Woche 47


Gefahrene Kilometer in Woche 47 : 2.713 Km.

Tag 324 - Road Trip                           26.12.2016

Wegen des Angel-Trips, welcher bis spät in die Nacht andauerte kam ich erst am Morgen dazu die Queen zu bepacken. Nach Verabschiedung und allem drum und dran war ich erst gegen 11 Uhr auf dem Stuart Highway gen Süden.

Es dauerte nicht lange bis das Verkehrsaufkommen rapide abnahm. Ich kam an Humpty Doo und Berry Springs, den Orten meiner beiden Mango-Farmen vorbei bevor der Litchfield-Nationalpark in Sicht kam. Eigentlich wollte ich dort halt machen, doch verpasste die EInfahrt und wollte aus Zeitmangel nicht noch einmal umdrehen.

Ich hatte mir meinen Campingstop schon herausgesucht und wollte mich morgen gegen 12 Uhr mit den Dänen treffen.

So kam ich gegen 16 Uhr nach einer kleinen Shoppingtour in Katherine auf meinem ausgesuchten Campingplatz an. Außer einem scheinbar alteingesessenen Aussie-Camper niemand dort.

Erstaunlich schnell hatte ich Zelt, Matratze usw. aufgebaut und auch der Primus -Kocher vollführte einen glanzvollen ersten Einsatz. Schon verrückt, dass ich al das noch kaum benutzt hatte, aber schon so lange unterwegs war.

2 Karotten, Wasser und einige Nudeln mit Tomatensoße waren für mich als Abendessen voll ausreichen.

Tag 325 - Motorschaden                 27.12.2016

Ich schlief sehr schlecht in jener Nacht. Es war auch Nachts noch unglaublich heiß, dazu Regen und Insekten wie im tiefsten Dschungel. Erst spät Nachts schlief ich ein und so schlief ich auch dementsprechend in den Morgen hinein.

Gegen 9 Uhr war ich dann wieder auf der Straße. Der Campingspot an sich hatte mir sehr gefallen, dazu war er kostenlos, es gab Toiletten und sogar Trinkwasser.

Da ich erst so spät auf der Straße war verpasste ich leider auch die Mataranka Hot-Springs. ich musste um 12 Uhr in Daly Waters sein und hatte keine Möglichkeit mich bei den Jungs zu melden. Tatsächlich war ich dann punkt 12 Uhr in Daly Waters und traf dort auf Daniel und Kaspar.

Gemeinsam ging es dann los. Tanken müsste ich doch der Sprit war sehr teuer an der nächsten Tankstelle und 40 Km weiter wäre noch eine. Diese war dann jedoch geschlossen und so kam es, dass mir auf den folgenden Kilometern dummerweise der Saft ausging.

Die Jungs fuhren schon einmal weiter und hielten nach der nächsten Tankstelle ausschau um mir Sprit im Kanister zu besorgen und ich stellte mich voller Schmach an den Straßenrand und hielt die Leute an. Nach ca. 1 Stunde hielt schließlich ein Motorradfahrer. Wir pumpten ein wenig Sprit aus seinem Tank und erreichten so endlich die nächste Tankstelle, wo wir auch Daniel und Kaspar wieder trafen.

Wieder was gelernt, Tank! Egal was es kostet!

Von dort ging es dann weiter bis Tennant Creek. Machte schon Spaß gemeinsam zu fahren. Als wir dann von Tennant Creek auf den Campingplatz wollten blieb der Nissan Pajero der Dänen stehen. Komische Geräusche kamen aus dem Motorraum.

Glücklicherweise trafen wir einige Aussies, die uns halfen den Pajero zurück nach Tennant Creek zu schleppen. Sogar übernachten durften wir bei ihnen.

Tag 326 - Tennant Creek                 28.12.2016

Morgens kam ein Mechaniker und bestätigte meine Vermutung. Motorschaden aufgrund von Ölmangel. Also selbstverschuldet. Abends wurden wir von den Locals zum BBQ eingeladen. Morgen würde ich wohl alleine weiter fahren müssen...

