Woche 36


Gefahrene Kilometer in Woche 36 : 762 +ca. 520 mit fähre

Tag 247 - Sumbawa                           10.10.2016

Es hatte mir sehr gefallen auf Gili Air, doch nun hieß es wieder Sachen zusammenpacken und zurück nach Lombok.

Da das Public Boat immer erst wartete bis ausreichend Leute vor Ort waren kam ich erst gegen 11 Uhr wieder auf Lombok an. Die Queen sprang wie gewohnt schnell an und ich fuhr die schöne Küstenstraße zurück nach Senggigi, wo ja noch mein restliches Gepäck verweilte.

Von dort ging es dann aber einmal quer durch die Insel und ab auf die Fähre nach Sumbawa.

84.000 Rupiah kostete die ca. zweieinhalb stündige Überfahrt, alles relativ easy. Auf Sumbawa angekommen fuhr ich noch ca. 2 Stunden bis Sumbawa City. Eine sehr schöne Insel mit netten Menschen und keinen Touristen.

Zum runden Abschluss des Tages fand ich noch ein recht nettes und günstiges Hotel, sogar mit schnellem Internet.

Da mein für Ost-Timor bzw. Timor-Leste nach meinem derzeitigen Kenntnisstand ein Visum benötigte kümmerte ich mich am Abend darum.

Erst musste ein Shop zum Drucken, dann einer zum Scannen gefunden werden. Zu guter letzt vereinte ich alle geforderten Dokumente und schickte sie zur Immigration Behörde nach Timor, hoffentlich klappte das alles in meinen verbleibenden 10 Tagen.

Tag 248 - Keine Fähre                       11.10.2016

Ohne Stress stand ich auf, bepackte mein Mädel und fuhr gegen 9 Uhr los gen neue Abenteuer.

Eine 6 Stunden Fahrt durch idyllische Landschaft auf relativ guten Straßen lag vor mir. Super, wie viele Schmetterlinge es hier gab, die Insel schien voll mit den kleinen Flattertierchen zu sein.

Ungefähr eine Stunde bevor ich am Fährhafen ankommen sollte setzte dann der Regen ein. Monsunregen, also keine halben Sachen.

ich hatte allerdings so viel Spaß auf den überfluteten Straßen zu fahren und der Regen tat so gut wie er mich da komplett durchnässte, dass ich mich nirgendwo unterstellte und so knapp 30 Minuten im Monsun fuhr.

Später stand das Wasser in meinen Stiefeln natürlich bis zur Oberkante Unterlippe. Gut, dass zumindest mein Rucksack mit den wirklich wichtigen Dingen trocken geblieben war.

Mein Handy hatte durch die undichte Handyhalterung schon mehr abbekommen und verweigerte den Dienst. Da musste ich mir noch Gedanken machen. Am Hafen angekommen hieß es erst es gibt keine Fähre nach Flores, dann sollte die nächste um 17 Uhr ablegen und um 17 Uhr schließlich hieß es ich solle morgen um 8 Uhr wiederkommen.

Erst regte ich mich ein wenig über all die widersprüchlichen Informationen auf, brachte jedoch, wie fast immer, nichts und ich ging in ein Hotel direkt am Hafen. Morgen hoffte ich allerdings dann auf meine Fähre.

Tag 249 - Auf nach Flores               12.10.2016

Punkt 8 Uhr stand ich vor dem Ticket-Schalter, bekam mein Ticket für 300.000 Rupiah und fuhr gegen 9 auf die Fähre. Diese war am Ende so voll, dass nicht einmal mehr ein Scooti hineingepasst hätte. Ich dachte schon sie würde einfach im Hafen untergehen, doch durch das hohe Gewicht lag sie eher besser im Wasser und es war eine sehr angenehme 8 stündige Überfahrt.

Ich mochte diese Fähre sehr, sie war bunt bemalt, überall Sitz- und Liegemöglichkeiten, nette Leute, einfach toll.

Auf der Fähre lernte ich auch Rama kennen, er war frisch verheiratet (natürlich arrangiert) und mit seiner Angetrauten unterwegs nach Flores, besser Komodo um dort wieder als Tauchlehrer zu arbeiten.

Tatsächlich war Komodo wohl ein weltbekannter Tauchspot. Auch hätte ich gerne die Komodowarane und Mantarochen gesehen und so ließ ich mich überreden einen Tag länger in Komodo zu bleiben und tauchen zu gehen, sowie die Warane anzuschauen.

Später stellte sich allerdings heraus, dass alle Tauchschulen ausgebucht waren und ich auch noch einen Auffrischungskurs machen hätte müssen, da mein Tauchschein fast 5 Jahre zurücklag.

