommen. Es sollte sich allerdings als Niete herausstellen. Viele weiteren Nieten würden folgen. Etwas ratlos stand ich auch noch Stunden später am Kings Cross. Dieses erinnerte mich im übrigen sehr an Londons Piccadilly Circus, ebenfalls mit gigantischer Coca Cola Werbung.

Schon die Suche nach einem freien Platz in einem Hostel sollte sich als extrem schwer herausstellen. 

Alles endet in einem Hostel für 27 Dollar, in welchem ich für 3 Tage bleiben würde. Extrem magerer Standort für die Menge an Geld. 

Ein Bewerbungsgespräch für einen Job im Construction-Sektor war für morgen geplant. Zumindest was die Arbeitssuche anging, ging es schnell voran. 

Das Bewerbungsgespräch war bei einer Labour-Hire-Company namens "Final Trim Operators". Gleich am nächsten Tag hatte ich einen Job. Demolition. Einem Balkon mit dem Schlaghammer zusetzen. Verdammt anstrengend! Dies ging 2 Tage, sodass ich das Hostel wegen "ausgebucht" wechseln musste. Vom "Blue Chilly Backpackers" ging es in die "Rooftop Travellers Lodge", ein großes aber nettes Hostel. Leider war auch das am nächsten Tag ausgebucht.

Weiter ging es am nächsten Tag ins "Balmain Backpackers", das wohl billigste und schlechteste Hostel Sydneys. Mindestens 3 Nächte musste man vorab buchen, wohl weil sonst alle Gäste nach 1 Nacht wegrennen würden. Das einzig gute am Hostel waren die tollen Leute, welche dort lebten. Liebevoll nannten wir das Hostel "Badbugs Backpackers".

Zufällig traf ich dort auch Kevin. Wir hatten schon zuvor geschrieben, er kannte mich über meinen Blog.

Zumindest gab es so viel Gesprächsstoff, um von den gammeligen Umständen des Hostels abzulenken. 

Samstag schaute ich mir mit Vicky, einer tollen Kanadierin, die Sehenswürdigkeiten Sidneys an. Harbour Bridge, Darling Harbour und das Opera House natürlich. Sonntag gab es die Öffis für nur 2,50 AUD den gesamten Tag. Also weiter Dinge anschauen. Paddy's Market, den Fisch-Market und die Soda-Factory.

Ab Montag hätte ich leider keinen Job mehr. Der Plan war, morgens meine Agency anzurufen. Entweder würde es einen neuen Job geben oder ich würde weiterfahren. Morgens rief ich meine Agency dann an und zwei Stunden später stand ich auf Randwick Race Course. Ich hatte nun einen Job für so lange ich wollte.

Die nächsten drei Wochen wollte ich also arbeiten. Gesagt getan. Das Highlight der Arbeit: Einen 25 Tonnen Dump-Truck fahren zauberte mir ein breites Grinsen ins Gesicht.

Davin und Liz, Freunde der Familie, sollte ich zum Ende der 3 Wochen treffen. Einige Tage durfte ich bei ihnen unterkommen.

Für 2 Wochen lebte ich dazwischen in einer Shared-Flat. 93/105 Quay Street. Direkt im Zentrum für nur 160 AUD die Woche. Allgemein hatte ich eine nette aber auch stressige Zeit in Sidney.

Letzten paar Tage mit David und Liz in Bronte gefielen mir mit Abstand am besten.

Sie hatten ein geniales Haus mit Blick aufs Meer und Bronte Beach.

Auch das Wetter war zum Ende hin phänomenal, im Gegensatz zum wochenlangen Regen davor. 

Der Plan war, am 1. April weiterzufahren, und so  sollte es dann auch sein.

Meine Meinung zu Sidney: Tolle Stadt, jede Menge zu tun, tolles Nachtleben, Stadtstrände und die Blue Mountains sind ebenfalls sehr nahe.

Jedoch fand ich die Stadt auch überbewertet. Weit nicht so sauber wie andere Städte Australiens, viel zu viele Menschen, der Verkehr ein einziges Chaos und die Nahverkehrsmittel unzureichend ausgebaut.

Schön, jedoch nicht mein Highlight und ich könnte mir auch nicht vorstellen, dort zu leben. Danke für die Zeit!