Tag 327 - Mount Isa                          29.12.2016

Früh am Morgen verabschiedete ich mich von Daniel und Kaspar, füllte an einer Tankstelle noch die Queen und den Benzinkocher auf und weiter ging die wilde Fahrt.

Erst ging es von Tennant Creek ein wenig zurück Richtung Darwin bevor ich recht auf den Highway 66 Richtung Townsville abbog. So ging es erst einmal locker flockige 500 Kilometer voran bis ich auch die Landesgrenze nach Queensland überquerte. Ab hier hatte ich dann auch keinen Versicherungsschutz aus dem NT mehr. Hatte allerdings auch nicht vor hier oder in einem der anderen kommenden Staaten eine Neue abzuschließen. Arbeits- und Kostenaufwand waren einfach unverhältnismäßig hoch.

Leider musste ich gen Abend dann feststellen, dass mir wohl schon vor einigen hundert Kilometern meine Benzinflasche samt Pumpe für den Primus-Benzinkocher abhanden gekommen war. Verdammt! Sehr ärgerlich zumal ich nicht wusste wie es in Australien mit der Ersatzteilversorgung aussah.

Es wurde schon langsam dunkel als ich in Mt. Isa eintraf. ich musste noch zu Woolworths, da ich ja nicht mehr kochen konnte. gerade alle Dosen verstaut hörte ich jemanden sagen : "Tolle Maschine"!

Jim lud mich nach einem kurzen Gespräch zu sich ein. Wir unterhielten uns viel und gut, aßen zu Abend und ich durfte auf seiner Couch schlafen.

Total nett wie ich fand. Glück im Unglück, denn bei Nacht zu fahren war aufgrund der Kängurus und Wallabies nicht zu empfehlen, schon gar nicht auf dem Motorrad.

Jim war Mechaniker, wohnte schon einige Jahre in Australien, hatte mit seinem Campervan schon so ziemlich jede Winkel erforscht und hatte wie ich fand ein tolles Leben hier in Mt. Isa.

Tag 328 - Farm-Camping                30.12.2016

Wieder ging es früh morgens los. Die Landschaft hatte sich kurz vor Mt. Isa verändert. Es war hügelig und grün geworden. Einige Kilometer nach Mt. Isa allerdings wurde es wieder sehr flach und ste Straßen endlos...

Ca. 600 Kilometer mehr oder weniger nur geradeaus, bevor ich in Hughenden links auf eine 266 Km lange Gravelorad abbog, meine erste auf der Queen in Australien.

Vorab informierte ich mich über den Zustand der Straße an der letzten Tankstelle, sie wei soweit in Ordnung. Also dann mal los. Die ersten 50 Kilometer waren sogar geteert, doch dann kam das verheißungsvolle gelbe Schild mit der Aufschrift "Gravel Road".

Erst war sie überraschend gut, später schlechter. 2,3 mal legte ich mich beinahe auf die Schnauze. Ganz allein musste ich herausfinden wie man am Besten fuhr. Ein Sturz wäre natürlich fatal. Nicht zu schnell aber auch nicht zu langsam, wenn man ins Schlingern kam Gas geben, abwärts war es am Gefährlichsten, man wollte ja auch nicht zu schnell werden.

Immer wider musste ich anhalten. Das alte gebrechliche Plastik an der Queen fand die Straße nicht all zu lustig. Als erstes verabschiedete sich das vordere Schutzblech, dann Windschutzscheibe und die Maske.

Gravel- und Teerstraße wechselten sich immer wieder ab, als hätte man Verschnaufpausen eingebaut.

Noch ca. 40 Kilometer bis zu nächsten Straße und Tankstelle da ging die Queen auf einmal aus. Reserve war angesagt, doch Fehlanzeige die Queen ging nicht mehr an.

Kurzer Check, die Elektronik war tot. Es war brühend heiß und ich dachte sofort an den Ladespannungsregler. Dieser war glühend heiß, bitte lass es nicht die Elektronik verschmort haben.

Zum ersten Mal realisierte ich eine gewissen Naivität, so alleine auf einer 266 Km langen Gravel-Roaf unterwegs zu sein. 2 Autos hatte ich auf dieser Straße in knapp 4 Stunden gsehen.

