Woche 11


Gefahrene Km in Woche 11: 0KM

Tag 71 - Carnet-Schock                   18.04.2016

Morgens ging es zu einer Agentur, mit welcher ich die Queen von Teheran nach Mumbay, mich selbst allerdings wegen des Myanmar-Visums nach Delhi fliegen lassen wollte. Beim Blick auf das Carnet wurde mir dann alerdings gesagt, dass die Grenzbeamten den Aufenthalt meiner Queen auf 12 Tage limitiert hatten. In 2 Tagen müsste ich demnach das Land verlassen, unmöglich. Mir hatte das an der Grenze niemand gesagt und der Stempel war natürlich in Farsi und nach iranischem Kalender abgedruckt. Für mich natürlich ein Schock, wie sollte ich dieses Problem nun lösen?

Man machte es mir schon echt schwer, die Zeit im Iran wirklich zu genießen. Der ADAC, welcher mein Carnet ausgestellt hatte, hatte auch noch nie von solche einem "Limitierungs-Problem" gehört. Am nächsten Tag wollten wir zum Zoll, meine letzte Chance. Etwas verzweifelt sank ich ins Bett. Ich wollte endlich weiter. Weg aus Teheran nach Isfahan und Shiraz. Oh mann...

Tag 72 - Doppeltes Glück               19.04.2016

Gleich morgens ging es ohne Frühstück quer durch die Stadt zum Zoll. Dort angekommen fing dann dasselbe Prozedere wie damals an der Grenze an. Fleißig wurden Unterschriften gesammelt und all diese von A nach B und wieder zurück nach A gebracht. Die wiederholte sich dementsprechend. Final bekamen wir dann einen Brief und es ging wieder quer durch die gesamte Stadt in die Nähe des nationales, kleineren Flughafens. Ohne Ali wäre ich hoffnungslos verloren gewesen, auch wenn ich nicht immer ganz gut mit ihm auskam.

Dort angekommen geschah, na jetzt dürft ihr raten...genau! dasselbe noch einmal in einem noch größeren Ausmaß. Blöd wenn zwischen B und D dann C gerade mal aß oder sonst irgendwie verschwunden war. Das passierte leider oft und so verließen wir die Büros des iranischen Zoll nicht vor 15 Uhr nachmittags. Zumindest mit positiven Erfolg, nun hatte ich einen Monat Aufschub bekommen.

Schon am nächsten Tag machte ich dann einen neuen Termin mit meiner Cargo-Agentur aus.

Das Geld, welches ich dafür benötigen würde bekam ich von einem Freund Alis. Der drückte es mir ganz ohne Sicherheit für ihn einfach in die Hand, Wahnsinn! Natürlich überwies ich es ihm gleich im Anschluss auf sein deutsches Konto.

Glücklich ging es spät Abends zurück zu Ali.

Tag 73 - Gebucht                               20.04.2016

Am Morgen hatten wir wieder einen Termin mit Ehsan, meinem Mann bei der Agentur, für die nun endgültige Buchung meiner Tickets. Mein Flugticket (200$) bekam ich sofort. Der Preis für den Cargo-Flug erhöhte sich leider noch einmal. Der Cargo Flug sollte nun 650$, also insgesamt für Alles 850$ anstatt 750$. Da ich keine andere Möglichkeit sah stimmte ich trotz Preiserhöhung zu. Allgemein war ich mit dem Service rund um Flug&Cargo aber doch zufrieden. Ehsan sprach Englisch und handelte bisher korrekt und uneigennützig. Am Samstag würde ich dann meine Tickets wohl endlich abholen können.

Am Nachmittag ging es zur Villa eines Freundes, zu welcher wir auf eine Party eingeladen waren. Ein drunter und drüber, doch nun sah ich auch einmal wie die Iraner feierten, natürlich hinter verschlossenen Türen.

Bars oder gar Clubs hatte ich noch keine gesehen und diese gab es vermutlich auch nicht.

Tag 74 -  Samy                                    21.04.2016

Nachdem ich die Queen bei Mamali abgestellt hatte traf ich mich mit Samy. Ich harre sie über die Couchsurfing-Website kennen gelernt und sie wollte mir Teheran ein wenig näher bringen. Endlich!

Da sie in meinem Alter war gab es natürlich eine Menge interessanter Dinge über die wir redeten und wie war sehr interessiert an meiner Reise.

Zuerst ging es über den Bazaar, der leider, da heute iranischer Samstag (unser Donnerstag) war, relativ unbelebt blieb. Anschließend ging es zum Golestan-Palast, der zwar übertrieben teuren Eintritt forderte, aber doch unglaublich schön war. In der Mitte der Stadt stellte er eine Oase der Ruhe dar.

