Woche 29


Gefahrene KM in Woche 29: 1.285Km

Tag 198 - Neue Abenteuer             22.08.2016

Um 9 Uhr gabelte mich das Taxi zum Flughafen auf, um 10:15 Uhr hob ich ab, erst gen Penang, dann umsteigen Richtung Medan. Die Flüge waren jeweils eher nur kleine "Hopser".

Am Flughafen in Medan angekommen musste ich mich zwischen dem nicht verlängerbaren kostenlosen 30 Tages-Visum und dem 35 USD teuren, verlängerbaren 30 Tages-Visum entscheiden und tat dies für letzteres. Ich wusste ja nicht ob 30 Tage für ganz Indonesien ausreichen würden doch ich schätzte, nein.

Auch eine SIM-Karte mit 2 GB Datenvolumen kaufte ich mir noch am Flughafen für 80.000 Rupiah (ca.6€). Nach einem kurzen Gespräch mit meinem Agenten am Hafen war klar, ich würde die Queen erst morgen befreien können heute war es schon zu spät.

Vom Flughafen ging es mit dem Bus zum Hostel, wo ich den restlichen Tage verbrachte und noch einige Leute kennen lernte. Eine wenig fühlte ich mich so als wäre ich wieder zurück in Indien. Das Chaos war wieder da...schön!

Tag 199 - Sie ist wieder da!           23.08.2016

Gegen 9 Uhr stieg ich in den Minibus Nr. 30 und fuhr über eine Stunde um an den Hafen von Belawan zu kommen. Von dort rief ich meinen Agenten, einen Kollegen von Mr. Lim an. Er wollte  mich gleich holen kommen, doch aus gleich wurde dann doch noch eine volle Stunde.

Da die Queen nun ja noch einen Tag länger als geplant im Hafen gestanden hatte erhöhte sich der Preis von 1,6 Mio. auf 1,8 Mio. Rupiah.

Diesen Preis galt es gleich in Bar zu entrichten und es ging weiter zum Zoll. Prinzipiell tat ich dort rein gar nichts außer ca. 3 Stunden zu warten, bis ich mein gestempeltes Carnet in den Händen hielt.

Mit dem Agenten ging es dann direkt an den Hafen, wo ich in einer Lagerhalle wieder auf meine geliebte und schwer vermisste Queen traf. Vereint ging es nach einem herzlichen Dankeschön kurze Zeit später zurück zu meinem Guesthouse.

Morgen sollte es nach "Lake Tabo" gehen, meine erste Fahrt in Indonesien, ich war gespannt.

Tag 200 - Lake Tabo                        24.08.2016

Schon relativ früh am Morgen ging es los gen Lake Tabo. Circa 5 Stunden Fahrt sollten das sein. Die ersten 100 Kilometer waren grausam. Stau, viel zu viel Verkehr und schlechte Straßen. Doch irgendwann ging es links ab, wurde eher ländlich, es gab weniger Verkehr und die Straße war gut. Gegen 13 Uhr erreichte ich Lake Tabo und schaute mich um, wo ich die Fähre zur Kraterinsel bekommen konnte. 14 Uhr würde sie ablegen und kostete für mich und Bike weniger als 1€.

Für die Nacht hatte ich eine Empfehlung. Ein von Deutschen geführtes Resort. 300.000 Rupiah für das Zimmer konnte ich dann allerdings doch nicht entrichten und suchte mir eine schäbigere Unterkunft. Doch unter 150.000 kam ich nicht.

Wunderschön, den Abend am See zu verbringen. 200 Tage war ich genau heute Unterweg. Toll doch zugleich fühlte ich mich in genau diesem Moment auch unglaublich einsam. Tatsächlich war kaum jemand hier. Oft war es schwer für mich weder gute noch schlechte Momente zu teilen. Sonst hatte ich dieses Gefühl allerdings immer gekonnt heruntergeschluckt, aber heute...200 Tage...

Tag 201 - Biker-Heaven                  25.08.2016

Einen weiteren teuren und vor allem einsamen Tag wollte ich am wunderschönen Lake Tabo, welcher mich ein wenig an die heimische Erzgrube erinnerte, nicht verbringen.

