Woche 4


gefahrene km in woche 4: 781

griechenland zeitverschiebung: +1 Stunde

Tag 22 - Meteora                            29.02.2016

Da Tomi meinte, wann ich auschecke sei nicht so wichtig ließ ich mir Zeit. Trotzdem stand ich früh auf. Es galt Tagebucheinträge online zu stellen und diese mit dementsprechenden Bildern zu versehen. Auch ein neuer Newsletter wollte gemacht und abgeschickt werden.

So wurde es schon bald halb 11 und 11 Uhr bis ich losfuhr. Das erste Ziel: "Blue Eye". Keine 20 Minuten Fahrt waren dies von Sarande. Unglaublich, die wasserreichste Quelle Albaniens. Ich hatte mich vorab im Internet ein wenig schlau gemacht. 9m³ Wasser pro Sekunde kamen dort aus dem Boden.

Quasi eine Quelle, die unmittelbar später einen Fluss bildete. Ich gönnte mir ein paar Minuten um dieses Naturereignis zu bestaunen, bevor ich mich in Richtung Grenze aufmachte. Direkt zum Blue Eye gab es nur eine Schotterstraße, ganz gut um ein wenig zu üben.

An der Grenze zu Griechenland angekommen hatte ich noch 4000 Lek über und dachte diese eigentlich zuvor in einem Supermarkt in Nahrung investieren zu können. Leider fand ich keinen Laden mehr vor der Grenze.

An der letzten albanischen Tankstelle konnte ich noch einmal volltanken und sogar die verbleibenden Lek wechseln. Nur ein paar Münzen als Erinnerung behielt ich.

In Griechenland kam ich gut voran und so bald schon auf die Autobahn. Da diese nur 1,70€ Maut kostete war mir diese lieber als ewig auf der Landstraße zu bleiben.

Die Autobahn führte immer höher und so wurde es bald tatsächlich wieder richtig kalt, was einen enormen Unterschied zu Albanien darstellte.

Das Hostel in Trikala fand ich ohne größere Probleme. Es waren sogar einige andere Reisende dort.

Ich gedachte dort 2 Tage zu bleiben, da ich mir Meteora und die dortigen Klöster gerne noch genauer anschauen wollte.

Eine freiwillige Mitarbeiterin im Hostel, sie kam aus Polen und war in Durres im selben (einzigen) Hostel wie ich gewesen, fragte mich ob wir noch ein Restaurant in der Stadt besuchen wollten.

Da ich außer Frühstück mal wieder den ganzen Tag nichts gegessen hatte sagte ich natürlich nicht nein.

Das Souvlaki für 2,50€ war sehr gut und preiswert. Später erkundete ich mit 2 Engländern noch ein wenig die Stadt bei Nacht bevor es ins Bett ging.

Tag 23 - Meteora Klöster              01.03.2016

Schon um 9 Uhr ging es auf nach Meteora. Wir, die polnische freiwillige Mitarbeiterin, Hugo, ein Engländer aus dem Hostel und ich fuhren mit dem Bus nach Meteora. Die Queen hatte also mal einen Tag Verschnaufpause. In Kalambaka, der Stadt zum Fuße der Klöster, trennten wir uns und Hugo erkundete mit mir allein die Umgebung.

Ein langer Anstieg wartete auf uns. Das Wetter war nahezu perfekt, warm aber nicht heiß, klarer Himmel, dazu eine sanfte Brise. Trotzdem lief uns der Schweiß nach ca. 1 Stunde Anstieg das Gesicht hinunter, dch es sollte sich lohnen. Wir erreichten das niederste der vielen Felsen-Klöster und schon dieses und die Aussicht von dort oben waren einfach überwältigend. Später kamen wir noch auf einen Aussichtspunkt der einen Blick nahezu von 360° Panorama erlaubte.

Dort trafen wir auf einige Deutsche aus Dresden, die mit ihrem Auto, einem älteren Volvo, eine ähnliche Route wie ich durch Asien geplant hatten. Nach einem längeren sehr netten Gespräch besuchten wir ein anderen Kloster und darauffolgen ein Drittes. Am Eingang zu diesem dritten Kloster ein Mann. 3€ sei der Eintrittspreis. Als wir uns schon abwendeten, sagte dieser dann jedoch wir könnten auch ohne Ticket hinein.