Mit der Metro, sehr modern, ging es in einen großen Park, etwas außerhalb des Zentrums. Dazu sei gesagt, dass die Iraner Parks lieben. Es wird entspannt, gegrillt, gecampt, es gingt unglaublich viele und schöne Blumen und die Stimmung ist toll. 

Später ging es mit der Metro wieder zurück ins Zentrum, Ali holte mich an einer Station ab und ich fiel erschöpft ins Bett. Ein toller Tag!

Tag 75 - Alis Schwiegereltern      22.04.2016

Am Morgen ging es zu einer "Rally", wie es mir angekündigt wurde. Tatsächlich ging es auf eine Rennstrecke, auf welcher verschiedene Fahrer in einer Art Drift-Challange gegeneinander antraten. Sehr schön anzusehen, wurde nach einigen Stunden allerdings etwas eintönig.

Zum Mittag- und Abendessen waren wir bei Alis Schwiegereltern, samt Frau und Kind eingeladen.

Ich genoss die familiäre Umgebung sehr und wurde mit Essen nur so überhäuft. Tee, Nüsse, Mittagessen, Kekse, Tee, Früchte, Abendessen, Tee, Kuchen, Nüsse und wieder Früchte. Ich drohte zu platzen. Der Kommentar dazu war nur, dass die Iraner gerne essen und ich brauchte doch viel Energie auf solch einer Reise.

Spät Abends ging es wieder zurück zu Ali, morgen hoffte ich endlich meine Cargo-Tickets zu bekommen.

Tag 76 - Erneute Probleme           23.04.2016

Am Morgen ging es mit der U-Bahn quer durch die Stadt. Mit Samy wollte ich ein typisch iranisches Frühstück genießen. Das Restaurant befand sich an einem tollen Ort, in Mitten einer steilen Schlucht. Dort waren unzählige Restaurants an die Felswände gebaut. Man lief auf einem schmalen Pfad zwischen ihnen hindurch, neben einem immer der Gebirgsbach, toll!

Es gab Omelette. Sprich Brot mit Rührei iranischer Art, dazu natürlich Tee. Mit der Sonne im Rücken ließen wir uns viel Zeit mit dem Frühstück an diesem schönen Ort.

Später ging es mit der U-Bahn zum Goethe-Institut Teheran, bei welchem Samy Deutsch lernte. Ich wurde Teil des Unterrichts, was für mich, der Deutsch nie auf diesem Weg lernen "musste" sehr interessant war. All die Regeln und Konjugationen, die ich einfach anwendete ohne mir überhaupt darüber Gedanken zu machen.

Nach Ende des Unterrichts fuhr ich wieder zurück ins Zentrum der Stadt, traf mich mit Ali und es ging zu meiner Cargo-Agentur, bei welcher ich meine endgültigen Papiere abholen wollte.

Doch das wäre wohl zu einfach gewesen. Der ursprüngliche Preis von 750$ war mittlerweile bei 850€ angelangt und nun sollten noch einmal 9% Steuern hinzu kommen. dazu gab es keine offiziellen Verladepapiere, das ganze wurde immer suspekter. Das Cargo-Angebot kam nicht direkt von meiner Cargo-Agentur und so war die Chefin meiner Agentur selbst sehr vorsichtig. Sie rief uns später an und meinte, dass da irgendwie nicht alles ganz richtig sein konnte.

Toll! Wir standen mit dem Cargo-Problem also wieder auf Anfang. Mir wurde das langsam echt zu viel, warum konnte das nicht einfach funktionieren?

Tag 77 - Endlich ein Cargo-Agent 24.04.2016

Tags über Besuchten wir diverse Freunde Alis, sonst geschah wenig. Ein Freund Alis hatte mir super-netter Weise eine neue glasklare Zusatzscheibe gelasert. Sogar eine als Reserve bekam ich noch dazu.

Die Chefin der Agentur rief an und empfahl uns jemanden, dem sie 100% vertraute. Gegen später trafen wir ihn. Er vermaß das Motorrad, wirkte sehr seriös und korrekt und ich merkte, er verstand schon eher was er tat. Der Preis wurde mir mit 44 Mio. Rial (1150€) erklärt. Viel mehr als das andere Angebot, doch auch mehr Sicherheit, also nahm ich an.

Er würde alles organisieren und verlangte dabei selbst nur 60€. Für all den Aufwand beim Zoll, Transport und übrigem Papierkram waren es mir diese 60€ in jedem Fall wert. Ich hatte bei der Carnet-Verlängerung ja schon gesehen was das heißt...

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