Woche 53


Tag 363 - Matthew                           06.02.2017

Morgens lernte ich noch ein paar andere Backpacker auf dem Campingplatz kennen und wir unterhielten uns bis in die frühen Mittagsstunden. Nachdem Zelt und Co. abgebaut waren, fuhr ich weiter Richtung Airlie Beach.

In Bowen war ich schnell, machte kurz eine kleine Stadtrundfahrt und weiter ging es. Kurz vor Airlie Beach setzte dann der Regen ein, natürlich!

Aber egal, ich würde ja ein paar Tage in Airlie Beach bleiben.

Dort angekommen gab es erst einmal Mittagessen an einem der kostenlosen BBQs bevor ich mich an der Lagune entspannte. 

Matthew sollte ich erst gegen 17 Uhr treffen, so blieb noch viel Zeit zum relaxen.

Das Wetter war sehr wechselhaft, besser für mich, so waren nicht so viele Menschen an der Lagune.

Kurz vor 18 Uhr war ich dann an Matthews Haus. Er hatte ein geniales Appartment mit Meerblick, Pool und allem was dazugehörte. Einfach zu gut, dass er mich einlud, ein paar Tage mit mir zu verbringen.

Ich fühlte mich mehr als wohl und schlief so gut wie schon einige Tage nicht mehr.

Tag 364 - Planen/Buchen              07.02.2017

Matthew kannte Keith und Keith suchte manchmal nach Leuten, die auf seinem Boot aushalfen, dafür bekam man den Trip kostenlos.

Wie sich später in der Stadt herausstellen sollte, war Keith leider in Vietnam und keiner suchte einen Hostie oder Volunteer.

Ich suchte also nach einem günstigen und guten Angebot und hatte am Ende 2 Favoriten.

Für 299 Dollar ging es 2 Tage/2 Nächte auf die Habibi, ein Segelboot älterer Tage mit ca. 25 Leuten an Bord.

Für 390 Dollar ging es für denselben Zeitraum auf die Wings2. Ein Trimaran mit Komfortbetten, Airconditioning und moderner Bauart.

Ich entschied mich für die Habibi, hauptsächlich des Preises wegen.

Als Tipp, auf jeden Fall Reisebüros vergleichen. Für die Habibi bekam ich auch ein Angebot über 400 Dollar. Die lokalen Reisebüros empfand ich als weitaus besser als Greyhound, Happytravel und dergleichen. 

Meine Brille war kaputt, also ab zum Optiker. Dort gab es zwar recht günstige Brillen, Reparatur allerdings unmöglich. Für eine Brille oder Linsen benötigte ich einen beglaubigten Seetest! Verrückt, hatte ich jetzt auch noch nicht gehabt, also erst mal in Deutschland nachfragen Man musste mir mal wieder helfen.

Tag 365 - Ein Jahr!                            08.02.2018

Heute war es dann so weit. Ein Jahr war ich nun unterwegs. 365 Tage seitdem ich mich mit einem langen Hupen von meiner Familie verabschiedet hatte.

Aus dem beschaulichen Schopfloch war es losgegangen die Welt zu erkunden mit allem was dazu gehört.

Nun schon einen Rückblick meiner Reise zu formulieren fällt mir schwer, denn zwar bin ich nun 1 Jahr unterwegs, aber dennoch nicht am Ende meiner Reise angelangt.

Die Quintessenz ist jedoch, diese Reise zu unternehmen mit all den Komplikationen die da waren war die beste Entscheidung meines jungen Lebens!

Der 365zigste Tag war dagegen weniger spektakulär.

Abends traf ich mich mit Martin, welcher zufällig auch gerade in Airlie Beach war. Witzig, wie oft wir uns über den Weg liefen.

Eine Rum-Bar rundete den Abend ab.

Tag 366 - Signal Tower                   09.02.2017

Martin kümmerte sich um die Instandhaltung von Mobilfunkmasten. Dies war auch der Grund, warum er in Airlie Beach und auf dem Weg nach Brisbane war.

Spontan hatte er mich gestern eingeladen, ihn ein wenig auf seiner Arbeit zu begleiten.

Da ich sonst nichts vor hatte, trag ich ihn 10 vor 7 an seiner Unterkunft.