Automatisch rechnete rechnete ich mir meinen Wasservorrat aus. Knapp 6 Liter würden es wohl noch sein.

Ein Känguru hoppelte heran, blieb kurz stehen, schaute sich verwundert um und verschwand dann wieder im Busch. Ganz schön groß diese Tiere.

Da kommt mir eine Idee. Die Munitionskiste abgemacht wusste ich mittlerweile genau was ich benötigte. Einzig den Sitz mit dem Schloss abzubekommen war ein ziemliches gefrickel.

Einmal vor lauter Spannung ainatmen, Sitz abnehmen und....aufatmen. Gott sei Dank! Meine Überlegung war richtig gewesen, das Kabel vom Minuspol hatte sich gelöst, die Erdung war verloren gegangen,d er Strom konnte nicht mehr fließen und die Queen hatte keine Chance mehr gehabt.

10 Minuten später sprang Sie wieder an am Ersten ihrer ungezählten Tage.

40 Kilometer später dann allerdings ein ganz anderes Problem. Die einzige Tankstelle nach 266 Kilometern hatte aufgrund der Weihnachts- und Neujahrfeirtage geschlossen. Doof! Sehr doof!

Außer weiterfahren blieb mir wohl nicht viel übrig. Auf dem letzten Liter erreichte ich bei zunehmender Dunkelheit den einzige Campingspot auf weiter Flur. Eine Farm.

Nicht ganz einfach zu finden. Dafür wurde ich gleich unglaublich nett begrüßt und durfte mein Zelt auf einem grünen flecken Erde aufschlagen.

Nadine, die Farmerin unterhielt sich gleich super freundlich mit mir und versprach mir auch 5 Liter Sprit am Morgen um die nächste Tankstelle zu erreichen.

Ein super Anstrengender und spannender tag voller neuer Erfahrungen und mit tollem Ende!

Wow! De Sternenhimmel, einfach gigantisch hier draußen gehüllt in komplette Dunkelheit!

Tag 329 - Cairns                                  31.12.2016

Am Morgen unterhielt ich mich noch viel mit Nadine und Ryan, ihrem Mann. Sie waren so voller Lebensfreude und es machte so viel Spaß bei einem unglaublich guten Café zu plaudern, dass ich erst gegen 13 Uhr loskam. Die Fahrt würde allerdings auch nur 3-4 Stunden dauern.

Als es kurz vor Cairns noch einmal richtig hügelig und kurvig wurde bemerkte ich erst wie hart die Gravel Road die arme Queen in Mitleidenschaft gezogen hatte. Die Kette hatte in sehr unschönes und unregelmäßges geräusch und das hintere Ritzel glich eher einem großen Pizzaschneider als einem Ritzel. Nach knapp 3000Km war der Hinterreifen dann auch fast wieder am Ende, in Cairns würde ich einiges in die Queen investieren müssen.

An einer Tankstelle traf ich eine Gruppe Biker. Nach kurzem Gespräch tauschten wir Nummern aus und sie empfahlen mir "Wayne Leonards" eine Werkstatt für Ersatzteile.

Im "Nomads"-Hostel traf ich dann so gegen 17 Uhr ein.

Mit ein paar Leuten aus dem Hostel ging es dann in einen Club namens "Gilligans" um ins neue Jahr zu feiern.

So verpasse ich leider auch das Feuerwerk an der Esplanade, weshalb ich mich eigentlich so beeilt hatte nach Cairns zu kommen.

Erneut musste ich feststellen, dass ich wohl immer noch kein "Club-Mensch" war. Ich hätte Silvester auf dieser Farm mitten im Busch verbringen sollen. Mehr Spaß hätte ich dort garantiert gehabt!

Tag 330 - Frohes Neues!                  01.01.2017

Heute passierte wenig. Alle Länden hatten geschlossen und so plante ich nur mein weiteres Vorgehen. Ich würde erneut einen Job benötigen, die Queen musste repariert werden und ich wollte unbedingt ans Great Barrier Reef.

dazu gefiel mir das Hostel nicht, also würde ich ein neues finden müssen. Die kommenden Tage/Wochen geschieht so wenig, dass ich nur noch sporadisch Tagebucheinträge schreiben werde.