Pünktlich um 7 Uhr also war ich wieder auf der Fähre zurück zum Festland, wo ich gegen 8 Uhr eintraf.

Dann ging es los ins Paradies für Motorradfahrer, die kommenden 600 Kilometer hätte ich so niemals erwartet.Die Straßen waren fast neu und toll zu befahren mit unendlich vielen Kurven, Dörfern, bergen und und und. Einfach grandios!

So stoppte ich nur einige kurze Male zum tanken und essen. Nach 12 Stunden und 300 Minuten kam ich überglücklich in Padang an.

Niemals hätte ich erwartet so lange fahren zu können ohne müde zu werden, doch die Straße war einfach viel zu interessant gewesen.

Glücklich und Müde sank ich dann doch in das Dorm-Bett in "Brigittes House", geplant war ein Tag Verschnaufpause.

Tag 202 - hard but nice                  26.08.2016

Im Guesthouse lernte ich einige sehr nette Leute kennen und so kam es, dass es schon an diesem Tag ein Stück weiter hinunter gen Süden ging. An einem Resort irgendwo im Nirgendwo hatte ich mich mit einem österreichischem Pärchen verabredet.

Erst ging es nett an der Küste entlang bevor ich rechts auf eine kleine Straße abbog und immer tiefer in den Dschungel kam.

Nicht nur einmal dachte ich "gleich liege ich auf der Straße" doch die Queen führte mich auch durch die steilsten Passagen sicher hindurch.

Schließlich erreichte ich Ricky's Beach-Guesthouse inmitten eines kleinen Dorfes. Wären dort nicht andere tolle Menschen gewesen so wäre ich mir auch hier vermutlich wieder sehr einsam vorgekommen. Doch so...ein kleines schwer zu erreichendes Paradies.

Für einen tollen Preis von nur 150.000, meinem Budgetmaximum bekam ich alles. Essen, Unterkunft und Getränke. Einfach genial! Unvorstellbar!

Tag 203 - Entspannen                     27.08.2016

Heute ließ ich mich einmal im Nichtstun treiben. Sonne, schwimmen, schlafen, lesen und 3 mal Essen. Die einzigen Punkte meines Tagesplans.

Abends spielten wir einige nette Runden "Shit-Head" mit dem österreichischen Pärchen, einer Polin und einem Portugiesisch-Belgischem-Franzosen.

Alles in Allem genaß ich die Zeit dort sehr, morgen musste ich allerdings weiter. Erst durch den Dschungel zurück zur Hauptstraße und dann noch einige Stunden Süd-Ostwärts. Ich hoffte mich ausreichend erholt zu haben :P

Tag 204 - Bengkulu                         28.08.2016

Glücklich darüber, dass ich auf dem Rückweg von Ricky´s Guesthouse zur Hauptstraße nicht irgendwo im Dschungel verschollen war konnte es gen Bengkulu gehen. Leider waren die Straßen jetzt nur noch 60:40 gut:schlecht. Problem auch, es kam oft vor, dass man auf einer guten, fast neuen Straße hinter einer Kuppe gleich in das erste riesige Schlagloch der unmittelbar anknüpfenden miserablen Straße krachte. Weniger angenehm für Fahrer wie auch Queen.

gegenüber dem Navi holte ich zwar gut in der Zeit auf, es dauerte jedoch trotzdem an die 10 Stunden ehe ich Bengkulu erreichte. Dort angekommen suchte ich mir erst einmal eine Übernachtungsmöglichkeit. ganz ehrlich, das Preis-Leistungs-Verhältnis in Indonesien stimmte zumindest bisher gegenüber dem Rest von Asien nicht so ganz. Ich kam zwar am Ende doch unter 10€ irgendwo unter, jedoch auch in einer Bruchbude von Hotel.

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Kommentare: 1
  • #1

    Kroni Kronenberg (Montag, 24 Oktober 2016 00:49)

    Geht es nicht mehr weiter ?