Das Kloster an sich war weniger imposant, doch der Blick vom Garten hinunter auf Kalambaka war gigantisch. Dieses, das letzte Klotser vor unserem Abstieg auf einem einzelnen hoch emporragenden Felsen mit den engen in den Stein gemeißelten Gängen und Treppen empfand ich als ganz besonders beeindruckend. Kein Wunder also, dass wir dort längere Zeit zubrachten.

Nach dem Abstieg auf einem kleinen schönen Pfad ging es mit dem Bus zurück nach Trikala.

Hugo verließ heute noch das Hostel gen Thessaloniki, wo ich ihn vielleicht wieder treffen würde.

Der tag mit dem dem langen An- und Abstieg hatte spürbar an meinen Kräften gezehrt und so ging ich auch früh zu Bett.

Tag 24 - Thessaloniki                    02.03.2016

Erst gegen halb 12 ging es von Trikala los. Zuvor hatte ich noch die Website bearbeitet und Bilder hochgeladen.

Gerade eine Stunde unterwegs, da sah ich einen Lidl nahe Larisa. Höchste Zeit einige Grundvorräte aufzustocken. Nudeln, Tomatensauce, Pesto, Käse und ein kleines Frühstück standen auf dem Plan.

Als ich an der Kasse gerade mit der Kreditkarte bezahlen wollte fragte die Kassiererin "ohne Pin?". Witzig wo man überall Leute aus Deutschland trifft.

Da mein Navi gefühlt Stunden mit der Kalkulation der Route zubrachte und ich schon vermutete, dass da etwa faul war fragte ich die nette Kassiererin in diesem Atemzug gleich nach dem Weg nach Thessaloniki. Es gab eine Parallelstraße zur mautpflichtigen Autobahn, perfekt.

Später verstand ich dann auch warum mein Navi so lange gebraucht hatte um die Route zu finden. Es führte mich immer auf die Schnellstraßen, bevor eine Mautstelle kam hinunter und später wieder auf die Schnellstraße. Eigentlich gar nicht so doof, doch irgendwann hatte ich genug davon, zahlte 1,30€ fuhr 60 Km Autobahn und sparte so rund 1 Stunde.

Nach einem längeren Stau, den ich mit dem Motorrad glücklicherweise easy umschiffen konnte kam ich gegen 16 Uhr in Thessaloniki an. Das Hostel befand sich in der Altstadt, was keinen geeigneten Parkplatz zur Folge hatte. Durch die engen steilen Gassen war es schon schwer genug zu fahren, aber die Queen sicher abstellen war noch einmal eine andere Liga. Irgendwann fand ich einen geeigneten aber keinen dauerhaften Platz. Ich beschloss nur eine Nacht zu bleiben, wenngleich ich in diesem Hostel Alex und Hugo aus dem Hostel nahe Meteora wieder traf.

Wieder trafen ich viele neue Leute und in großer Gruppe machten wir uns später auf die Stadt bei Nacht ein wenig zu erkunden. Leider war Mittwoch, sprich kaum jemand war außer Haus, doch morgen sollte ein größeres Street-Festival stattfinden.

Tag 25 - Tsiknopempti                  03.03.2016

Am Morgen checkte ich aus dem Hostel aus und belud die Queen, nur um sie 10 Minuten später wieder abzuladen.

Da im "Little Big House" keine Dorms mehr frei waren wechselte ich in das Hostel "Studio Arabas", welches mit nur 10€ am Tag auch sehr günstig war. Witzig war, dass es dem Bruder des Hostelbetreibers von Trikala gehörte.

Da ich erst gegen 14 Uhr mein Zimmer beziehen konnte suchte ich im Internet nach der Adresse des einzigen Heidenau-Händlers der Stadt heraus und fuhr dorthin.

Dieser befand sich an besagter Adresse und hatte sogar noch ein letztes Exemplar des gewünschten Reifens vorrätig. Der Presi des K60 Scout war mit 130€ zwar sehr teuer und auch 30€ teurer als in Deutschland, doch da mir dieser Reifen von so vielen empfohlen wurde kaufte ich ihn.

Alex, der Chef des Reifen-Ladens meinte jedoch auch ich solle den derzeit montierten TKC80 noch bis Ankara herunterfahren, da bis dorthin sowieso nur schnurgerade Schnellstraße war.