Ein ander Mal musste ich allerdings auf jeden Fall wieder kommen, an diesen einzigartigen Ort und diese einzigartigen Tiere in freier Wildbahn erleben.

Zumindest eine Gruppe toller Delphine waren heute am Bug unserer Fähre mitgeschwommen und hatten allen Reisenden eine schöne Zeit beschert mit all ihrer Wasserakrobatik.

Durch Rama konnte ich am Ende kostenlos in einer Tauchschule übernachten, danke!

Tag 250 - Aimere                                13.10.2016

Ich kam erst relativ spät von der Tauchschule los. Mein Körper hatte beschlossen, dass ich einmal wieder auszuschlafen hatte.

Gegen 10 Uhr war die Queen dann bereit, ich verabschiedete mich und dankte für die überaus nette Übernachtungsmöglichkeit, dann ging es los.

Nach 300 Metern teilte mir die Queen durch schlechtes Ansprechverhalten mit, dass sie mal wieder betankt werden wollte und so erledigten wir auch das noch bevor es richtig los gehen konnte. Ich folgte einfach immer der Hauptstraße, egal was das Navi sagte. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf unliebsame Überraschungen wie damals in Sumatra.

Dafür hatte heute das Wetter etwas dagegen, dass ich vorwärts kam. Der Monsuun hielt mich 3 mal für längere Zeit auf bevor ich aufgab und mich durchnässen ließ. Ich musste einfach vorankommen. Mein heutiges Ziel: Aimere. Nicht mehr als ein kleines Dorf, doch ich hatte gehört, dass auch von dort eine Fähre nach Kupang ablegen sollte. Tatsächlich, Samstag früh um 9 Uhr sollte eine große Fähre nach Kupang/West-Timor ablegen.

Ich entschied von hier und nicht von Ende nach Kupang überzusetzen, wobei ich natürlich schon gerne bis "ans Ende" gefahren wäre...

Tag 251 - Ohne Moos nix los          14.10.2016

Der Tag begann gegen 2 Uhr morgens mit der Erschlagung von 3 ekelhaft großen Schaben im Badezimmer. Danach schlief ich erst einmal schlecht, ruft dann doch komische Gedanken hervor.

Den Vormittag verbrachte ich ganz gediegen mit Café trinken, lesen, schreiben und Filme schauen, bevor ich mich aufmachte, mir die Fährfahrt angenehmer zu gestalten.

Erst einmal wollte morgen natürlich der Ticketpreis von 379.000 Rupiah bezahlt sein, sonst käme ich vermutlich nicht auf die Fähre. Doch schon da wurde es schwierig.

In Aimere und 50 Km Umgebung gab es genau einen ATM, welcher auch Visa und Mastercard akzeptierte. Dieser war Eigentum der Bank BRI und leider leer. Das erlebte ch nun auch zum ersten Mal, dass ein ATM kein Geld mehr hatte. Problem, denn ich hatte absolut kein Geld mehr. Man sagte ich solle später wiederkommen.

Später war leider auch noch kein Geld da und ich wurde langsam nervös.

Erst gegen 18 Uhr war der ATM aufgefüllt und ich holte die maximalen 1 Mio. Rupiah heraus.

Tag 252 - Letzte Fähre                      15.10.2016

Ich konnte nicht schlafen, aus Angst die Fähre zu verpassen. Klingt doof, doch so war es nunmal. Also blieb ich eben wach und schaute Filme.

Um 5 Uhr machte ich mich fertig und bepackte die Queen. gegen 6 Uhr war ich am Fährhafen und kaufte mein Ticket. Jemand verkaufte mir noch eine Versicherung für 10.000 Rupiah, ich war noch nicht ganz klar im Kopf, so kaufte ich sie.

Um 7 Uhr war ich auf der überraschend großen Fähre, um 8 legte sie ab.

Ich schlich mich aufs Crew-Deck, der einzige Ort mit Wind, ohne Menschen, Hühner und Schweinen und ohne nervigen TV.

Als man mich entdeckte wollte man mich erst zu den Anderen in die "Ekonomi"-Klasse verbannen. Nach "I'm no speaking Bahasa" akzeptierte man mich aus Mangel an Möglichkeiten jedoch auf dem Deck und nette, lustige Gespräche mit der Besatzung begannen.

Nach und nach lernte ich so die 30-köpfige Crew inklusive Captain kennen. Alle sehr nett und sehr jung. Kaum jemand über 30, im Durchschnitt eher 24.

Später bekam ich sogar Café, wurde zum leckeren Essen eingeladen und durfte mich auf der Kommandobrücke umsehen. Natürlich wurden überall "Selfies" geschossen.