Gemeinsam fuhren wir zum ersten Sendemasten. Während er sich um die Instandhaltung kümmerte, erklomm ich den Masten. Zwar illegal, doch natürlich mit Kletterausrüstung.

Oben angelangt hatte ich einen Ausblick auf Airlie Beach und Umgebung.

Windig zwar, doch auch atemberaubend schön. toll, dass Martin mir diese Möglichkeit angeboten hatte.

Den zweiten Masten nahe Shute Harbour konnte man zwar nicht besteigen, doch auch von dort bot sich einem ein schöner Panorama-Ausblick.

Ich freute mich schon sehr auf morgen, dann auf meine Segeltour zu starten.

Tag 367-369 - Seegeln             10.-12.02.2017

Nach einem Sicherheitsbreefing ging es pünktlich um 14 Uhr an Bord der "Habibi".

Mit dem Motor ging es aus dem Hafen, anschließend wurden die Segel gesetzt.

Die Meute junger Leute auf dem Schiff war bunt zusammengewürfelt und der Anteil Deutscher hielt sich in Grenzen. Ansonsten gab es Schweden, Engländer, Franzosen, Iren, Niederländer und eine australische Crew.

Die erste Nacht verbrachten wir in einer Bucht, von welcher aus es am nächsten Morgen an den berühmten Whitehaven-Beach gehen würde. Ein leckeres BBQ ließ uns alle zusammenkommen und schnell lernte man jeden kennen.

6 Uhr morgens: 2 mal schlug die Schiffsglocke und kündigte das Frühstück an. Auch heute war das Essen wieder fantastisch.

Ein paar Wolken am Himmel, ansonsten war das Wetter wunderbar.

Mit dem Dingi wurden wir an Land gebracht und machten uns sofort auf zum ersten "Lookout" über den Whitehavenbeach.

Obwohl wir mit dem günstigsten aller Boote unterwegs waren, waren wir tatsächlich die ersten am Lookout und später auch am Strand. Bei blauem Himmel war der Ausblick auf den weißen Strand und dessen türkis-hellblaue Meeresumgebung einfach gigantisch. Wir nahmen uns ausreichend Zeit für Fotos und waren dann trotzdem noch die Ersten am Strand. Für Fotos natürlich unbezahlbar - der Strand, das Meer, ansonsten nichts.

Schnell den Stingersuit an und ab ging es in das angenehme Nass.

Wir sahen einige Rochen, welche uns erstaunlich nahe an sich heran ließen. Wir forderten sie allerdings auch nicht heraus und ließen ihnen immer Fluchtwege.

Nach ausreichender aber nicht ermattender Zeit waren wir wieder auf der Habibi. Auf zum ersten Schnorchelspot des Tages.

Es herrschte ein durch und durch tolles Klima auf dem Boot, obwohl man natürlich auf so engem Raum zusammensaß.

Tolle Korallen, tausende Fische und ausreichend Zeit hatten wir am nächsten Spot.

Einer die riesigen Fische ließ sich sogar anfassen uns streicheln.

Allgemein hatte ich auch beim nächsten Spot nie das Gefühl, man würde die Tour mit uns "schnell abhaken" wollen oder bekam den Eindruck irgendwo würde gegenüber der anderen Ausflugsboote gespart werden.

Im Gegenteil, ich sah nun keinen Grund mehr, warum man mehr als den Preis der Habibi für die Tour hätte ausgeben sollen.

Am 3. Schnorchelspot übernachteten wir erst, bevor wir ihn am nächsten Tag erkundeten. Pasta mit Antipasta rundeten auch den heutigen Abend wieder ab.

Nach diesem finalen Schnorchelausflug steuerten wir auf die größte Insel der Welt zu. Zurück zum Festland Australiens.

Noch schnell Kontakte ausgetauscht und schon waren wir wieder an Land.

Der Ausflug war es definitiv wert gewesen! Tolles Boot, super Besatzung und nette Backpacker.

Dazu der weißeste Strand der Welt und die atemberaubende Insellandschaft der Withsundays, die, wenn man es genau nehmen würde, wohl die Withmondays heißen müssten, hätte Captain Cook damals auf seine Uhr geschaut!

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