Zurück im Hostel bezog ich erst einmal mein Zimmer. Um 19:30 Uhr war ich mit Hugo, dem Engländer in der Stadt verabredet.

Ein BBQ im Garten des Hostels, welches obendrein noch kostenlos war verzögerte die Sache ein wenig. Heute war eine Art Carneval in der Stadt, welcher Tsiknopempti genannt wurde. Die Menschen grillten auf den Straßen, es herrschte gute Stimmung, ein Fahrrad-Umzug ging durch die Stadt und auf den großen Plätzen wurde getanzt.

Ich traf eine Menge neuer Leute, unter anderem zwei Griechinnen, die mir am nächsten Tag unbedingt die Stadt zeigen wollten.

Da es unerwarteter Weise gegen 23 Uhr zu regnen anfing ging es für mich zurück zum Hostel. Ich verabschiedete mich von Hugo, holte das Schaffell vom Motorrad und meine Stiefel ins Haus bevor ich ins Bett ging. Beides war natürlich schon nass, na toll...

Tag 26 - Stadttour                           04.03.2016

Da ich im Hostel für 2 Nächte gebucht hatte konnte ich heute ausschlafen ohne ständig zu denken, gleich checkout...

Da ich keinen Plan hatte was ich heute tun wollte verbrachte ich den Tag erst einmal im Hostel.

Gegen 16 Uhr traf ich mich mit den zwei Griechinnen, die ich im Vortag auf dem Carneval kennen gelernt hatte und die mir ihre Stadt zeigen wollten. Eine nette Abwechslung zu meinen sonstigen Stadttouren, allein mit meiner Reiseführer-App.

So traf ich Sie und einen jüngeren Griechen in einem Restaurant.

Als erstes zeigten sie mir den Markt, der jeden Tag geöffnet war und vom T-Shirt bis zum Oktopus alles zu bieten hatte.

Am Ufer entlang ging es dann zum Denkmal Alexander des Großen. Nach dem Unikampus, dem Galeriusbogen und der Dimitrios-Kirche ging es dann quer durch die Altstadt hinauf bis zur ehemaligen Burmauer, die noch sehr gut erhalten war. Das Panorama auf die Stadt und die Umgebung war einfach toll. Hara, eine der Griechinnen hatte sich zuvor verabschiedet und ich war nun noch mit Katherina und einem Freund von ihr unterwegs. Trotz seiner nich gerade Allumfassenden Englischkenntnisse erkundigte er sich stetig über Detail meiner Reise. Später erst fand ich heraus, dass er eine Weltreise in einem Wohnmobil für 8-10 Jahre plante. Gute Idee, die Hostelkosten wären so zumindest gespart.

Katherina lud mich dann noch auf den Geburtstag ihrer Cousine ein. Dieser fand in einem Restaurant im Studentenviertel der Stadt statt. Wir kamen in eine Gasse, die beidseitig derart von Restaurants belagert wurde, dass in der Mitte gerade eine Person zum Laufen Platz hatte.

Die Gastgeberin lud freundlich zu Wein und Essen ein und das obwohl sie mich weder kannte noch persönlich eingeladen hatte. Zahlen durfte ich auch nicht. Sehr gastfreundlich!

Gegen 23 Uhr verließen wir die Party und ich verabschiedete mich von meinen Guides. Katherina wollte mir unbedingt am nächsten Tag noch ihre Kochkünste vorführen, mal sehen ob ich diesem Wunsch nachkommen werde. Ihre Freunde jedenfalls empfahlen mir alle dieser Einladung nachzukommen.

Ein rundum toller Tag, von Griechen durch eine griechische Stadt geführt zu werden hat durchaus seine Reize.

Tag 27 - Zampetas                           05.03.2016

Vor 11 Uhr checkte ich im Hostel Arabas aus und belud die Queen. Ein Tipp über Facebook hatte mich auf den Caravan-Betrieb Zampetas nahes Thessaloniki gebracht. Ich sollte da "auf jeden Fall vorbeischauen!", also warum nicht.

Gegen 14 Uhr erreichte ich das Gelände und wurde vom Besitzer Antonis sofort herzlich empfangen. Er meinte es wäre kein Problem, ich könne hier zelten, die Toilette und die Waschmaschine benutzen. Einfach etwas sagen, falls ich etwas bräuchte, super!

