Motorrad


Die Auswahl des richtigen Motorrads erforderte bei mir viel Zeit. Natürlich gibt es viele Modelle, welche in Fragen gekommen wären, doch mussten sie für mich, einen 19 jährigen Schulabgänger ohne Job auch irgendwie bezahlbar sein. Eine tolle neue Maschine kam also nicht in Frage.

Nach langer Recherche im Internet fand ich die Maschine, welche ich wollte. Eine Honda Africa Twin XRV750 RD07. Eine laut vieler Foren kaum kaputt zu bekommende Maschine für genau diese Einsätze. Nach einigem Suchen auf Ebay-Kleinanzeigen, Mobile.de und anderen Seiten war ich allerdings gefrustet. Sie war einfach Preislich unerreichbar für mich. Ab ca. 3000€ ging dieses Modell los, wenn man es in einem annehmbaren Zustand wollte.

Zufällig stieß ich dann auf auf das "österreichische Ebay", genauer gesagt die Seite willhaben.at, im Nachhinein ein großes Glück.

Aus Gründen, welche sich mir nie erschließen werden waren die Maschinen hier im Schnitt 500-1000€ günstiger und so fand ich bald meine.

Zwar waren die Zulassung, Tüv und andere bürokratische Hindernisse ein großer Zeitaufwand, aber es sollte sich lohnen. Ich hatte eine tolle Maschine mit netten Extras bekommen. So war zum Beispiel schon ein Hauptständer verbaut, die gewünschten Reifen (Continental TKC80) aufgezogen, ein Hasslacher Stoßdämpfer eingebaut, eine Tourenscheibe angebracht worden und sogar ein Topcase dabei. Es fehlten zwar noch einige Dinge aber der Grundstock war solide, zuverlässig und vorhanden.

Der Kilometerstand am Tag der Abreise meiner Thunder-Queen betrug rund 87.000 Km.


Der Umbau

Natürlich mussten an der Maschine für solch eine Tour noch einige Veränderungen vorgenommen werden. So brauchte ich natürlich noch Koffer, eine 12V Steckdose, eine Halterung fürs Handy (Navi), Heizgriffe, Kofferhalterungen, einen Tankrucksack und einige Kleinigkeiten mehr.

Auch sollten alle Verschleißteile wie Öle, Filter, Bremsen usw. in Ordnung sein.

Einen grundlegenden Neuaufbau der Maschine wollte ich nicht.

Hier einige Artikel, die ich von Amazon bestellt habe.

Einen Tankrucksack habe ich von Ebay-Kleinanzeigen. Beim Öffnen des Pakets erlebte ich eine Überraschung, danke an dieser Stelle! ;-)


Die Koffer

Da Plastikkoffer für mich eigentlich nicht in Frage kamen suchte ich lange Zeit nach passenden Alukoffern. Dabei verglich ich nahezu alle größeren Hersteller von Touratech bis G+G. Jedoch waren die Koffer mir entweder entschieden zu teuer oder nicht robust genug. Zufällig stieß ich dann auf die Seite von Bernd Tesch und legte mir, nachdem sein Produktvideo mich überzeugt hatte, zwei seiner Tesch Travel Taschen 7 zu. Da sie genau für solche Reisen ausgelegt und auf diesen auch schon ausgiebigst getestet wurden, Negative Rezessionen gab es keine und der Preis war dafür auch mehr als in Ordnung.

Einen kleinen Bonus als Reiseunterstützung gab es obendrauf. Ich bin davon überzeugt, dass diese Koffer mich in der Praxis nicht enttäuschen werden. Des weiter lässt sich aus Deckel und Verstärkungen einfach ein Tisch herstellen. Das ist nur eines der kleinen Nützlichen Gadgets dieses Koffers.


Kofferhalterung

Die Koffer müssen ja auch irgendwie am Motorrad befestigt werden und so kam auch ich um eine Kofferhalterung nicht herum. Anfangs war noch die Idee des "selber-schweißens" da, doch aus Zeit- und Erfahrungsmangel entschied ich mich dann dafür einen zu kaufen. Ich hoffe der Kofferhalter von Touratech kann mich auch in der Praxis mit seiner Querverstärkung und dem 18mm Rahmen überzeugen. Dieser war zwar nicht gerade preiswert, doch denke ich wird sich dies auch in der Qualität zeigen. Wir werden sehen...


Heizgriffe

Ich verbaute Heizgriffe von Oxford. Der Grund war, dass ich ja in der kalten Jahreszeit zu starten gedachte und es dann wenig schöneres als eine gut funktionierende Griffheizung gibt. Der Einbau klappte problemlos, mein Modell war das Touring aus dem Jahre 2014. Es ist oben in meiner Amazon-Liste zu finden.