Viele der Gerätschaften waren mir von einem 2-wöchigen Seegelpraktikum aus Schulzeiten noch vertraut, andere wurden mir nett erklärt. Toll, dass ,am auch hier noch eine Papier-Seekarte verwendete, obwohl alle digitalen Instrumente vorhanden waren.

Ca. 18 Stunden sollte die Überfahrt andauern. Da ich die letzte Nacht nicht geschlafen hatte tat ich dies fast den gesamten Tag über an Deck. Eigentlich ganz gut, so langweilte ich mich kaum.

Gegen 18 Uhr durfte ich an einem der schönsten Sonnenuntergänge teilhaben. Mitten im Meer ohne auch nur ein kleines Stückchen Land zu sehen, in egal welcher Richtung.

Der Tag ging zu ende, als ich Kupang schon in der Ferne erkennen konnte. Gegen 2 Uhr sollten wir anlegen.

Tag 253 - Besorgungen                    16.10.2016

Wie angekündigt legte die Fähre gegen 2 Uhr an. Dann in Kupang noch ein Hotel zu finden gestaltete sich als sehr schwierig. Da kaum jemand Englisch sprach erfand man immer öfter die Ausrede "full" und wollte sich somit aus der Affäre ziehen. Natürlich waren nicht alle Hotels in Kupang restlos ausgebucht, doch die Leute zu zwingen ir ein Zimmer zu zeigen konnte man nun auch nicht.

Als es schon wieder heller wurde fand ich endlich ein Hotel. "Olive Hotel" war der Name, präsentierte in annehmbares Zimmer einen recht guten Preis (110.000) und Frühstück. Also eingecheckt und ins Bett, 2 Sekunden später schlief ich.

Am nächsten Morgen beschloss ich noch einen weiteren Tag zu bleiben da ich noch verschiedene Dinge einkaufen wollte. leider war Sonntag, so hatten viele Läden nicht offen und ich bekam leider nicht alles.

Jedoch war ich mir bewusst, dass Timor-Leste teurer als Indonesien werden würde und später Australien dann der Superlativ, also lieber noch ein paar Dinge einkaufen.

Im "Hypermart" einer Art Kaufland wurde ich fündig. Putzzeug für die Queen um sie für die große Überfahrt vorzubereiten und viel Moskitospray musste her.

Auch Dinge des täglichen Bedarfs wie Seife, Zahnbürste und Zahncreme wurden aufgestockt.

Zu guter letzt kaufte ich noch 2 Päckchen Zigaretten, 50 durfte ich nach Australien mitnehmen also tat ich das. Sie dort wieder zu verkaufen würde mir einen kleinen Profit einbringen.

Abends suchte ich noch nach einem iPhone-Display. Ein nicht-originaler würde mich 900.000 Rupiah kosten, entschieden zu viel. Für etwa den dreifachen Preis bekam ich ein Oppo F1 oder ein Huawei P9 lite, Oberklasse Handys.

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Kommentare: 4
  • #1

    PA (Montag, 07 November 2016 08:34)

    Super, mal wieder Berichte und Bilder anschauen zu können. Hier schneits mitunter, der Winter kommt. Alles Gute weiterhin !!!

  • #2

    Jörg (Freitag, 11 November 2016 22:44)

    Hallo Luis,
    schön mal wieder von Dir zu lesen. Irre was Du alles mittlerweile erlebt hast. Ich drücke Dir weiterhin die Daumen und das in Australien alles gut mit der Einfuhr Deiner Queen klappt.

  • #3

    PA (Sonntag, 11 Dezember 2016 18:43)

    Mein lieber Luis ! Danke für die Grüße über Sonja ! Hoffe, Du hast bald wieder Deine Queen unterm Hintern und kannst den 5. Kontinent bereisen !!!
    Melde Dich, falls Unterstützung vonnöten ist ! Halt die Ohren steif !
    Liebe Grüße von Deinem " älteren/alten Herrn " !

  • #4

    PA (Freitag, 13 Januar 2017 16:14)

    Verlängerung Carnet ? Automobilclub Australien, louise.downey@aaa.asn.au
    Dort Antrag, Gebühren an ADAC, die bestätigen dann nach Au, geht monatlich.
    cdp@adac.de Verkauf? Evtl. ausführen und wieder einführen, Zoll fragen in Au.
    Falls Totalschaden- was ich nicht hoffe - Zollbescheinigung für ADAC + Carnetunterlagen. Evtl. Bestätigung Polizei. Fragen? Obige emailadresse ADAC.
    Tel.: ADAC 089-7676-6338. Wir telefonieren noch ! Ganz liebe Grüße nach down-under ! PA