Meine Idee der Website fand er sehr interessant. So kannten wir uns noch keine Stunde, da kam er zu mir und meinte er hätte da etwas für mich. Ein sogenannter "Tire Moni" der mir zu jeder Zeit per Funk den Reifendruck und sogar die Temperatur anzeigt. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet und war etwas sprachlos...

Nach der Montage merkte ich schnell, dass zu wenig Druck in den Reifen war und das obwohl ich diesen erst vor einer Woche geprüft hatte.

Als ich dann mehr Luft in den Reifen gab wurde mir auch klar warum. Das analoge Gerät zeigte rund 0,4 Bar mehr an als sich wirklich im Reifen befanden. So war ich überaus froh den "Tire Moni" gesponsert bekommen zu haben. Das erste Sponsoring einer Firma, das Gerät kostet im übrigen rund 150€, wie ich später herausfand.

Auf die Frage wo genau ich mein Zelt aufbauen sollte meine Antonis nur, dass ich mir doch auch einfach einen der Wohnwagen aussuchen könnte, unglaublich. So gönnte ich mir eine Nacht im 20.000€ Luxus-Wohnwagen.

Später ging es dann noch einmal in die Stadt wo ich mich erneut mir Katerina verabredet hatte. Es folgte ein unglaublich netter Abend, ihr Freund war wieder dabei und so sprachen wir viel übers Reisen und die Welt.

Ein wenig überwältigt von diesem so unglaublich freundlichen Antonis schlief ich mit einem Lächeln im Gesicht im Luxus-Wohnwagen ein.

Tag 28 - Alexandroupolis            06.03.2016

 Wieder erwarten schlief ich auf meiner Luxus-Matratze gar nicht so gut. Am Morgen gab es mangels Brot einfach Nudeln mit Tee.

Ich packte alle Sachen, schaffte es auch irgendwie die süßen aber doch sehr anhänglichen Hunde abzuschütteln und los ging es.

Die fahrt war wenig spektakulär, 300 Km Autobahn und 5,10€ (3x1,70€) Maut später befand ich mich in Alexandroupolis. Den Campingplatz fand ich ohne größere Probleme.

Auch der Zeltaufbau klappte recht gut und innerhalb einer halben Stunde waren alle Dinge im Zelt verstaut und mein Bett fertig.

Da nur Barzahlung möglich war und ich kein Geld mehr hatte galt es einen Geldautomaten zu finden, was sich allerdings als nicht ganz so schwer herausstellte. 

12,66€ kostete der Campingplatz pro Nacht. Verdammt, mein Zelt war nu leider schon aufgebaut. Ein wie ich finde total übertriebener Preis für die Nebensaison, keine Küche, schlechte Duschen und ohne Strom. Da waren viele Hostels günstiger.

Auch musste ich herausfinden, dass mich mein Benzinkocher im Stich ließ. Da ich schon vorher öfter Probleme mit diesem Produkt hatte kann ich diesen nicht weiterempfehlen. Vermutlich wäre ein Kocher von Primus trotz höherem Preis die bessere Option gewesen.

Es gab also kein Abendessen, na hoffentlich finde ich morgen einen Frühstücks-Lidl!

Heute war wohl nicht so mein Tag, freue mich daher umso mehr auf Istanbul und die Türkei morgen...

Jetzt werden die Batterien der Taschenlampe auch noch schwach...oh man!

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Kommentare: 4
  • #1

    PA (Mittwoch, 02 März 2016 12:32)

    Dachte mir, dass du die Meteora Klöster besuchen würdest. Die standen vor
    ca. 40 Jahren auch so rum !?! Thessaloniki, Athos waren damals meine weiteren Stationen. Vielleicht kommst du ja auch dahin. Mach´s gut !
    LG PA

  • #2

    k2 (Mittwoch, 02 März 2016 16:44)

    Ich musste spontan an den Blautopf von Blaubeuren denken. :-)

  • #3

    Susanne + Thomas (Donnerstag, 03 März 2016 14:57)

    Supertolle Bilder der Klöster - und des blauen Himmels darüber. 1989 haben wir sie auch mal bestaunen dürfen - leider nur von unten.

  • #4

    Ma (Montag, 07 März 2016 20:25)

    Mein Lieber, oft kommt manches anders als man denkt, aber so bleibt das Leben bunt und aufregend...Weiterhin viel Glück und dem Knöchel und dem Motorrädle gute Besserung!