Zusatzscheinwerfer

Da man als Motorradfahrer sowieso immer gefährdet ist dachte ich mir ein wenig zusätzliches Licht kann nicht schaden und kaufte kurzerhand ein paar billige (rund 25€) Zusatzscheinwerfer auf Ebay. Ich bin bei diesem Preis zwar weder von der Qualität noch von der Langlebigkeit überzeugt, aber versuchen kann man es ja mal.


Sicherheit

Natürlich versuche ich nach Kräften den Diebstahl meines Motorrades zu verhindern. Dass es immer mal passieren kann ist mir klar, doch völlig unvorbereitet will ich nicht sein. Da ich leider durchweg schlechte Rezensionen über Alarm-Bremsscheibenschlösser gelesen habe, selbst bei den Modellen der Preisklasse jenseits von gut und böse, entschied ich mich für die erprobten Methoden. Ich legte mir also ein Bremsscheibenschloss und eine Abus-Sechskant-Sicherheitskette sowie dazu passendes Schloss der Sicherheitsstufe 8 zu. Ich hoffe somit zumindest ein wenig die Chancen das Motorrad bis zum Ende behalten zu können erhöht habe.


Scheibenerweiterung

Da die Luftverwirbelungen am Kopf auf lange Sicht unerträglich gewesen wären musste ich auch hier eine Lösung finden.

Zwei Möglichkeiten taten sich mir auf. Einerseits konnte man die vorhandene Tourenscheibe kürzen, wodurch ich natürlich voll im Wind wäre, jedoch wären auch die Verwirbelungen weg, andererseits kam auch eine Scheibenerweiterung in Frage.

Da eine käufliche Scheibenerweiterung leider zur Zeit des Umbaus eine unmögliche weitere Ausgabe gewesen wäre behalf ich mir hier mit einem Eigenbau.

Das es so einfach werden würde dachte ich zunächst nicht.

Ein Stück Plexiglas (Acrylglas) sollte die Erweiterung darstellen. Dieses schnitt ich grob auf eine Runde Form zu und Schliff danach die groben Kanten heraus.

Die Verbindung zwischen der Tourenscheibe am Motorrad und der Erweiterung stellte ich durch 4 Schraubverbindungen mit Plastik Distanzhülsen her. Zu guter letzt noch den Heißluftfön draufhalten und ganz easy formen, fertig.

Dazu sei gesagt, dass der Tüv eine solche Erweiterung ohne ABE wohl nicht durchgehen lassen wird.


Flaschen/Equipment Halterungen

An den Koffern sollten noch zusätzliche Halterungen für Getränkeflaschen, Kanister oder sonstiges Equipment enstehen. Dazu formte ich aus Aluminium eine Art Auflagefläche die universell verwendet werden kann. Diese nietete ich am Koffer fest. Ein zwar etwas radikaler Weg, da ich den schönen Koffer gleich mit Löchern versah doch durch das Nieten wollte ich maximalen Halt und Wasserdichtheit schaffen. Kleber verlaufen oft bei wärmeren Temperaturen, außerdem kann man Nieten einfach wieder aufbohren und erneuern, falls mal etwas sein sollte. Mit kleinen Spanngurten sollten die entsprechenden Gegenstände fest gezurrt werden. Dazu wurden kleine Alustreifen mit einem Winkel und einem länglichen Schlitz versehen.

Dies war zwar relativ aufwendig, doch fand ich im Internet nichts ähnliches Zufriedenstellendes. Für Besitzer eines Touratech Koffersystems lässt sich natürlich einfach eine Halterung für Flaschen, Kanister oder Taschen einklipsen.


Schaffell

Zu guter Letzt kam noch ein Schaffell über die Sitzbank. Diese ist laut Aussage vom Profi zwar bereits aufgepolstert und verbreitert doch Komfort kann man ja nie genug haben.

Es handelt sich bei dem Schaffell um ein uraltes was ich noch irgendwo hinterm Bett gefunden habe also kann ich euch leider keine genaueren Angaben zum Hersteller oder Preis nennen. Schaffelle gibt es aber schon für den schmalen Geldbeutel bei Amazon.


Tire Moni

Auf meiner Reise traf ich auf Antonis vom Zampetas Camping Megastore, welcher mir dieses nützliche Helferlein sponserte.

Der Tire Moni zeigt per Funk den aktuellen Luftdruck und die Temperatur auch während der Fahrt an. Sehr nützlich da sehr genau und einfach. Die an den Tankstellen anzutreffenden Luftdruck-Geräte sind meiner Erfahrung nach sehr fehlerhaft. Oft zeigen sie zu viel oder zu wenig an, der Tire Moni wird durchweg für seine hohe Genauigkeit gelobt.

Online gibt es ihn für rund 150€. Auch sehr sinnvoll um herauszufinden ob man ein kleines Loch im Mantel oder Schlauch hat. Bei akut zu hoher Temperatur oder schnellem Druckabfall meldet sich der Tire Moni mit einem Alarm.